Erstes Quartal 2013

PC-Markt schrumpft weiter

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Die PC-Absätze sind im letzten Quartal weltweit zum ersten Mal seit 2009 unter die 80 Millionen-Marke gefallen. Am stärksten bildeten sich Acers Absätze zurück. Dagegen verzeichnete Lenovo als einziger führender Hersteller ein Absatzwachstum.

Der PC-Markt hat sich abermals zurückgebildet: Berechnungen von Gartner zufolge konnten im ersten Quartal 2013 nur 79,2 Millionen Einheiten abgesetzt werden. Das sind 11,2 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahresquartal. IDC kommt für den genannten Zeitabschnitt auf 76,3 Millionen Einheiten und eine Rückgangsrate von 13,9 Prozent. Beide Berechnungen zeigen, dass der Absatz zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal von 2009 unter die 80-Millionen-Marke gefallen ist.

Windows 8 am Pranger

Während sich Gartner darauf beschränkt, das Aufkommen der Mobilgeräte und die schwache Nachfrage der Schwellenländer für die nachteilige Entwicklung verantwortlich zu machen, stellt IDC Windows 8 an den Pranger. Gemäss Bob O’Donnell, IDC Program Vice President, sei es Microsofts neuem Betriebssystem nicht nur misslungen, dem PC-Markt einen Auftrieb zu geben, sondern es habe dem Anschein nach den Markt sogar gebremst.

IDCs kühne These muss nicht zwingend zutreffen, denn der PC-Markt hat sich im ersten Quartal nicht durchgehend zurückgebildet. Gemäss Gartner ist das professionelle Segment im Gegensatz zum Konsumentensegment nicht geschrumpft sondern gewachsen. Die nachteilige Entwicklung des Marktes betraf somit nur die Nachfrage der Privatanwender, die zunehmend auf Mobilgeräte setzen. Wäre vor allem Windows 8 schuld an der Entwicklung, hätte sich auch der Absatz im professionellen Segment zurückgebildet.

Viele Verlierer und ein Gewinner

Weltweit mussten fast alle führenden Hersteller Absatzrückgänge hinnehmen. Am meisten Federn liess gemäss Gartner Acer mit minus 29,3 Prozent. Doch auch HPs Absatzrückbildung ist beträchtlich. Der führende PC-Hersteller soll 23,6 Prozent weniger PCs verkauft haben als noch vor einem Jahr. Damit schrumpfte sein Marktanteil von 17,2 auf 14,8 Prozent und ist heute gerade mal ein Zehntel Prozent grösser als jener von Lenovo. Dieser verzeichnete nicht nur als einziger der führenden Hersteller eine positive Absatzentwicklung (+ 0,1 Prozent), sondern konnte auch sein Marktanteil von 13,1 auf auf 14,7 Prozent steigern.

Der PC-Markt entwickelte sich auch in Bezug auf die Weltregionen im vergangenen Quartal unterschiedlich. Während der US-amerikanische PC-Markt mit 9,6 Prozent Absatzrückbildung unterdurchschnittlich schrumpfte, wurde in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA) mit minus 16 Prozent ein überdurchschnittlicher Absatzeinbruch verzeichnet. In der EMEA-Region entwickelte sich HPs Absatz um 32,3 Prozent und Acers um 24,1 Prozent zurück. Lenovo konnte hingegen sein Absatz mit 11,1 Prozent beträchtlich steigern.

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