Das Tablet verliert allmählich seinen Zauber

Die Marktforscher von IDC senken ihre Erwartungen an den Tabletmarkt für das Gesamtjahr 2014. IDC rechnet nur noch mit einem Wachstum von 6,5 Prozent. Ursprünglich waren die Auguren von einem Plus von 12,1 Prozent ausgegangen. Und das, obwohl IDC auch 2-in-1-Geräte, also Modelle mit zugehöriger Dockingstation, zu den Tablets hinzuzählt. Die Hersteller dürften dieses Jahr insgesamt 233,1 Millionen Geräte ausliefern, berichtet IDC in seinem "Worldwide Quarterly Tablet Tracker".

Grundsätzlich attestieren die Analysten den Tablets eine hohe Anziehungskraft. Aber in den reifen Märkten Europas und den USAs scheint sich so etwas wie eine Tablet-Müdigkeit breitgemacht zu haben. Das Wachstum wird dort flach ausfallen, sagt Jean Philippe Bouchard, Research Director for Tablets, bei IDC.

Als Folge dürfte sich die Preisspirale weiterdrehen und besonders die Preise für Tablets mit Grössen unter 8-Zoll weiter erodieren. In der Schweiz kollabierten die Tablet-Preise laut Weissbuch-Report innerhalb des vergangenen Jahres bereits um gut 44 Prozent.

IDC rechnet damit, dass sich die Durchschnittspreise in den reifen Märkten bei 373 US-Dollar einpendeln werden. Nicht zuletzt, weil die Analysten neue Modelle mit grösseren Bildschirmen erwarten. In den restlichen Ländern dürften die Preise um 10 Prozent, auf 302 Dollar zurückgehen. Auch dort erwartet IDC Neuentwicklungen, etwa preiswerte Tablets mit Telefon-Funktion. Kunden in asiatischen Ländern bevorzugten zunehmend ein Gerät, mit dem sie ihre Kommunikation abwickeln können.

Letzlich dürften sich am Markt zwei Entwicklungen aufzeigen: Amerikaner und Europäer generieren Umsatz durch den Kauf von grossen Tablets. Alle anderen Regionen erzeugen Umsatz durch eine hohe Nachfrage an kleinen Modellen.