Intel Solution Summit 2014

Wie Intel 2014 punkten will

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Intel will wachsen und wie andere Grössen der IT-Branche beim Internet der Dinge ganze vorne mit dabei sein. Die Geschäftsmöglichkeiten seien schier unbegrenzt. Doch der Chiphersteller will den Kuchen nicht für sich alleine. Auch die Channel-Partner sollen sich ein grosses Stück davon abschneiden. Wie gross der Kuchen ist und was die Zukunft sonst noch bringen wird, erklärte Intel am ersten Tag des Intel Solutions Summit 2014 in Kopenhagen.

Die Welt befindet sich im Wandel. Revolution nennen es die einen, Evolution nennt es Intel. Der Chiphersteller spricht von Evolution, da es seiner Ansicht nach mehr als genug Revolutionen rund um den Globus gibt. Es muss nicht noch eine weitere dazu kommen, wie sich Sam Bellamy, Director Sales & Distribution Reseller Channel Organisation EMEA, am Intel Solutionen Summit 2014 ausdrückte. Bellamy eröffnete am Mittwoch die Keynote-Session im Bella Sky Conference Center in Kopenhagen.

Rund 750 Channel-Partner aus der EMEA-Region folgten dem Ruf nach Dänemark, um Intels Strategie für dieses und die nächsten Jahre anzuhören. Aber auch, um neue Produkte in Augenschein zu nehmen und um ihre Netzwerke zu pflegen. 

Dank an die Leistung des Channels

Die Sprecher der Keynote-Session richteten vor allem ihren Dank an die anwesenden Partner. "Ich bin stolz darauf, wie sich der Channel durch den angespannten Markt bewegt", sagte Maurits Tichelman, General Manager der Worldwide Reseller Channel Organization. Der Channel habe Intel im vergangenen Jahr trotz der harten Bedingungen zu guten Geschäften verholfen. Die SSD-Sparte legte um 15 Prozent zu, der Verkauf von Xeon-Prozessoren kletterte um 28 Prozent und selbst der "Core Mix" verzeichnete ein Plus von 3 Prozent. "Ich möchte jedem einzelnen von euch danken, dass ihr das möglich gemacht habt", fügte Tichelman an. 

Erfreulich sei auch das Wachstum bei der Zahl der absolvierten Trainings gewesen. Im vergangenen Jahr wurden 20 Prozent mehr Lehrgänge absolviert. Zudem seien sie erfolgreicher als je zuvor verlaufen. 

2014 will Intel an die Erfolge des vergangenen Jahres anknüpfen. Der Hersteller will den Desktop, das Tablet und das Rechenzentrum neu erfinden. Beim Desktop steht die Benutzererfahrung im Zentrum. Intels "Real Sense"-Technologie sei ein richtungsweisender Schritt. Hinzu kämen Sprachsteuerung und –assistenten, kabellose Displays und Sicherheit ohne Passwort. Bei den Tablets soll mit "Cherrytrail" die SoC-Integration (System on a Chip) vorangetrieben werden. Für Rechenzentren will Intel die beste Sicherheitslösung des Planeten anbieten. Möglich werde das durch die Sicherheitssparte McAfee. 

Internet der Dinge, ein 8,9-Billionen-Dollar-Markt

Das Unternehmen rechnet für 2014 mit einem BIP-Wachstum zwischen 2 und rund 6 Prozent in der gesamten EMEA-Region. Deshalb will Intel seinen Partner helfen, vertikale Märkte zu erschliessen. Denn dort gebe es am meisten zu holen. Das Internet der Dinge etwa hält nach Ansicht von Tichelman 8,9 Billionen US-Dollar Umsatz bereit. 200 Milliarden Geräte sollen bis 2020 mit dem Internet verbunden sein. 

