Cloud Computing von Sparmassnahmen unberührt

Schweizer Unternehmen wollen die Cloud trotz Sparzwang

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MSM Research hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres bei Schweizer Unternehmen eine Umfrage zum Thema Cloud Computing-Markt durchgeführt. Obwohl die Ausgaben für ICT-Services durch Sparmassnahmen abgebremst wurden, setzt 2012 jedes zweite Unternehmen auf Cloud-Services.

Das Schaffhauser ICT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen MSM Research hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres bei Schweizer Unternehmen eine Umfrage zum Stand der Dinge auf dem Cloud-Computing-Markt durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass, entgegen der negativ stagnierenden Entwicklung des ICT-Gesamtmarktes, der Markt für Cloud Computing weiter deutlich zulegen werde.

Im laufenden Jahr wird gemäss MSM Reserach der Anteil der Unternehmen, die Cloud Services nutzen, auf über 53 Prozent ansteigen. Dies entspreche einer Zunahme von 18,5 Prozent gegenüber 2011.

Stagnierender Gesamtmarkt

Nach dem Plus von 2,2 Prozent des ICT-Marktes im vergangenen Jahr bremsen laut MSM Research die vielerorts eingeleiteten Sparmassnahmen das Wachstum der ICT-Ausgaben 2012 auf eine "rote Null" ab. Die Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung schlage wie erwartet auch auf die geplanten ICT-Ausgaben der Schweizer Unternehmen durch. Nach einem Wachstum von total 348 Millionen Franken im letzten Jahr, werde der ICT-Markt im B2B-Bereich dieses Jahr um 0,2 Prozent auf ein Volumen von 16,2 Milliarden Franken schrumpfen.

2 Milliarden bis 2015

Die Ausgaben für die Wolke werden sich laut MSM Research im laufenden Jahr mit 340 Millionen Franken noch in marginalen Grössenordnungen bewegen. Bis 2015 rechnen die Analysten jedoch mit Ausgaben von insgesamt rund 2 Milliarden Franken, hierbei seien die Dienstleistungen miteingerechnet.

MSM geht weiter davon aus, dass in den kommenden Jahren herkömmliche Sourcing Services zunehmend durch hochstandardisierte, industrialisierte und damit kostengünstigere Cloud Services abgelöst werden.

Jedes zweite Unternehmen

2012 werde somit jedes zweite Unternehmen in der Schweiz auf Cloud Services setzen. Mehr als 60 Prozent der im Rahmen der aktuellen Cloud Services-Studie befragten ICT-Verantwortlichen, bei einer Grundgesamtheit von 108 Unternehmen, gehen zudem "voll und ganz" oder "eher" davon aus, dass die Wolke bis 2015 das dominierende Thema bleiben wird.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten rechne weiter damit, dass die lokale Datenhaltung in der Schweiz für die Anbieter zum "Killerkriterium" werde und die Cloud-Community nicht ohne Standards und Zertifizierungen auskommen wird. Andererseits würden sich die befragten Unternehmen in einer zunehmend standardisierten ICT aber auch mit einer Gefahr konfrontiert sehen. Sie fürchten nämlich, jenen Teil an Differenzierung gegenüber ihren Mitbewerbern zu verlieren, den sie bis anhin durch individuelle ICT-Lösungen erzielen konnten.

Hemmschwelle Sicherheitsrisiko

Nach wie vor stelle das Sicherheitsrisiko für die Mehrzahl der Anwender die grösste Hemmschwelle für die Nutzung von Cloud Services dar. Obwohl bereits mehr als jedes dritte Unternehmen davon ausgehe, dass spezialisierte Cloud Anbieter die grössere ICT-Sicherheit bieten würden, als sie selbst intern bereitstellen könnten, befürchte eine Mehrheit der Anwender, die Kontrolle und den physischen Zugriff auf die Daten zu verlieren.

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