Bald mehr verkaufte Tablets als PCs

Im Jahr 2016 werden mehr Tablet-PCs als Notebok-PCs verkauft werden, meinen Analysten. Dank neuen Betriebssystemen, weiteren Features und verbesserten Display-Technologien glauben sie an eine goldene Zukunft der Tablet-PCs. Die Verkäufe werden bis im Jahr 2016 um das Fünffache steigen, meldet NPD Displaysearch in seinem vierteljährlichen Tablet-Report. Richard Shim, Senior Analyst bei NPD Displaysearch: "Im relativ jungen Tablet-Markt orientieren sich noch alle Produkte am Marktführer iPad. Aber mit zunehmender Dauer wird sich der Markt dramatisch verändern und auf verschiedene Kundenbedürfnisse zugeschnitten sein."

Konnten die Hersteller im vergangenen Jahr noch 81,6 Millionen Tablets ausliefern, sollen es gemäss NPD Displaysearch im Jahr 2017 424,9 Millionen sein. Der Anbieter von Marktanalysen erhöhte seine Prognose fürs kommende Jahr um 16 Millionen und erwartet neu einen Verkauf von 184,2 Millionen Tablets im 2013. Die weltweiten Tablet-Verkäufe im vergangenen Quartal haben sich gemäss einer IDC-Studie mehr als verdoppelt. Waren es im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch 7,9 Millionen Einheiten, so konnten Tablet-Hersteller letztes Quartal 17,4 Millionen Tablets ausliefern. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres waren die Zahlen saisonal bedingt mit 28,2 Millionen noch höher.

Spannender Konkurrenzkampf

Apple belegt weiterhin den ersten Rang im Tablet-Markt, es folgen Samsung, Amazon, Lenovo und Barnes & Noble. Gemäss IDCs Programm-Vize-Präsident für Klienten und Displays, Bob O'Donnell, wird Apple weiterhin komfortabel auf dem ersten Platz sitzen bleiben, während sich die anderen Anbieter einen spannenden Konkurrenzkampf liefern werden.

Amazon musste starke Umsatzeinbussen verkraften. Der zweitgrösste Hersteller wurde von Samsung auf den dritten Rang verdrängt, während Apple seinen Umsatz des iPads gemäss IDC um 68 Prozent steigern konnte. Der Anteil von Amazon-Tablets im Markt fiel von 17 Prozent im Dezember auf 4 Prozent, während derjenige von Apple auf 55 Prozent stieg. Wie Bloomberg spekuliert, half Amazon der tiefe Preis zum Start von Kindle Fire im letzten Quartal. Das Amazon-Tablet kostet weniger als die Hälfte des günstigsten iPads. "Traditionell verkauft sich das Kindle am besten im Dezember als Geschenk zu Weihnachen", so Colin Gillis, Analyst bei BGC Partners LP. Deshalb sei das Kindle Fire nach Weihnachten nun auch viel weniger oft verkauft worden.

Android-Betriebssystem vor Windows 8

Tablet-Computer auf Android 4.0-Basis werden gemäss Digitimes im dritten Quartal 2012 einen grossen Anteil ausmachen. James Kelleher, Analyst bei Argus Research zeigt sich in einem Bloomberg-Artikel aber überrascht, dass Android seine Popularität aus dem Smartphone-Markt immer noch nicht auf den Tablet-Markt übertragen konnte. Comscore Inc. veröffentlichte Zahlen, die besagen, dass das Kindle Fire über die Hälfte des Android-Tablet-Marktes im Februar ausmacht. Viele Hersteller würden im florierenden Tablet-Markt lieber dem bewährten Betriebssystem Android 4.0 vertrauen und erste Erfahrungen mit Windows 8 abwarten. Erst mit Beginn des vierten Quartals würde das neue Windows-Betriebssystem bei verschiedenen Tablet-PCs integriert sein. Die Tablet-Hersteller haben laut Digitimes mit einer früheren Veröffentlichung von Windows 8 gerechnet.