Zahlen für das zweite Quartal

"Intel hat die Talsohle im PC-Markt durchschritten"

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Intels West-Europa-Chef hat sich zu den Quartalszahlen seines Unternehmens geäussert. Die Trendwende im PC-Geschäft sieht Stéphane Nègre für Intel erreicht. Gleichzeitig hält das Unternehmen am Ziel von 40 Millionen Tablets fest.

Stéphane Nègre, leitet als Territory Manager die neue Intel-Region Westeuropa. (Quelle: Intel)
Stéphane Nègre, leitet als Territory Manager die neue Intel-Region Westeuropa. (Quelle: Intel)

Intel hat die Geschäftszahlen für das zweite Quartal bekannt gegeben. Im persönlichen Gespräch äusserte sich Stéphane Nègre, Territory Manager Intel Western Europe, detailliert zum Zwischenergebnis. Dabei gab er auch einen Einblick in die Ziele seines Unternehmens und die Entwicklung auf dem Schweizer Markt.

Intel hebt den Ausblick an

Im zweiten Quartal hat Intel einen neuen Absatzrekord bei Mikroprozessoren aufgestellt. Ebenso konnte das Unternehmen seinen Umsatz und Gewinn deutlich steigern. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorquartal um acht Prozent auf 13,8 Milliarden US-Dollar zu. Dabei konnte der Nettogewinn um 45 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar gesteigert werden.

Aufgrund der positiven Quartalszahlen hob Intel die Prognose für das Gesamtjahr an. Der Umsatz soll mit einem Plus von 5 Prozent leicht höher ausfallen, als bisher erwartet wurde.

PC-Markt wieder im Aufwind

Das PC-Geschäft ist bei Intel mit einem Umsatz von 8,7 Milliarden Dollar im ersten Quartal immer noch das wichtigste Segment. Für den PC-Markt attestiert Nègre eine Trendwende, "die Talsohle wurde durchschritten", sagt er. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 6 Prozent steigern, damit erlebt Intel das dritte positive Quartal in Folge. Nègre beobachtet hierbei zahlreiche Indikatoren, die auf eine dauerhafte Trendwende hindeuten.

Besonders gut liefen die Geschäfte im Commercial-PC-Segment. Intel konnte hier von einer PC-Erneuerungswelle profitieren, die durch das Support-Ende von Windows XP und die verbesserte ökonomische Situation in Europa ausgelöst wurde. Im PC-Segment hätten sich besonders die Investitionen in Forschung und Entwicklung ausgezahlt. Neue Technologien wie 2-in-1-PCs und neue Prozessoren haben zu dieser Performancesteigerung geführt, sagte Nègre.

Besonders gutes Feedback erhalte Intel zurzeit für Intels neue Core-M-Generation. In der zweiten Jahreshälfte Rechnet Nègre hier mit steigenden Absätzen. Da diese Kerne vorrangig in höherwertigen Produkten verbaut würden, versprechen sie auch eine höhere Gewinnmarge für das Unternehmen.

Deutliche Zuwächse im Server-Geschäft

Intels Chips performten im Server-Markt sehr gut. Nègre sieht gerade West-Europa und insbesondere die Schweiz als "dynamische Märkte" für Intel. Besonders Forschungseinrichtungen hätten in den letzten Quartalen grosse Investitionen in High-Perfomance-Computing getätigt und dabei auf Intels Chips gesetzt.

Nègre sieht hier sehr viel Potential. In diesem Zusammenhang deutete er auch einen grossen Forschungsdeal in der Schweiz an. Genaue Informationen waren Nègre aber noch nicht zu entlocken. Er äusserte sich nur insoweit, dass eine grosse Schweizer Forschungseinrichtung in Zusammenarbeit mit Intel grössere Investitionen in seine Infrastruktur plane. In den nächsten Wochen soll der Deal spruchreif sein. Es handelt sich aber ausdrücklich nicht um das CERN, das laut Nègre schon lange ein wertvoller Partner von Intel ist.

Ziele im Tablet-Markt sollen erreicht werden

Intel ist auf gutem Weg, die Marke von 40 Millionen Tablets mit Intel-Prozessoren im Jahr 2014 zu erreichen. Die Zahl der Tablets konnte allein im zweiten Quartal auf 10 Millionen Einheiten verdoppelt werden. Auch wenn dieses Wachstum wohl nicht im selben Masse beibehalten werden kann, ist Intel doch optimistisch, die 40-Millionen-Tablet-Marke zu erreichen. Gleichzeitig entwickelt sich Intel bei Tablets deutlich besser als das Marktumfeld, hob Nègre hervor.

Laut Nègre konnte Intel seine Wettbewerbsposition deutlich verbessern, zudem stehen noch viele Wachstumsoptionen offen, dies trifft auch auf die reifen Märkte in Westeuropa zu. In der Schweiz erzielten Intels Tablets sogar die besten Verkaufszahlen. Im April kam das Unternehmen auf 20 Prozent Marktanteil, deutlich mehr als etwa in Frankreich oder in Deutschland.

Der Umsatz im Bereich Internet of Things stieg im Jahresvergleich um 24 Prozent. Alle Untersegmente konnten zulegen. Besonders starkes Wachstum verzeichnete Intel dabei im Retail-Segment, darunter versteht Intel vor allem Digital Signage in Shopping Malls und Geschäften. Hier fänden Intels Produkte zunehmend Anklang.

Neue Produkte für die zweite Jahreshälfte

Für die zweite Jahreshälfte stellte Nègre zahlreiche neue Produkte in Aussicht. Die Core-M-Prozessoren würden beispielsweise dünnere Tablets und 2-in-1-PCs bei gleichzeitiger Performancesteigerung bringen. Der Konsument könne sich daher auf "attraktivere Produkte" (Nègre) freuen.

Insgesamt erwartet Intel 200 Tablet-Neuheiten mit Intels Chips. Das Tablet-Ökosystem stelle zunehmend auf Intel-Produkte um, was Potential für weiteres Wachstum verspricht. Gleichzeitig blickt Intel optimistisch auf das wichtige Weihnachtsgeschäft, welches hauptsächlich zur erwarteten Umsatzsteigerung beitragen soll.

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