Wann kommt der Fall?

Der Höhenflug der Wearables

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Der Markt für Wearables wächst jedes Jahr. Bis Ende Jahr soll die Anzahl ausgelieferter Produkte 52 Millionen Einheiten erreichen. Nicht alle Marktforscher prophezeien jedoch ein anhaltendes Wachstum.

Die Aufwärtstendenz im Markt für Wearable-Produkte ist ungebrochen. Die Zugehörigkeit zur Kategorie Wearable ist dagegen weniger eindeutig. So sieht man bei drei Analysen zum Wearable-Markt von drei Marktforschungsinstituten auch drei unterschiedliche Zahlensets.

Futuresource prophezeit weiteres Wachstum

Im dritten Quartal des laufenden Jahres stieg die Anzahl ausgelieferter Einheiten auf 12,7 Millionen. Verglichen mit dem dritten Quartal des Vorjahres entspricht dies einem Wachstum von 40 Prozent, gemäss einer Analyse von Futuresource.

Im gesamten Jahr 2014 soll der Absatz um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 52 Millionen Einheiten ansteigen. 39 Prozent des Absatzes soll dabei auf das noch bevorstehende Weihnachtsgeschäft entfallen.

Die Wachstumsrate soll sich im nächsten Jahr massiv steigern. Die Marktforscher rechnen mit einem Plus von 44 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr. Der Markt soll 2015 rund 74 Millionen ausgelieferter Einheiten erreichen. Grund dafür sehen die Analysten in einer breiteren Akzeptanz von Smartwatches seitens der Konsumenten.

Canalys kürt Moto 360 zum Verkaufsschlager

Das Marktforschungsinstitut Canalys hat ebenfalls eine Studie zum Wearable-Markt beigesteuert. Sie operieren mit einer engeren Definition von Wearables als Futuresource. In ihrer Analyse lassen sie etwa Activity Tracker ausser acht.

So sah der Markt im dritten Quartal 2014 gemäss der Analyse von Canalys 5 Millionen ausgelieferter Wearable Bands. Ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal des Jahres.

Verkaufsschlager unter den "Android Wear"-Geräten war Motorolas Smartwatch Moto 360. Das Gerät beanspruche 15 Prozent des Marktes für sich, wie Canalys mitteilte. Mit einem Marktanteil von 52 Prozent bleibt Samsungs Führungsposition jedoch unangetastet. Der Hersteller lancierte bereits sechs Wearables.

Gartner sieht Regenwolken in der Zukunf

Gartner erwartet für das nächste Jahr hingegen einen Dämpfer – allerdings lediglich im Marktsegment für tragbare elektronische Fitness-Tracker. Der Teilmarkt nach Gartners Einschätzung ist jedoch in etwa so gross wie der Gesamtmarkt in der Analyse von Futuresource.

Gemäss Gartner soll sich die Anzahl ausgelieferter Fitness-Wearables im nächsten Jahr um etwa 2,5 Prozent im Vergleich zu 2014 reduzieren. 2015 sollen noch gut 68 Millionen Einheiten auf den Markt gelangen. Grund für die Abflachung soll eine Überlappung der Funktionalitäten zwischen Smart Wristbands, Smartwachtes und anderen tragbaren Fitness-Geräten. Im Folgejahr werde sich der Markt wieder erholen.

Verschiebungen im Vertrieb

Futuresource und Canalys trauen Apple zu, grosse Wellen im Markt zu schlagen. "Die Ankündigung der Apple Watch gegen Ende des Quartals hatte vermutlich einen Einfluss auf die Verkaufszahlen. Einige potenzielle Kunden werden auf Apples Wearable warten wollen", sagte Daniel Matte von Canalys.

Gartner prophezeit ferner eine Verschiebung im Vertrieb. Zwischen 2018 und 2020 sollen ein Viertel aller Smart-Geräte fürs Handgelenk nicht mehr über den traditionellen Channel verkauft werden. Stattdessen werden Sportstudios, Wellness-Anbieter, Versicherungen und Diätkliniken solche Geräte teilweise subventioniert anbieten.

Gartner sieht vor allem im Bereich der Smart-Bekleidung Potenzial für Wachstum. Zwischen 2014 und 2015 soll dieses Segment von 0,1 Millionen ausgelieferter Einheiten auf 26 Millionen Einheiten ansteigen.

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