Mutterkonzern experimentiert in Holland

UPC Cablecom sagt Netflix den Kampf an

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Der TV-Anbieter UPC Cablecom will sich von Netflix keine Kunden rauben lassen. Ein Monatsabo für Filme und Serien soll der nahenden Konkurrenz Einhalt gebieten.

Die Aufregung war gross, als Netflix im Mai ankündigte, in den Schweizer Markt vordringen zu wollen. Inzwischen gibt es ein Datum: Am 18. September soll der Startschuss fallen. Das legt zumindest eine offizielle von Netflix verschickte Einladung für einen Anlass nahe.

Einem Bericht des Tages-Anzeigers zufolge plant UPC Cablecom jetzt eine Gegenoffensive. Bis Ende Jahr will der TV-Anbieter mit einem Monatsabo für Filme und Serien auf die drohende Konkurrenz durch den Video-Streaming-Dienst Netflix reagieren. Entsprechende Pläne bestätigte Unternehmenssprecher Marc Maurer gegenüber dem Tages-Anzeiger.

Netflix' Preispolitik noch unbekannt

Bisher hielten sich die hiesigen Anbieter von Online-Videotheken und TV bedeckt. Gemäss dem Tages-Anzeiger prüfe Swisscom etwa derzeit verschiedene Modelle, um den Kunden per Ende Jahr Flatrate-Angebote für Filme, Serien und Dokumentationen anbieten zu können. Konkreteres werde Swisscom später kommunizieren. UPC Cablecom will sich indessen alle Optionen offenhalten.

Unbehagen bereitet den Schweizer Anbietern offenbar auch, dass noch unbekannt ist, mit welchen Konditionen Netflix starten wird. In der Mitteilung von Ende Mai versprach das Unternehmen Unterhaltung zu tiefen Monatsgebühren. In den USA bietet Netflix ein Einsteigerabo für 8 US-Dollart im Monat. Es erlaubt das Streaming auf ein Gerät ohne High Definition. Für 9 Dollar gibt es das Abo für zwei Geräte inklusive HD-Qualität. Das teuerste Abo kostet 12 Dollar und bietet HD für vier Geräte.

UPC-Mutterkonzern experimentiert in Holland

Seit 2012 ist Netflix in Holland verfügbar. Zu den gleichen Preisen, allerdings in Euro. Umgerechnet also etwa 30 Prozent mehr als im Heimatland des Anbieters. UPC Cablecom wird für sein Monatsabo weniger als 15 Franken verlangen, wie Maurer gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte. UPC Cablecom bleibt vorerst aber vage beim Preis seines Angebots. Der Anbieter will abwarten, mit welchen Preisen Netflix hierzulande tatsächlich starten wird.

Genau wie Netflix ist der Mutterkonzern von UPC Cablecom, Liberty Global, bereits mit einem Angebot in Holland aktiv. Unter dem Namen My Prime tritt die dortige Tochter des Konzerns, UPC Nederland, Netflix gegenüber. Schon im April startete UPC Nederland mit seinem Angebot. Kunden mit den teuersten Abos zahlen für den neuen Dienst nichts. Für alle anderen kostet er 5,60 Euro, also rund 7 Franken.

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