Symantecs Verwaltungsrat stürzt Putschisten Bennett

Sicherheitsanbieter Symantec hat CEO Steve Bennett entmachtet und gefeuert. Für ihn übernimmt bis auf Weiteres das Verwaltungsratsmitglied und ehemaliger Quantum-CEO Michael Brown, wie Symantec seinen Investoren mitteilt. Brown soll das Unternehmen führen, bis eine langfristige Nachfolge für Bennett gefunden sei.

In dem Communiqué wird Bennet für seine Leistungen gedankt und betont, dass Symantec an den gesetzten Zielen, wie etwa über 5 Prozent organisches Umsatzwachstum pro Jahr, festhalten wolle. Symantec betont ausdrücklich, dass der Rauswurf Bennets weder auf ein bestimmtes Ereignis noch auf ungebührliches Verhalten zurückzuführen sei. Wie schon damals beim Rauswurf von Enrique Salem 2012.

Aus fünf Jahren wurden knapp zwei

Bennet ereilte nun ein ähnliches Schicksal wie seinem Vorgänger Enrique Salem. Dieser war vor knapp zwei Jahren vom Aufsichtsrat unter der Federführung Bennets nach 19 Jahren im Unternehmen und drei Jahren als CEO gestürzt worden. "Meiner Meinung nach ist Symantecs Leistungsvermögen stark. Dennoch bleiben wir leistungsschwach", begründete Bennet damals die Entscheidung gegen Salem und für seine Machtergreifung.

Kurz nach seiner Ernennung zum CEO äusserte Bennett gegenüber Bloomberg, er wolle CEO bleiben, bis er das Gefühl habe, dass Symantec wieder auf Kurs sei: "Ich sagte meiner Frau, dass dies ein Fünf-Jahres-Engagement sein könnte. Vielleicht wird es auch ein Drei-Jahres-Engagement." Es sollte keine zwei Jahre dauern.

Bennett könnte schlicht die Geschäftsentwicklung des Unternehmens zum Verhängnis geworden sein. Symantec wird das vierte Quartal seines Geschäftsjahres mit einem Umsatz zwischen 1,615 und 1,655 Millarden US-Dollar abschliessen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum setzte Symantec 1,748 Millarden Dollar um. Dies obwohl Bennett Symantec eigentlich auf stärkere Rentabilität trimmen wollte.