Schwerpunkt Display-Markt

"Mit einem Standarddisplay ist nicht sehr viel Geld zu verdienen"

Uhr | Updated
von Marc Landis

Michael Senn, Geschäftsführer, Pixelsystems, beantwortet Fragen zum Markt sowie zu den Zukunftsaussichten im Display-Geschäft.

Michael Senn, Geschäftsführer, Pixelsystems (Quelle: Pixelsystems)
Michael Senn, Geschäftsführer, Pixelsystems (Quelle: Pixelsystems)

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Display-Business Geld zu verdienen?

Michael Senn: Mit einem Standarddisplay ist nicht sehr viel Geld zu verdienen. Eine saubere Bedarfsabklärung kann aber aufzeigen, dass eventuell zusätzliche Nutzen wie Touchfähigkeit, ein integrierter PC, ein besonders helles Display, Wetterfestigkeit, Schutz gegen Vandalismus und andere Lösungen beim Anwender willkommen sind. Bietet man auch Lösungen aus dieser Nische an, kann es bereits lukrativer werden. Ein weiterer Punkt ist die Installation und Integration. Soll das Display an verschiedenen Orten eingesetzt werden, bieten sich Trolleys, also Standfüsse mit Rollen an. Bei grös­seren Displays ist darauf zu achten, dass der Trolley höhenverstellbar ist, damit er unter den Türrahmen hindurchpasst. Hier fällt die Entscheidung bei ausführlicher Beratung häufig auf ein elektrisch höhenverstellbares System. Auch nicht alltäglich, aber flexibel in der Positionierung ist die Montage von der Decke hängend. Mit solchen kundenspezifischen Installationslösungen, die nicht selten teurer sind als das Display, lässt sich Geld verdienen. Auch soll die Frage nach dem Content geklärt werden. Womit wird dieser erzeugt und woher kommt er? Bedarf es eventuell einer komplexeren Signal-Distribution beziehungsweise Verkabelung mit Signalverstärkern, Konvertern oder Verteilern? Falls der Channel in der Lage ist, diese zusätzlichen Leistungen zu erbringen, wird der Verkauf eines solchen Gesamtpakets lukrativ.

Wohin entwickelt sich der Markt im ­Display-Bereich?

Zu immer grösseren und flacheren Dimensionen mit hohen Auflösungen und tiefem Preis. Mit der zunehmenden Zahl an Anwendern steigt aber auch die Zahl an unterschiedlichen Bedürfnissen. Hier können sich Nischenlösungen bewähren und aus ihrem Schatten treten.

Wie sehen Sie die Geschäftschancen im ­Public-Display-Geschäft?

Das Public-Display-Geschäft ist meiner Meinung nach die Kür im Display-Business und stellt hohe Anforderungen an sämtliche Komponenten der Installation, an das Content-Management und nicht zuletzt an die Ästhetik. Die Public-Display-Anwendungen wachsen und bescheren dem spezialisierten Channelpartner gute Wachstumschancen.

Welche Trends sehen Sie bei den Panel-­Technologien?

LCD-Panels mit LED direkt oder am Rand beleuchtet sind weit verbreitet und beliebt in puncto Energieverbrauch, Bildqualität und Gehäusetiefe. Der Trend geht auch bei den professionellen Displays in Richtung 4K und UHD. Ausserdem werden wir gemäss Samsung voraussichtlich noch dieses Jahr Grössen von 110 Zoll oder mehr sehen. OLED hingegen wird in diesem Segment vermutlich erst in den nächsten Jahren ein Thema werden.

Wie sind die Zukunftsaussichten im ­Display-Business?

Sehr gut. Digital Signage ist in der Schweiz stark im Wachsen begriffen und verdrängt die traditionellen Plakate immer mehr. Dank der immer grösseren Displays und interessanten Preise werden Anwendungen, die bisher den Beamern vorbehalten waren, immer häufiger von Displays abgelöst.

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