Die Jury hat gewählt

Swiss Technology Award 2014: Diese Projekte sind im Final

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Neun Projekte stehen im Finale des Swiss Technology Awards 2014. Der Preis kürt die besten technischen Innovationen von Schweizer Firmen und Bildungsinstitutionen.

Screenshot von swiss-innovation.com/award/informationen
Screenshot von swiss-innovation.com/award/informationen

Am 20. November 2014 wird am Swiss Innovation Forum der Swiss Technology Award 2014 vergeben. Mit der Auszeichnung werden Innovationsprojekte prämiert, die ein überdurchschnittliches Marktpotenzial und grosse Wachstumschancen haben. Die Projekte kämpfen in den drei Kategorien "Inventors", "Start-up" und "Sustainability Leader" um den Titel. Den Siegern winken Unterstützung in Marketing und Kommunikation sowie die Möglichkeit zu einem Auftritt an einer internationalen Messe.

Eine 15-köpfige Jury hat nun aus rund 200 Bewerbungen folgende neun Finalisten ausgewählt

Kategorie Inventors

Neurogyn

Die Ansätze in der Becken-Neuromodulation reichen von der Behandlung von Schmerzen und Blasen-/Darmentleerungsstörungen (Inkontinenz, Reizblase) bis zur Wiederherstellung des Ganges bei Paraplegikern. Ihnen allen liegt zugrunde, dass über Elektroden Stromimpulse gezielt an Nerven abgegeben werden, um deren Aktivität zu verändern. Die Lion-Prozedur vom Zuger Unternehmen Neurogyn, das sich noch in der Gründungsphase befindet, will Elektroden mittels einer Bauchspiegelung an den Beckennerven platzieren.

www.neurogyn.com

Twingtec

In abgelegenen Gebieten wird die elektrische Energie mit Dieselgeneratoren erzeugt. Der Ersatz dieser umweltbelastenden Generatoren durch Windräder oder Photovoltaik ist oft nicht wirtschaftlich, weil deren Transport und Aufbau sehr aufwändig ist. Twingtec aus Dübendorf entwickelt laut eigenen Angaben die erste mobile Windenergietechnologie, die keinen Turm braucht. Der Wind wird mit drachenähnlichen Flügeln einfangen und in elektrische Energie umgewandelt. Das System soll nachhaltige Energie preiswerter als ein Dieselgenerator generieren - zum Beispiel für Farmen, Minen und Siedlungen.

www.twingtec.ch

Versantis

Lebererkrankungen betreffen mehr als 30 Millionen Europäer und sind jährlich für 2 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Das ETH-Spin-off Versantis hat eine Entgiftungsmethode entwickelt, die verschiedenste Giftstoffe aus dem Blutkreislauf der Patienten entfernt und dadurch die Leber beim Abbau entlastet. Die Innovation von Versantis kombiniert Peritonealdialyse mit einer patentierten Technologie (reinigende Liposomen), die zu einer sicheren und effizienten Behandlung der Patienten führen soll.

www.versantis.ch

Kategorie Start-up

Aeon Scientific

Per Joystick steuert der Kardiologe mit dem Aeon Phocus vom Schlierer Unternehmen Aeon Scientific den Ablationskatheter durch die Herzkammern des Patienten. Die Technologie soll Sicherheit, Wirksamkeit und Effizienz der Behandlungen von Herzrhythmusstörungen verbessern. Ziel des Unternehmens ist, nebst der Anwendung in der Kardiologie eine Vielzahl von robotergesteuerten Behandlungen in der Medizin zu etablieren. Mit magnetischen Kräften sollen künftig Katheter, Führungsdrähte, Endoskope oder Kapseln zu Krankheitsherden im Körper gesteuert werden können.

www.aeon-scientific.com

Squirro

Squirro ermöglicht die Analyse von grossen Mengen unstrukturierter Daten wie zum Beispiel E-Mails, Dokumente, soziale Medien und News-Feeds. Kunden sollen in Echtzeit Erkenntnisse über Märkte erhalten. ABB nutzt Squirro beispielsweise, um Geschäftsrisiken zu erkennen. Das Deutsche Rote Kreuz analysiert damit Daten von Krankentransporten. Kern der Analyse-Methode ist die Concept-Search-Technologie, die grundverschiedene Datenpunkte zu einem Gesamtbild verknüpft.

www.squirro.com

Swisslitho

Die Fabrikation von künstlichen Nanostrukturen kleiner als 100 Nanometer (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter) ist mit konventionellen Technologien aufwendig, teuer und oft sogar unmöglich. Swisslitho will das mit Nanofrazor ändern. Kernstück des Produkts ist eine extrem scharfe, heizbare Spitze, die beliebige Formen aus einer flachen Oberfläche herausfräst. Neuartige Nanostrukturen sollen so erstmals auch in 3D mit hoher Präzision und geringem Aufwand hergestellt werden können.

www.swisslitho.com

Kategorie Sustainability Leader

Cendres+Métaux

Über zwei Millionen Menschen leiden an einer chronischen Niereninsuffizienz und sind auf Ersatztherapie angewiesen. Ein Grossteil von ihnen unterzieht sich regelmässig einer extrakorporalen Blutwäsche. Bedingung für diese Therapie ist der Zugang zu grossen Blutgefässen. Viele der heutigen Zugangsmethoden sind jedoch infektions- und thromboseanfällig. Cendres+Métaux aus Biel hat nun eine knochenverankerten Gefässzugang für die Hämodialyse entwickelt. Er soll einen sicheren Zugang mit einer einfachen Handhabung bieten.

www.cmsa.ch

Geistlich Pharma

Bislang mussten für die Regeneration von Zahnfleisch primär Transplantate aus dem Gaumen des Patienten entnommen werden. Ein Eingriff, der mit Schmerzen, einer langen Operationszeit und einem grossen Komplikationsrisiko verbunden ist. Die neuen Produkte Geistlich Mucograft und Geistlich Mucograft Seal bieten nun einen Zahnfleischersatz "aus der Packung". Das Zahnfleisch soll sich mit dem Produkt in Farbe und Textur nachhaltig regenerieren, was mit Transplantaten aus dem Gaumen nicht immer möglich ist.

www.geistlich-pharma.com

Pfisterer Ixosil

Herkömmliche Endverschlüsse für Hochspannungskabel sind öl- oder gasisoliert. Die Altdorfer Firma Pfisterer Ixosil hat nun trockene Kabelendverschlüsse entwickelt, die Montagezeit und Kosten sparen und die Umwelt schonen sollen. Da die Endverschlüsse kein flüssiges oder gasförmiges Isoliermaterial besitzen, sind sie laut Hersteller im Fehlerfall explosionsfest und leckagesicher. Pfisterer Ixosil gehört zur Pfisterer-Gruppe, die Lösungen für Spannungsebenen von 110 Volt bis 850 Kilovolt entwickelt, produziert und vertreibt.

www.pfisterer.com

In den vergangenen Jahren wurden für den Swiss Technology Award laut Angaben der Organisatoren über 2000 Projekte eingereicht. Daraus konnte die Jury rund 250 Finalisten auszeichnen. 70 Prozent von ihnen haben den Weg auf den Markt geschafft und sich etabliert.

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mwsxSUpn