Samsungs Eyecan Plus

Eine "Maus" für die Augen

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Samsung hat eine "Maus" für Menschen mit körperlichen Behinderungen entwickelt. Das portable System wird nicht mit der Hand, sondern per Augenbewegungen gesteuert. Das Gerät ermöglicht unter anderen die Bearbeitung von Dokumenten.

Samsung hat die zweite Generation seiner Eyecan vorgestellt. Die Eyecan Plus ist quasi eine Maus für die Augen. Das Gerät richtet sich an Personen, die aufgrund körperlicher Behinderungen nicht auf die Verwendung konventioneller Peripherie-Geräte zurückgreifen können.

Per Augenbewegungen können Nutzer im Web navigieren oder Dokumente bearbeiten und erstellen. Der Nutzer kann über ein Pop-up-Menu auf 18 Befehle zurückgreifen, wie "copy", "paste", "scroll" oder "drag & drop", wie Samsung auf seinem Blog mitteilt.

Weitere Hilfsgeräte nicht nötig

Die Eyecan-Lösung kommt in Form einer rechteckigen, portablen Box daher. Diese kann unter dem Monitor befestigt werden. Im Gegensatz zu der ersten Version von Eyecan aus dem Jahr 2012 benötigt der Nutzer nun keine spezielle Brille mehr, welche die Augenbewegungen registriert.

Die einzige Anforderung an den Nutzer ist der vorgeschriebene Abstand zum Monitor von 60 bis 70 Zentimetern. Es spielt keine Rolle, ob der Anwender liegt oder sitzt. Eine Kalibrierung sei lediglich bei der ersten Verwendung nötig. Das Gerät könne sich die Augencharakteristika seiner Nutzer für spätere Sitzungen merken.

Baupläne werden Open Source

Das Gerät ist das Ergebnis eines freiwilligen Projekts von Samsung-Ingenieuren. Der Hersteller will keine kommerzielle Version des Geräts auf den Markt bringen. Stattdessen will das koreanische Unternehmen eine begrenzte Stückzahl wohltätigen Organisationen spenden.

Die Technologie und das Design der Eyecan Plus sollen schon bald Open Source werden. Die Baupläne werden auch Unternehmen zur Verfügung gestellt, die diese kommerzialisieren wollen.

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