1,7 Milliarden US-Dollar vertuscht

Fotokonzern Olympus verklagt seine Manager

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Der Kamerahersteller Olympus hat 19 seiner ehemaligen und aktuellen Manager wegen Bilanzfälschung angeklagt. Eine Untersuchungskommission hatte festgestellt, dass sie Verluste in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar verschleiert hatten.

Olympus hat 19 seiner ehemaligen und amtierenden Manager wegen Bilanzbetrug angeklagt, wie ZDNet einen Bericht von BBC bestätigt. Demnach stellte eine unabhängige Kommission fest, dass die angeklagten Manager ein Fehlbetrag von 134,8 Milliarden Yen (ca. 1,67 Milliarden Franken) verschleiert hatten. Den fehlbaren Managern vorgeworfen, dass sie mit überteuerten Unternehmens-Übernahmen über Jahre Verluste aus Wertpapiergeschäften verschleiert hätten.

Olympus fordert vom früheren Vorstandschef Tsuyoshi Kikukawa allein einen Schadenersatz von 3,61 Milliarden Yen (ca. 44,8 Millionen Franken), wie das Unternehmen mitteilt. Vom amtierenden Chef Shuichi Takayama verlangt Olympus in der Schadenersatzklage 500 Millionen Yen (6,2 Millionen Euro).

Durch Machtkampf aufgeflogen

Der Betrug war nach einen Machtkampf zwischen dem neuen Olympus-Konzernchef Michael Woodford, und seinem Vorgänger Tsuyoshi Kikukawa aufgeflogen. Woodford war dem Bilanzskandal auf die Spur gekommen, nachdem er von überteuerten Unternehmensübernahmen und hohen Zahlungen an Beraterfirmen auf den Cayman-Inseln erfahren hatte. Mit den Vorwürfen konfrontiert, entliess die Konzernführung um Tsuyoshi Kikukawa, der jetzt Verwaltungsratspräsident war, Michael Woodford umgehend. Als Kündigungsgrund gaben die Japaner damals an, Woodford habe sich nicht auf die japanische Unternehmenskultur eingelassen. Woodford wandte sich nach seiner Entlassung an die Presse und klagt inzwischen gegen Olympus.

Das heutige Management soll zu einer ausserordentlichen Aktionärsversammlung im März oder April zurücktreten, kündigte Olympus weiter an, um einen Neuanfang nach dem Skandal zu ermöglichen.

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