Studie zu internetfähigen Geräten

Wann kommt die Smart Earth?

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von Coen Kaat

Bis 2020 sollen 33 Milliarden internetfähige Geräte im Umlauf sein. Bereits in diesem Jahr besitzt jeder Erdbewohner statistisch gesehen 1,7 solcher Geräte, wie eine Studie von Strategy Analytics zeigt.

Die Welt ist vernetzt, aber in den nächsten Jahren soll sie noch viel vernetzter werden. Bis zum Ende dieses Jahres sollen fast 12 Milliarden internetfähige Geräte in Gebrauch sein. Gemäss den Analysten von Strategy Analytics sind dies statistisch gesehen weltweit etwa 1,7 Geräte pro Kopf.

Die Marktforscher rechnen mit der aktuellen Weltbevölkerung von gut sieben Milliarden Menschen. Bis 2020 sollen 33 Milliarden Geräte im Umlauf sein und jeder Bewohner der Erde könnte dann durschnittlich 4,3 von ihnen besitzen.

Wenn man die Zahlen der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) berücksichtigt, einer Sonderorganisation der UN, liegt dieser Durchschnittwert bereits heute deutlich höher. Denn gemäss der ITU nutzen knapp an die 45 Prozent der globalen Bevölkerung das Internet. Nur für diesen Bevölkerungsanteil machen internetfähige Geräte überhaupt Sinn. Unter diesem Aspekt betrachtet, liegt der Durchschnittswert für dieses Jahr wohl näher bei 3,6 internetfähigen Geräten pro Kopf und somit näher bei den Werten, die Strategy Analytics für das Endes dieses Jahrzehnts prognostiziert.

Die Zukunft gehört nicht den traditionellen Connected Devices

Die Marktforscher betrachten in ihrer Studie aber nicht nur die absoluten Werte. Sie stellen auch Trends in der Verteilung fest: Traditionelle Connected Devices wie PCs, Smartphones und Tablets, machten 2014 lediglich noch einen Drittel der internetfähigen Geräte aus. Smarthome-Geräte und mit dem Internet der Dinge verbundenen Geräte seien stark am wachsen und würden die anderen Kategorien in den nächsten Jahren deutlich hinter sich lassen. 

"2007 haben PCs zwei Drittel der internetfähigen Geräte ausgemacht - nun sind es noch 10 Prozent", erklärt David Mercer, Mitverfasser der Studie. "Die Auswirkung des Internets auf das Alltagsleben nahm in den letzten Jahren rasch zu." Es sei aber noch immer ein grosses Wachstumspotenzial vorhanden. Dabei bezieht Mercer sich nicht nur auf die stätig wachsende absolute Zahl der internetfähigen Geräte. Auch die geographische Reichweite solcher Apparate wachse deutlich von Jahr zu Jahr.

Die Smart Earth kommt

Andrew Brown, der zweite Mitverfasser der Studie, sieht die Zukunft der Connected Devices im Internet der Dinge. "Smart Cities und das Smart Grid sind nur zwei der Arten, wie das Internet der Dinge in den nächsten Jahren und Jahrzehnten das Leben aller beinflussen wird", sagt Brown. Bereits jetzt "am Anfang dieser Revolution" habe das Internet der Dinge fünf Milliarden Geräte verbunden.

Auch in der Schweiz ist dieser Trend zu sehen. Sowohl im eigenen Smart Home als auch auf den Strassen. Kleine Energieversorger wie die Technischen Betriebe Glarus Nord oder EFA Enerfie Freiamt im Kanton Aargau haben bereits Projekte mit Smart Grids, also intelligenten Stromnetzen gestartet.

Die Migros, IBM, Swissgrid, BKW und das Bundesamt für Strategie wagen sich ebenfalls an diese Technologie heran. Im Rahmen der Powertage Zürich präsentierten sie das Flexlast-Projekt. Da die Kühlhäuser der Migros nicht ununterbrochen laufen müssen, könnten sie als Energiespeicher im Smart Grid fungieren. Allerdings sind Projekte wie das Flexlast-Projekt noch Leuchttürme, da noch viele Fragen ungeklärt sind. So gibt es in der Schweiz etwa noch keine klare Definition des Begriffs Smart Grid.

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