Was Kunden wollen

"Lizenzkosten von Software sind unverschämt hoch"

Uhr | Updated
von George Sarpong

KMUs wie der Langenthaler Maschinenbauer Güdel Group, die weltweit tätig sind, können bei der Qualität ihrer IT-Infrastruktur keine Kompromisse eingehen. Cloud Computing, Outsourcing, SAP-Rollout in 21 Gesellschaften rund um den Globus – damit beschäftigt sich zurzeit Martin Knuchel, CIO bei der Güdel Group. Bei Projekten kooperiert Knuchel mit IT-Dienstleistern, die wissen, was KMUs brauchen, und die die Kosten im Griff haben.

Martin Knuchel, CIO, Güdel Group. (Quelle: Güdel Group)
Martin Knuchel, CIO, Güdel Group. (Quelle: Güdel Group)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit, und wo kommen Sie dabei mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Martin Knuchel: Als CIO verstehe ich meinen Arbeitsauftrag neben der Leitung von Projekten auch in der Koordination von ICT-Aufgaben. So arbeiten wir derzeit zum Beispiel neue Enterprise-Verträge mit Microsoft aus. Ausserdem stehen wir momentan in der Grobkonzeptphase eines Projekts für ein Enter­prise-Content-Management-System (ECM), das im Detail sehr komplex aufgebaut sein wird. Wir haben festgestellt, dass über 80 Prozent aller Dokumente nicht verwaltet auf ­File-Servern liegen und ein potenzielles Risiko darstellen. Weiter im Fokus steht natürlich auch die Integration der einzelnen Gruppengesellschaften in die Group-ICT-Landschaft. Vermehrte Hackerangriffe im E-Mail-Verkehr zeigen uns erstens deutlich, wie viel kriminelle Energie in diesem Bereich weltweit vorhanden ist, und zweitens, wie angreifbar ein Unternehmen ist, wenn ICT-Projekte nicht global und gruppenweit ausgearbeitet werden. Innerhalb der verschiedenen Disziplinen arbeiten wir mit vielen verschiedenen Dienstleistern zusammen. Itelligence unterstützt uns etwa mit dem SAP-Industrie-­Template beim Ausrollen der Gruppengesellschaften, Comparex unterstützt uns wiederum im Microsoft-Business, Swisscom im Kommunikationsbereich, und AWK stellt uns Projektleiter für Evaluationen zur Ver­fügung.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihre Partner mitbringen müssen?

Ein Partner muss das Gespür dafür haben, eine Sache aus dem Blickwinkel eines mittelständischen Unternehmens anzupacken, und dabei immer die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. In der Ausprägung von Projekten wie etwa eines ECMs gibt es frappierende Unterschiede in Bezug auf Branche, Firmengrösse und Firmenkultur. Hier erwarte ich, dass Berater und Dienstleister mit grosser Erfahrung und Sen­sibilität mit uns zusammenarbeiten.

Kaufen Sie IT-Komponenten direkt beim Hersteller oder beim Fachhandel?

Das ist sehr unterschiedlich. In manchen ­Bereichen, zum Beispiel bei Softwarelizenzen, kooperieren wir mit dem IT-Dienstleister Comparex. In anderen Bereichen gehen wir lieber direkt zum Hersteller.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT ­haben Sie ausgelagert?

Im Systembereich haben wir jetzt erstmals die SAP-Suite-on-Hana ausgelagert und lassen diese bei Innflow in Regensdorf hosten. Intranet und Website werden ebenfalls extern betreut. Es gibt bei uns aber keine eindeutige Richtung, was das In- beziehungsweise Out­sourcing betrifft. Eine situative Beurteilung ist meiner Meinung nach für eine Optimierung der ICT-Landschaft massgebend.

Aber es wird doch auch Bereiche geben, die Sie nie outsourcen würden, oder?

"Nie" gibt es nicht. Was heute undenkbar ist, kann morgen optimal sein. Was hören wir nicht alles über Cloud-Lösungen. Noch vor ein paar Jahren waren solche Angebote im professionellen Bereich undenkbar, heute bieten Hersteller wie Microsoft und SAP tolle Lösungen im Bereich Cloud Computing an.

Mit welchen IT-Herausforderungen sehen Sie sich in nächster Zeit konfrontiert?

Im Moment stehen bei uns die SAP-Rollouts im Vordergrund. Nach der Einführung bei der ­Güdel AG in Langenthal und des "Go-Live" zu Beginn dieses Jahres setzen wir den Rollout nun bei den 21 anderen Güdel-Companys weltweit fort. Angefangen mit den 4 deutschen Gesellschaften "wandern" wir dann in die USA, wechseln nach China, Südkorea und Indien und kommen dann nach England. Unser Rollout-­Plan ist, dass wir Ende 2016 mit allen Gesellschaften "live" sind.

Das kostet!

Die Kosten im IT-Bereich sind immer noch zu hoch. Gerade für mittelständische Unternehmen, wie wir eines sind, ist die Situation unbefriedigend. Wir brauchen die beste Technik, damit wir unserem Unternehmenswachstum gerecht werden und adäquate ICT-Technik zur Verfügung stellen können. Die Lizenzkosten und Wartungsgebühren von Softwareprodukten sind einfach unverschämt hoch.

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