SAPs Business by Design jetzt in der Schweiz

Als "I-Tunes fürs Business" hat Dietmar Meding, Vice President DACH von SAP, die seit neuestem auch in der Schweiz erhältliche SAP-Lösung "Business by Design" anlässlich eines Medien-Roundtables vom 9. März an gekündigt. Und auch Stefan Höchbauer, Managing Director von SAP Schweiz, legte noch einen drauf: Bei der Lösung handle es sich um ein umfassendes, voll integriertes ERP-System für den Schweizer Mittelstand. SAP sei der einzige Anbieter, der ein Mittelstands-ERP als On-Demand-Lösung auf die Beine gestellt habe.

Ein Blick zurück zeigt, dass es bis dahin alles andere als einfach war: Bereits 2007 kündigte der deutsche Softwarehersteller die zwischenzeitlich auch als «Business by Desaster» verschriene Lösung an. Jetzt hat es der Softwarehersteller also geschafft, auch eine für die Schweiz kompatible Lösung auf den Markt zu bringen. Bisher konnte SAP weltweit laut Meding erste Erfolge verzeichnen und 250 Kunden gewinnen. Bis Ende des Jahres will man insgesamt 1000 Kunden gewonnen haben.

Für die jüngere Unternehmergeneration Die browserbasierte Lösung beinhaltet momentan die Module Financial Management, CRM, HR, Supply Chain Management, Projektmanagement, Lieferantenmanagement, Compliance- Management und Executive Management Support. Meding hob hervor, dass man nicht primär bei bisherigen SAP-Kunden mit Lösungen wie Business One oder All-in-One werben will, sondern etwa bei der jüngeren Unternehmergeneration, vorzugsweise auch "Digital Natives". Die für KMUs angedachte Lösung eigne sich besonders für Unternehmen von 30 bis 500 Mitarbeitern, man könne jedoch bereits ab zehn Usern einsteigen. Die ERP-On-Demand-Lösung aus der SAP-Wolke biete Vorteile bei Kosteneffizienz, Flexibilität und Skalierbarkeit, so SAP.

Folgt bald auch Oracle?

Bereits vor gut einem halben Jahr zeigte sich der damalige SAP-Schweiz-Chef Hakan Yüksel im Interview mit der Netzwoche zuversichtlich für die geplante "Business by Design"- Lösung. KMUs müssten sich die Frage stellen, ob sie in der Lage seien, ihre IT-Systeme dem Wandel anzupassen und ob sie nur einzelne bestehende Lösungen weiterentwickeln wollten. Die integrierte Lösung erlaube es SAP, Marktanteile zu gewinnen, auch wenn die Konkurrenz hart sei. Ankündigungen machte im vergangenen Jahr indes auch Oracle, und nicht nur das: Oracle stellte – gleich wie SAP mit dem «I-Tunes fürs Business» – den Vergleich mit Apple an und liess verlauten, man wolle in der Business-IT das werden, was Apple heute im Consumer-Bereich sei. Der US-Multi stellte damals die "Oracle Fusion Applications", die nächste Generation von Unternehmensanwendungen, vor. Die Businessanwendungen wie HR, CRM, ERP oder FiBu von Oracle sollen noch in diesem Frühjahr in die Schweiz kommen.