Podium Business-Software

Podium-Antworten von Bruno Schmid, Head of SAP Services, Swisscom IT Services AG

Uhr | Updated
von Marc Landis

Im Podium geben Branchenvertreter umfassende Antworten zum Thema Business-Software und erklären, was es aus ihrer Sicht heutzutage braucht, um in diesem Geschäft erfolgreich zu sein.

Wie muss sich der Channel aufstellen, um in Verkauf und Implementierung von Business-Software erfolgreich zu sein?

Bruno Schmid: Die Konzentration auf eine Industrie oder ein Thema und damit die spezifische Kompetenz zu haben, ist sicher der wichtigste Punkt, um Kunden zu überzeugen. Darüber hinaus gilt es, sich übergeordnete Ziele zu setzen, die im Unternehmen breit abgestützt sind und einen klaren Kundennutzen liefern. In unserem Geschäftsbereich war das beispielsweise Qualität. Das Qualitätsbewusstsein im Hinblick auf die Leistungen für unsere Kunden hat dazu geführt, dass wir bereits drei SAP Quality Awards gewinnen konnten.

Welchen Status haben Cloud-Lösungen heutzutage bei der Bereitstellung von Business-Software in den Unternehmen?

Die einfache Nutzung von Services ist ein Wunsch, den Kunden schon lange haben. Businessverantwortliche in Grossunternehmen möchten Geschäftsprozesse dynamisieren und dies einfach umsetzen. Kleine Unternehmen wünschen sich eher "IT aus der Steckdose". SAP Business by Design ist hier ein wichtiger Schritt in diese Richtungen.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Geschäft mit Business-Software?

Viele wirtschaftliche Gründe sind ausschlaggebend dafür, ob und wie Unternehmen in ihre Prozesslandschaft investieren. Die richtigen Spezialisten werden kurzfristiger bereitstehen müssen, für Unternehmen bringt dies ein höheres Risiko mit sich. Doch die Herausforderungen künftiger Projekte sind ausschliesslich mit exzellenten Mitarbeitern zu bewältigen, die grosses Branchen- und Fach-Know-how besitzen müssen. Damit geraten wir direkt in einen "War for Talents".

Wie sind die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?

Die Software-Industrie steht vor grossen Herausforderungen. Durch die erhöhte Dynamik und den täglich wachsenden Herausforderungen der Unternehmen entstehen aber auch neue Chancen, die neuen Technologien in direkten Nutzen umzuwandeln. Dies kann nur mit Fachkräften gelingen, die über ein umfassendes und tiefgreifendes Know-how sowohl in der IT als auch im betriebswirtschaftlichen und unternehmerischen Bereich verfügen. Ich befürchte, dass es die Schweiz in den letzten Jahren verpasst hat, die Ausbildung solcher Fachkräfte an unseren Fachhochschulen genügend zu fördern. Für ein nachhaltiges Wachstum der Software-Industrie wird die Verfügbarkeit dieser Fachkräfte eine massgebende Rolle spielen.

Wohin entwickelt sich der Markt bei CRM, ERP und Co.?

Generell beurteilen wir den Markt für transaktionale Geschäftsanwendungen in der Schweiz als reif. Dies heisst natürlich nicht, dass es dort nichts mehr zu tun gibt. Doch die grossen Wachstumsraten kommen eher aus anderen Bereichen. Seit einigen Jahren bereits beobachten wir einen starken Anstieg der Investitionen in analytische Anwendungen. Sie helfen unseren Kunden, die Transaktionsdaten ihrer Applikationen zur Unterstützung von schnellen und präzisen Entscheidungen herbeiziehen zu können. Immer stärker beschäftigen uns hier die Herausforderungen in Zusammenhang mit den immer schneller und stärker wachsenden Datenmengen, beziehungsweise die Herausforderung, aus diesen in Echtzeit Erkenntnisse ziehen zu können. Da sind wir mit unserer In-Memory-Computing-Technologie ausgezeichnet positioniert. Daneben geht der Trend klar in die Richtung der Konsumerisierung der IT. Die Anwender werden zu Konsumenten der Geschäftsprozesse, was nach neuen Formen der Bereitstellung von Lösungen verlangt, zum Beispiel auf mobilen Endgeräten. Aber auch die Integration von unterschiedlichen Anwendungsbereichen ist hier gefragt, um die Zusammenarbeit von virtuellen Teams zu ermöglichen, zum Beispiel bei transaktionalen Anwendungen, kombiniert mit analytischen Anwendungen, die dann in kollaborative Lösungen integriert werden. All diese Themen eröffnen für uns und unsere Partner neue Geschäftsmöglichkeiten und ziehen natürlich auch neue Marktteilnehmer an. Auf der anderen Seite ist aber auch die Konsolidierung in der Softwareindustrie ein Trend, der ungebrochen anhält. Unsere Akquisitionen wie Sybase, Success Factors, Syclo und weitere, aber auch die Zukäufe unserer Marktbegleiter sind gute Beispiele dafür. Die Softwareindustrie bleibt also ein dynamischer Markt mit einem funktionierenden Wettbewerb. Wir empfinden diesen als Ansporn und Treiber für Innovation, die letzten Endes unseren Kunden zugute kommt.

Wie sind die Zukunftsaussichten im Geschäft mit Business-Software?

Wir gehen von einem weiter steigenden Bedarf im Business-Software-Bereich aus. Wie bereits erwähnt, wachsen dabei gewisse Bereiche wie Mobility, Business Analytics und Lösungen für den Bereich Data- und Informationsmanagement überproportional. Auch der Trend in Richtung der cloudbasierten Lösungen wird weitergehen. Die starre Trennung zwischen Cloud und Nicht-Cloud wird allerdings verschwinden. Schon heute sehen wir Mischformen der Bereitstellung und gehen davon aus, dass diese Unterscheidung immer stärker in den Hintergrund treten wird. So arbeiten wir an konkreten Ansätzen, die Vorteile der On-Premise-Welt in die Cloud-Welt zu bringen und umgekehrt.

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