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Im EMEA-Raum wird weniger gedruckt

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Vergangenes Jahr ist das weltweite Druckvolumen im Vergleich zu 2011 um rund 1,5 Prozent zurückgegangen. Nicht aber die rasante Verbreitung von Tablets und Smartphones ist Schuld am Rückgang, sondern die wirtschaftliche Lage und der Trend zu elektronischer Dokumentenbearbeitung.

Was Umweltschützer in Freude versetzen dürfte, klingt für die Branche und Industrie eher wie eine Hiobsbotschaft: Es wird immer weniger gedruckt. Zwar haben die neusten Zahlen der Analysten von IDC noch kein alarmierendes Ausmass angenommen, doch es zeichnet sich langsam ein Trend ab.

Fläche von 17 Fussballfeldern pro Minute

2012 sind weltweit 2,98 Billionen Seiten ausgedruckt worden. Im Vergleich zu 2011 sind das 1,5 Prozent weniger. Das Druckvolumen in EMEA ging sogar um etwas mehr als 2 Prozent zurück. Lediglich der nahe Osten und Afrika verzeichneten Volumenzuwachs.

In Westeuropa lag das Minus bei 3,1 Prozent. Zentral- und Osteuropa kamen gemeinsam auf 3,2 Prozent Rückgang. Seiten, die in Westeuropa gedruckt wurden, machen trotzdem noch immer einen Gesamtanteil von 63 Prozent des Seitenvolumens im EMEA-Raum aus. Total wurden letztes Jahr in der Region knapp 2 Millionen Seiten pro Minute gedruckt. Übersetzt in Fussballterme entspricht das einer Fläche von rund 17 Fussballfeldern.

Tablets und Smartphones unschuldig

Bei der Suche nach den Gründen für den Rückgang liegt die Vermutung nahe, dass die rasante Verbreitung von Tablets und Smartphones den Dokumentendruck obsolet werden lassen. Neusten Ergebnissen der Analysten zufolge, ist dies jedoch nicht der Fall. Erstens seien es vor allem Heimanwender, die solche Mobilgeräte kaufen. Sollte dadurch der Druck Zuhause tatsächlich betroffen sein, wäre das kaum von Bedeutung. Denn das Druckvolumen der Heimanwender mache gerade mal 5 Prozent des Gesamtvolumens aus.

Zweitens deute die IDC Studie "Mobile Device Users vs. Non-Users: Print, Scan, Document Management" aus dem Jahr 2012 an, dass gerade die Nutzer von Mobilgeräten mehr drucken als Nicht-Nutzer. Das sei deshalb so, da Nutzer von Mobilgeräten eine grössere Vorliebe für das Lesen gedruckter Dokumente haben. "Die Vorstellung eines negativen Einflusses von Tablets und Smartphones auf das allgemeine Seitenvolumen ist ein Mythos. Tablet-Geräte 'töten' das Geschäft mit PCs und Notebooks, aber nicht das Druckvolumen", erklärt Mitri Roufka, Research Director for Imaging Printing and Document Solutions bei IDC.

Elektronische Dokumentenbearbeitung

Stattdessen sehen die Analysten zwei Schlüsselfaktoren, die Einfluss nehmen auf die Dynamic des Druck- und Seitenvolumens. Der erste ist die wirtschaftliche Lage und die daraus folgende Aktivität der Unternehmen.

Der zweite ist die Notwendigkeit, bestimmte Dokumente zu drucken und auf Papier zu bearbeiten – bedingt durch verschiedene gesetzliche Bestimmungen und die noch langsame Verbreitung von Lösungen für elektronische Dokumentenbearbeitung. "Das bedeutet auf lange Sicht, dass der wichtigste Faktor, der Einfluss auf das Seitenvolumen nehmen kann, der Wechsel zu digitaler Dokumentenbearbeitung ist. Ein Trend der bereits eingesetzt hat, wenn auch bislang nur im Umfeld von Grossunternehmen", erläutert Roufka weiter.

Rückgang wird anhalten

IDC erwartet, dass der Rückgang des Druckvolumens sich auch in Zukunft langsam, aber stetig, fortsetzen wird. Im EMEA-Raum wird die Verbreitung von Managed Print Services (MPS) ebenfalls einen negativen Effekt auf das Druckverhalten haben. Aber auch MPS wird auf grosse Unternehmen beschränkt bleiben, da das Potential von KMUs in erster Linie in Verträgen für Basic Printing Services liegt.

Mit Blick auf die Technik zeigt sich das Farblasersegment als klarer Sieger. Das Seitenvolumen, gedruckt mit Farblaserdruckern, stieg im Jahresvergleich um 12 Prozent. Gedruckt wurde überwiegend über Multifunktionsdrucker (MFPs).

Das Druckvolumen der Mono-Laserdrucker machte im EMEA-Raum zwar noch einen Anteil von 74 Prozent aus. Doch das durchschnittliche Monatsvolumen lag rund 40 Prozent niedriger als bei den Farblaserdruckern. Die installierte Basis von Tintenstrahldruckern sank im Vergleich zu 2011 um 7 Prozent. Das mit Tintenstrahldurckern produzierte Druckvolumen stieg dafür aber an. Der Anteil am Gesamtseitenvolumen fiel mit 8 Prozent dennoch vergleichsweise niedrig aus.

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