Arcserve-Spin-off: "Marlin steht hinter der Vision von Arcserve"

CA hat diese Woche angekündigt seine Back-up- Sparte Arcserve verkaufen zu wollen. Arcserve soll an eine Vermögensverwaltung veräussert werden, teilte das Softwarehaus mit. Käufer ist Marlin Equity Partners, eine Investment-Firma mit drei Milliarden US-Dollar Kapital. Der Deal soll im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2015 von CA, also diesen Sommer, über die Bühne gehen.

Was hinter dem Spin-off von Arcserve steckt und wie es nun weitergehen wird, erklärt CAs Barbara Czerwinski, Senior Director Sales DACH, BENELUX, Osteuropa und Russland, zuständig für die Bereiche Data Management und Arcserve.

Liefen die Verkäufe nicht mehr zufriedenstellend, oder weshalb veräussert CA die Sparte Arcserve?

Barbara Czerwinski: Arcserve ist absolut profitabel. Für CA Technologies ist die Ausgründung von Arcserve Teil eines Plans zur Portfoliooptimierung. CAs Ziel ist es, das Unternehmensprofil zu schärfen, durch die Ausrichtung auf Kernleistungen wie Management Cloud, Dev Ops und Security für Mainframe-gestützte, verteilte, Cloud-basierte und mobile Umgebungen. Im Rahmen dieses Plans strebt CA auch die Auslagerung von Assets wie etwa Arcserve in ein Umfeld an, von dem Kunden, Partner, Mitarbeiter und Aktionäre gleichermassen profitieren.

Der Käufer Marlin Equity Partner Partners ist ein Private-Equity-Unternehmen, also primär an Umsatz interessiert. Sehen Sie darin keine Gefahr für die Weiterentwicklung von Arcserve? Sie könnten ja auch weiterverkauft werden, oder Sparrunden könnten zu Entlassungen führen.

Marlin Equity Partners ist eine private Investmentfirma, spezialisiert auf Investitionen in Technologieunternehmen und hat sehr viel Erfahrung mit der Ausgründung von IT-Firmen zu erfolgreichen, unabhängigen neuen Unternehmen. Marlin steht ganz hinter der Geschäftsstrategie und der technischen Vision von Arcserve und seiner wegweisenden neuen Unified Data Protection-Lösung, die am 7. Mai eingeführt wurde.

In der US-Medienmitteilung heisst es aber auch, dass CA die Arcserve-Geschäfte einstellen wird. Wie wird es nun mit den Arcserve-Produkten weitergehen?

Der Spin-off von Arcserve als eigenständiges Unternehmen bedeutet für uns, dass wir uns stärker engagieren und mehr in die Weiterentwicklung und Markteinführung unserer innovativen Arcserve-Datensicherungsprodukte investieren.

Was bedeutet die Ankündigung für Ihre Kunden?

Arcserve ist seit langer Zeit in CAs Data Management Business Unit und wird dort separat von CAs Global Partner Enterprise Software Business Unit gemanagt. Diese Neuigkeiten sind hervorragende Nachrichten für die Arcserve-Kunden, die eine wesentliche Rolle bei der Produktentwicklungsstrategie von Arcserve gespielt haben und auch weiterhin spielen werden. Durch die stärkere Konzentration auf die Geschäftsfunktionen des Unternehmens, Forschung und Entwicklung sowie Support werden Service Level und Kundenzufriedenheit steigen. Kurz gesagt: Das neue Arcserve-Unternehmen wird voll und ganz für das einzigartige Zielkundensegment von Arcserve mit seinem besonderen Partnermodell und der zugehörigen Gesamtstrategie massgeschneidert.

Wie haben Sie Ihre Channel-Partner und Kunden im Vorfeld über die Veränderungen informiert? Wie war das Feedback der Partner?

Unsere Partner und Kunden wurden am Montag und Dienstag direkt informiert: Es ging ein Schreiben von Chris Ross, VP Worldwide Sales, Data Management Business Unit, CA Technologies an alle Partner und Endkunden. Die Distributoren, viele Reseller und einige Endkunden wurden von den Data-Mangement-Mitarbeitern direkt und proaktiv angesprochen. Das Feedback war durchwegs sehr positiv.

In wieweit ändert sich das Geschäft von Arcserve mit seinen Channel-Partnern? Wird Arcserve nun seine Produkte direkt verkaufen?

An unserem Channel-Modell werden wir in keiner Weise rütteln. Wir werden an unserem Partnerprogramm absolut nichts ändern. Wir werden unsere Arcserve-Lösungen auch weiterhin nur über den indirekten Verkaufskanal vertreiben und schliessen einen Direktvertrieb kategorisch aus.