Toshiba als möglicher Käufer gehandelt

OCZ steht vor der Insolvenz

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Der SSD-Pionier OCZ steht kurz vor dem Ende. Einem Bericht von CRN.com zufolge liegt ein Kaufangebot seitens Toshiba vor. OCZ erklärte sich einverstanden mit den Übernahmebedingungen, plant aber, zunächst einen Insolvenzantrag zu stellen.

OCZ zählt zu den ersten, die mit SSDs auf den Markt drängten. Jetzt scheint der einstige Pioneer dem Ende nah zu sein. Vergangenen Mittwoch erklärte das Unternehmen, entweder einer Übernahme durch Toshiba zuzustimmen oder aber einen Insolvenzantrag zu stellen.

Toshiba habe angeboten im Rahmen eines Konkursverfahrens die Aktivposten des Unternehmens zu kaufen. OCZ erklärte sich mit den Übernahmebedingungen einverstanden. Allerdings plane der Hersteller zuerst das Insolvenzverfahren einzuleiten, bevor er dem Kauf zustimme.

"OCZ war nie für Zuverlässigkeit bekannt"

CRN.com berichtete gestern darüber. OCZ wollte gegenüber CRN keine Stellung nehmen. Systementwickler, die mit SSD-Herstellern zusammenarbeiten, zeigten sich offenbar nicht überrascht vom Niedergang OCZs. Andy Kretzer, Director of Marketing and Sales bei Bold Data Technology, erklärte gegenüber CRN, dass OCZ nicht gerade als zuverlässiger Lieferant bekannt gewesen sei.

"Wir haben vor gut eineinhalb Jahren aufgehört, SSDs bei OCZ zu kaufen. Wir konnten uns nicht darauf verlassen, ob und woher die Teile kamen. OCZ erschien uns nie sonderlich kompetitiv und die Marke hörte auf, in irgendeiner Form für Premiumqualität zu stehen", führte Kretzer weiter aus.

Zu mächtige Konkurrenz

Todd Swank, Senior Director of Product Marketing bei Equus Computer Systems, sagte gegenüber CRN, dass es schlicht zu viele SSD-Hersteller im Markt gebe. "OCZ war einer der ersten originalen Erfinder im SSD-Markt. Wenn man aber kein echter Hersteller der Hauptkomponente von SSDs, dem NAND-Flash-Speicher ist, wird es sehr schwer, am Markt zu überleben. Ganz besonders bei Mitbewerbern wie Intel oder Samsung, die weit mehr als nur eine Produktlinie im Programm haben."

Die DACH-Zentrale war für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen. Auf eine Anfrage per Mail erklärte das Unternehmen aber, dass sich alle Kunden, die Unterstüzung benötigen, nicht scheuen sollen, den Kundenservice von OCZ zu kontaktieren. Die Support-Teams werden mehr als froh sein, den Kunden beizustehen. Darüber hinaus blicke das Unternehmen nach vorn und freue sich auf eine aufregende Zeit, die auf OCZ zukomme.

Für Toshiba käme die Übernahme durchaus gelegen. Ist der Hersteller bislang doch nur mit HDDs am Markt vertreten. Den Einstieg ins Geschäft mit SSDs vollzogen vor Toshiba schon andere Hersteller über die Akquisition von SSD-Produzenten. Western Digital beispielsweise stieg mit der Übernahme von Hitachi GST im Jahr 2011 ein und kaufte in diesem Jahr mit sTec einen weiteren Hersteller dazu.

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