Schädliche Krypto-Miner werden immer beliebter
Cyberkriminelle nutzen vermehrt Mining-Programme, um auf fremden Computern Krypto-Währungen zu generieren. Damit verdienen sie rund 1500 Dollar pro Monat. Die Schadsoftware kommt oft über ungepatchte Sicherheitslücken.
Der Krypto-Goldrausch hält an - kein Wunder also, dass auch Cyberkriminelle sich die Technologie zunutze machen. Im dritten Quartal 2022 stieg die Zahl der schädlichen Mining-Programme stark an, wie aus einem Bericht von Kaspersky hervorgeht.
Die Kriminellen installieren hierbei unerlaubt Mining-Software auf dem Computer ihrer Opfer und nutzen dessen Rechenleistung, um nach dem kryptischen Gold zu schürfen.
Kaspersky zufolge seien aktuell mehr als 150’000 sogenannte Krypto-Miner im Umlauf - ein Zuwachs von über 230 Prozent zum Vergleichszeitraum 2021, wie der Cybersecurity-Anbieter schreibt. In den ersten neun Monaten dieses Jahres seien insgesamt 215'843 neue Miner aufgetaucht, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Mithilfe fremder PCs würden sich die Kriminellen im Schnitt rund 1500 Dollar pro Monat erschürfen. Am beliebtesten sei die Kryptowährung Monero (XMR). Danach würden knapp die Hälfte (48 Prozent) der von Kaspersky untersuchten Samples "kratzen". Das kommt nicht von ungefähr - aufgrund ihrer fortschrittlichen Technologien sorgt die Währung für hohe Anonymität. Weder Adressen noch Daten wie Transaktionshistorien, Beträge oder Guthaben könne man zurückverfolgen - für Kriminelle natürlich besonders attraktiv.
Die Mining-Programme kämen vor allem getarnt als Raubkopien von Filmen, Musik, Spielen und Software auf die Computer der Opfer, schreibt Kaspersky weiter. Ausserdem wären auch ungepatchte Sicherheitslücken wie so oft ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle. Fast jeder sechste Angriff, bei dem eine ungepatchte Sicherheitslücke ausgenutzt wurde, sei von einer Miner-Infektion begleitet worden, heisst es seitens Kaspersky.
"Kryptowährungen sind nach wie vor im Trend, so dass es nicht überrascht, dass Cyberkriminelle ebenfalls davon profitieren wollen", kommentiert Andrey Ivanov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. "Zwar nimmt die Anzahl der Bedrohungen zu, gleichzeitig bleibt jedoch die Anzahl der Nutzer, die auf Miner treffen, annähernd gleich." Zum Schutz vor schädlichen Krypto-Minern rät Kaspersky dazu, die Authentizität der Website zu prüfen, von der man Dateien herunterlädt, sowie Software auf allen Geräten aktuell zu halten.
Lesen Sie auch: Da sie oft lang und kompliziert sind, landen Adressen für Kryptozahlungen oft in der Zwischenablage. Dies nutzen Cyberkriminelle aus. Ihr Vorgehen ist nicht neu, aber optimiert.
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