Kaspersky Lab Malware-Report

Angriff aus der Schweiz

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Zwischen Juli und September 2014 waren die Teilnehmer des Kaspersky Security Networks knapp 370 Millionen Cyber-Attacken ausgesetzt. Die Attacken kamen auch von Webseiten und Programmen aus der Schweiz.

Der Sicherheitsspezialist Kaspersky Lab hat seinen Malware Report für das dritte Quartal dieses Jahres veröffentlicht. 367'431'148 über das Internet ausgeführte Attacken zählte das Unternehmen zwischen Juli und September weltweit. Das sind rund 1,3 Millionen mehr als im Vorquartal.

Insgesamt wehrte Kaspersky nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Angriffe auf Computer und Mobilgeräte seiner Kunden ab. Etwas mehr als ein Prozent der Angriffe kamen dabei offenbar von Webseiten und Programmen aus der Schweiz.

Die häufigste Angriffsart seien im Internet sogenannte Drive-by-Downloads. "Dabei wird bei einem Aufruf einer Webseite Schadcode zur Ausnutzung von Schwachstellen in Browsern oder deren Plugins wie Flash oder Java ausgeliefert", sagt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. Der Prozess geschehe dynamisch. Rufe ein Nutzer eine Internetseite auf, werde der für seinen Rechner passende Code ausgewählt und geliefert. "Die Infizierung läuft automatisch ab, der Nutzer bekommt davon nichts mit."

Online-Banking beliebtes Angriffziel

Die Schweiz tauchte als Ausgangsort für derartige Internet-Attacken im dritten Quartal zum ersten Mal unter den Top 10 auf. Platz eins dieses Rankings gehört mit 33,12 Prozent aller Attacken unangefochten den USA. Auf Platz zwei folgen die Niederlande mit 17,74 Prozent. Deutschland rutschte mit 13,48 Prozent auf Rang drei ab.

Knapp zweieinhalb Millionen Angriffe zielten im dritten Quartal auf den Diebstahl von Finanzmitteln ab. Die grösste Bedrohung für Web-Server, Router und Haushaltsgeräte stellte unterdessen Shellshock dar.

Bei den mobilen Bedrohungen sieht Kaspersky einen Trend zu mehr Banking-Schädlingen. Insgesamt wuchs der Pool mobiler Bedrohungen im dritten Quartal um 74,500 neue Schädlinge. Ein Plus von 14,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. Unter den neuen Bedrohungen finden sich gemäss Kaspersky auch mehr als 7000 mobile Banktrojaner. Fast viermal so viele wie ein Quartal zuvor. Die Banktrojaner stehen damit an vierter Stelle der am häufigsten verbreiteten Mobile-Malware.

Den kompletten Malware-Report für das dritte Quartal bietet Kaspersky zur freien Einsicht auf seiner Webseite.

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