App-Schmiede aus Zürich und Koppenhagen

Shape will Präsentationen mit einer App revolutionieren

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Die App-Schmiede Shape hat sich und seine neueste Apps auf einem Medienevent in Zürich näher vorgestellt. Das Unternehmen will in der Schweiz weiter wachsen. Seine App soll Präsentationen im Business-Umfeld revolutionieren.

Die ambitionierte dänische App-Agentur Shape hat ihren Hauptsitz in Kopenhagen und ist seit Oktober 2013 mit einem kleinen Team in Zürich vertreten. Shape residiert in einer idyllisch gelegenen Villa in Zürich-Seefeld. Dort hat das Unternehmen heute seine neueste App-Entwicklung namens "Storyteller" vorgestellt. Die App soll Präsentationen im Business-Umfeld revolutionieren. Zusätzlich gab Shape einen Einblick in seine Unternehmensphilsophie und Schweiz-Pläne.

Dänische Agentur mit globalen Ambitionen

Shape wurde 2010 in Dänemark als eine der ersten "Nur-App-Agenturen" gegründet. In Kopenhagen beschäftig das Unternehmen 25 Personen. Im Zürcher Büro arbeiten derzeit zwei Personen. Sie übernehmen Marketing, Vertrieb und die Entwicklung von mobilen Applikationen.

Für Rasmus Nutzhorn, Managing Director Schweiz, hat vor allem das hohe Qualitätsbewusstsein der Schweizer den Ausschlag gegeben, hier die erste ausländische Niederlassung einzurichten. In der Schweiz gebe es noch die Bereitschaft, für hohe Qualität und ausgereifte Produkte einen angemessen Preis zu zahlen. Da Shape sich auf High-End-Applikationen spezialisiert hat, würde dies perfekt zum Firmenprofil passen.

Die Städte Berlin und London seien für die App-Welt auch sehr attraktiv. Mit den dort ansässigen kreativen Agenturen konkurriere Shape aber nicht. Nutzhorn fasst die Firmenphilosophie vielmehr wie folgt zusammen: "Wir wollen nicht die ersten auf dem Markt sein, sondern das beste Produkt machen." Daher sei Shape "die beste App-Agentur diesseits des Atlantiks" und vielfach preisgekrönt, sagt Nutzhorn.

Shape will weiter wachsen

Das Unternehmen befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Das Zürcher Team soll auf ungefähr sechs bis sieben, aber maximal zehn Personen anwachsen. Für Dänemark peilt das Unternehmen eine Belegschaft von 50 Personen an, sagt Nutzhorn. Demnächst soll zudem ein weiteres Büro in New York eröffnet werden.

Für das Zürcher Büro will Shape lokale Fachkräfte und App-Entwickler anwerben. Durch eine Lehrtätigkeit an der ETH möchte Nutzhorn zudem den Kontakt zu jungen und gut qualifizierten Hochschulabgängern herstellen. Dieses Modell praktiziert Shape bereits erfolgreich mit der "Technical University of Denmark" in Kopenhagen. Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte steht Shape vor allem in Konkurrenz zu Google, sagt Nutzhorn. Durch attraktive Sozialleistungen und ein kleines Team hofft er, den Wettbewerb um die besten Köpfe gewinnen zu können.

Stärkung des Business-Bereichs

Die Anfänge von Shape lagen im Consumer-Bereich. Besonders in Skandinavien erzielte das Unternehmen mit seinen Applikationen grosse Erfolge. Seine Stärke sieht Shape darin, komplexe Probleme in einer übersichtlichen und optisch ansprechenden Weise zu lösen. Qualität steht dabei an erster Stelle. Mit diesem Ansatz will Shape nun auch Abläufe im Business-Bereich aufmischen. Die Schweiz ist laut Nutzhorn der ideale Ort für dieses Unterfangen. Dabei will Shape nicht nur einfache Apps von der Stange liefern, sondern spezielle Lösungen für Unternehmen entwickeln. "Wir fragen Unternehmen immer zuerst, warum sie zu uns kommen", sagt Nutzhorn.

Die Lücke zwischen der privaten Nutzung mobiler Technologien und dem Arbeitsalltag sieht Nutzhorn als grösste Herausforderung an. So nutzen Angestellt im privaten Bereich unzählige Applikationen auf ihren mobilen Geräten. Im Geschäftsalltag seien sie aber oft mit veralteten Technologien konfrontiert, die nur schwer mit der neuen mobilen Welt kompatibel sind. Diese Lücke möchte Shape mit seinen Produkten schliessen.

Eine App, die Präsentationen revolutionieren soll

Als ein Beispiel für diese Philosophie hat Shape heute die App Storyteller vorgestellt. Diese soll die klassische lineare Powerpoint-Präsentation ablösen. "Mit dieser App wollen wir die Art und Weise von Präsentationen im Geschäftsumfeld grundlegend verändern", sagt Karina Storinggaard, Head of Engagement Management bei Shape. Anstatt einfach langweilige linearere Präsentationen zu liefern, soll die App Konversation und Interaktion fördern. Daher wurde auch der Name Storyteller gewählt.

Als Basis hat Shape zunächst eine Präsentations-Plattform gebaut, auf der fertige Präsentationen im PDF-Format und auch Videos hochgeladen werden können. Auf unterschiedliche Präsentationen und Inhalte kann somit mobil zugegriffen werden.

In einem zweiten Schritt lassen sich mehrere Präsentationen in einer neuen Präsentation, auch "Story" genannt, zusammenfügen. Auf einem Bildschirm werden die gewählten Präsentationen übersichtlich nebeneinander angezeigt. Durch Drag and Drop lassen sich anschliessend einzelne Folien zwischen den Präsentationen verschieben. Ebenso einfach können Folien ein- und ausgeblendet werden.

Für den Zuschauer unsichtbar kann die Präsentation im Hintergrund jederzeit angepasst werden und der Referent auch schnell zu einer anderen Präsentation wechseln. Das Programm müsse dabei nie beendet werden und der Präsentationsfluss bleibe erhalten, verspricht Storinggaard. Im Anschluss kann die fertig angepasste Story exportiert und gleich an den Kunden verschickt werden.

Besonders Verkaufsteams von Firmen mit vielen unterschiedlichen Produkten könnten von dieser App profitieren. Individuelle und direkte Anpassungen der Präsentation sind je nach Kunden- oder Publikumswunsch jederzeit möglich. Laut Storinggaard soll durch Storyteller zudem die Vorbereitungszeit für die Referenten kürzer ausfallen. Storyteller ist momentan nur für das iPad verfügbar. Eine Android-Version sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in Planung, sagte Storinggaard auf Nachfrage.

TIN-App für die unternehmensinterne Kommunikation

Bereits Ende Juni lancierte Shape in der Schweiz die App "TIN", kurz für "The Internal Network". Dabei handelt es sich um eine App für den internen Newsletterversand von Unternehmen. Nach eigenen Angaben sei es mit der App gelungen, die Öffnungsraten von 5 auf 85 Prozent zu steigern.

In erster Linie ermöglicht die App das mobile Lesen der Benachrichtigungen, und die Mitarbeiter könnten selbstbestimmt auf die Inhalte zugreifen. Auch würde der Posteingang so nicht verstopft. Durch die App würden 80 Prozent der Meldungen sogar ausserhalb des Büros abgerufen. Zusätzlich zu den Informationen hat Shape noch eine Kommentar- und Like-Funktion eingebaut, um Interaktionen zwischen den Mitarbeitern zu fördern.

Die App steht für iOS und Android sowie als Web-Interface bereit.

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