Die IT-Ausgaben von KMU werden bis 2016 um 5,5 Prozent wachsen. Im Bildungssektor gar um 11 Prozent. Die Sparte Rechenzentren und Services werde um satte 30 Prozent zulegen. Vor allem das Geschäft mit Servern biete eine grosse Chance. Denn deren Verkauf sei an Beratung gebunden. "Wenn es eine Sache gibt, die der Channel am besten kann, dann ist das der konsultative Verkauf", sagte Tichelman. 

Der "neue" PC spielt eine fundamentale Rolle für Intel

"Gemeinsam gewinnen", nannte es Christian Morales, Intels Vice President und General Manager für die EMEA-Region. Intel befinde sich in einem grossen Wandel. Vor Intel und den Partnern liege eine neue Welt: Apps, Big Data, vertikale Ecosystme, die Verschmelzung von Geschäfts- und Consumer-Welt, Smart Cities, Smart Devices und neue PCs. 

Denn obwohl von vielen totgesagt: "Neue PCs spielen eine absolut fundamentale Rolle in dem, was wir tun", führte Morales weiter aus. Doch mehr noch will Intel mit Mobilgeräten punkten. 40 Millionen Tablets basierend auf Intel-Chips sollen 2014 verkauft werden. Das wären viermal so viele wie im vergangenen Jahr. Ein Drittel der 40 Millionen sollen über den Channel vertrieben werden.

"SMAC Stack" – die vier Pfeiler der Zukunft

Mit Wearables, Services, Security und dem Internet der Dinge will sich Intel zudem neu erfinden. Das neue Intel hat einen neuen CEO, ein neues Branding – es heisst nicht mehr "Intel Inside", sondern "Intel Look Inside" – neue Geschäftsfelder, neue Kunden und neue Partner, wie Morales weiter erklärte.

Ermöglichen soll die grosse Evolution der "SMAC Stack". Dahinter verbergen sich die vier Bereiche Social Media, Mobile, Analytics und Cloud. Hinzu kommt die nächste Generation der Arbeitskräfte, die sogenannten Millennials. Das sind die Menschen, die um die Jahrtausendwende geboren wurden und mit Computern, Smartphones und Tablets aufwuchsen. Unternehmen sollten diese neuen Arbeitskräfte für sich gewinnen, die besten und hellsten unter ihnen auswählen. "Verborgene Intelligenz erschliessen", wie sich Rod O’Shea, EMEA Regional Manager von Intels IoT Group, ausdrückte. 

Update des Partnerprogramms

Neben all den Möglichkeiten und Chancen bot Intel jedoch auch ein paar handfestere Fakten. Das Partnerprogramm erhielt ein kleines Update. Intel überarbeitete das Punkte-System. Die Zahl der Partnerpunkte, die ein Partner nun verdienen kann wurde von 60'000 auf 500'000 angehoben. Zudem veränderte der Hersteller die Art und Weise, wie der Tier-Status gemessen wird. Der Prozess wurde laut Intel vereinfacht. 

Den Abschluss der Keynote machte Ben Saunders. Ein Mann, der insgesamt fünf Nordpol-Expeditionen hinter sich hat und als einer von weltweit drei Menschen den Weg zum Nordpol alleine bewältigte. In Kopenhagen erzählte er aber vor allem von seiner jüngsten Expedition. Die ging zum Südpol und mit dabei hatte er natürlich Technologie von Intel. 

Gemeinsam mit Tarka L’Herpiniere legte Saunders sich selbst das Ziel auf, die exakte Route zu nehmen, wie sie Kapitän Scott bei seiner "Terra Nova"-Expedition im Jahre 1912 gewählt hatte. 2900 Kilometer zu Fuss und mit je einem 200 Kilo schweren Schlitten hinter sich waren die beiden 105 Tage unterwegs. Seine Message an die versammelten Partner von Intel war im Grunde simpel. Wer nicht bereit ist, ein Risiko einzugehen, tritt auf der Stelle. "Niemand anderes ausser ihr selbst bestimmt euer persönliches Potenzial."

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