Marktsättigung und Android-Dominanz

Die Entwicklungen am Smartphone-Markt bis 2018

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Die Analysten von IDC haben einmal mehr den Blick in die Zukunft gewagt. Dem weltweiten Markt für Smartphones bescheinigen sie in den nächsten vier Jahren nur noch einstellige Wachstumsraten. Zudem beginnen die durchschnittlichen Verkaufspreise zu zerfallen. 2018 wird ein Smartphone demnach im Schnitt nur noch 260 US-Dollar kosten.

2013 hat der weltweite Markt für Smartphones die Marke von 1 Milliarde ausgelieferten Geräten geknackt. Damit legte der Markt im Vergleich zum Vorjahr fast 40 Prozent zu. Mit derartigen Wachstumsraten dürfte es jedoch bald vorbei sein. Wie die Analysten von IDC berechnen, wird in den nächsten vier Jahren das Wachstum am Smartphone-Markt in den einstelligen Prozentbereich sinken.

2017 soll sich die jährliche Wachstumsrate auf nur noch 8,3 Prozent belaufen. 2018 sinke sie dann auf 6,2 Prozentpunkte. Die Märkte in Nordarmerika und Europa werden demnach nur noch einstellig wachsen. Der japanische Markt könnte sogar leicht schrumpfen, glauben die Analysten.

Trotz der erwartungsgemäss hohen Wachstumsraten in Entwicklungsmärkten, wird bereits das laufende Jahr den Wendepunkt markieren. 2014 werde das Jahr sein, in denen die Wachstumsrate stärker falle, als je zuvor. IDC rechnet in diesem Jahr mit 1,2 Milliarden Auslieferungen, was im Vergleich zu 2013 einem Plus von "nur noch" 19,3 Prozent entspreche.

Mehr Smartphones für unter 150 Dollar

Die Sättigung der Märkte wird sich zudem nicht nur negativ auf die Zahl der ausgelieferten Geräte auswirken, sondern auch die Preisentwicklung beeinflussen. Der durchschnittliche Verkaufspreis von Smartphones wird von 335 US-Dollar im Jahr 2013 auf 260 Dollar im Jahr 2018 fallen. Vor allem die Zahl tiefpreisiger Geräte werde klettern.

2013 verzeichnete IDC weltweit 322,5 Millionen Geräte für unter 150 Dollar. Gerade in den Entwicklungsmärkten spiele der Premium-Faktor eine untergeordnete Rolle. Etliche Hersteller kündigten bereits Geräte in diesem Preissegment und deutlich darunter an.

Windows Phone wird aufholen, Android und iOS aber nicht erreichen

Für wenig Überraschung werden hingegen die Entwicklungen bei den Betriebssystemen sorgen. Android bleibt wie zu erwarten auf dem Spitzenplatz. Mit starker Präsenz in den Entwicklungsmärkten und Gerätepreisen unter dem Durchschnitt werde sich der Abstand zur Konkurrenz noch weiter vergrössern, glauben die Analysten. Der Marktanteil könnte allerdings leicht zurückgehen. Von 78,9 Prozent in diesem Jahr auf 76 Prozent im Jahr 2018.

Auf dem zweiten Platz wird Apples iOS bleiben. Im Gegensatz zu Android werden sich iOS-Geräte durch den höchsten Durchschnittspreis auszeichnen. IDC rechnet damit, dass Apple den Fokus auf High-end-Geräte auch in Zukunft fortsetzen wird. Das werde den Hersteller allerdings dabei behindern grössere Volumen in den Entwicklungsmärkten zu erzielen. Die Absätze in den übrigen Märkten könnten jedoch für den Ausgleich ausreichen. Auch Apple wird leicht Marktanteile einbüssen. Für 2014 beziffern die Analysten den Marktanteil von iOS mit 14,9 Prozent. 2018 werden es wohl nur noch 14,4 Prozent sein.

Blackberrys Zukunft ungewiss

Für Windows Phone sieht die Entwicklung des Marktanteils hingegen umgekehrt aus. Die Analysten rechnen zwischen 2014 und 2018 mit einer jährlichen Wachstumsrate von fast 30 Prozent. Der Marktanteil von Windows Phone werde voraussichtlich von 3,9 auf 7 Prozent steigen. Verglichen mit Android wird Microsoft damit aber trotzdem noch immer ein Nischendasein führen.

Zur Zukunft von Blackberry äusserten sich die Analysten eher zurückhaltend. Obwohl Blackberry in jüngster Vergangenheit Schritte unternahm, um seine Präsenz im Regierungs- und Unternehmensumfeld auszubauen, wird das Unternehmen weiterhin von der Konkurrenz attackiert werden. Die überdurchschnittlich hohen Preise der Blackberry-Geräte werden ihr Übriges dazu beitragen, um das Wachstum des Unternehmens zu behindern. IDC rechnet damit, dass Blackberrys ohnehin geringer Marktanteil von nur einem Prozent auf 0,3 Prozentpunkte sinken wird.

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