Was Kunden wollen

Welche IT-Bereiche KPMG auslagert

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Aus einem Wust von Daten geschäftskritische Informationen abzuleiten, ist Teil des Geschäfts von KPMG. Hierfür verlässt sich das Unternehmen auf seine IT-Infrastruktur und letztlich auf das IT-Team von CIO Jan Halvorsroed. Besondere Aufmerksamkeit widmen sie dem Schutz von Kundendaten.

Jan Halvorsroed, CIO von KPMG. (Quelle: KPMG)
Jan Halvorsroed, CIO von KPMG. (Quelle: KPMG)

Können Sie kurz umschreiben, was Ihre tägliche Arbeit beinhaltet, und wo Sie mit IT-Dienstleistern in Kontakt kommen?

Jan Halvorsroed: Unsere Aufgabe ist es, die sehr unterschiedlichen Sparten von KPMG in sämtlichen IT-Bereichen mit unserem Know-how optimal und zukunftsweisend zu unterstützen in Bezug auf die digitale Kommunikation, das Datenmanagement und in der Zusammenarbeit der einzelnen Sparten. Als Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen sind wir zudem mit vielen vertraulichen Informationen betraut. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist deshalb auch der Schutz der zahlreichen Kundendaten insbesondere auch aus dem Finanzbereich. Dafür setzen wir überwiegend auf interne IT-Mitarbeiter. Für diverse grössere Projekte sind wir dennoch auch auf externe Dienstleister angewiesen, etwa wenn es um die Beschaffung von Produkten oder den Third-Level-Support geht.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihre Serviceanbieter mitbringen müssen?

Bei unseren IT-Dienstleistern setzen wir gute Kenntnisse des Geschäftsmodells und der Kernkompetenzen von KPMG sowie unseres IT-Bedarfs voraus. Zudem legen wir sehr viel Wert auf eine gute zwischenmenschliche Beziehung mit dem jeweiligen Account-Management und den technischen Fachexperten. Bei unseren Serviceanbietern schätzen wir zudem eine hohe Flexibilität und die Bereitschaft, uns in sämtlichen Belangen mit bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen.

Kaufen Sie die benötigten Komponenten direkt beim Hersteller, oder tätigen Sie Ihre Käufe über einen Fachhändler?

Wir bestellen sowohl direkt beim Hersteller als auch über verschiedene Fachhändler. Bei grösseren Projekten, wie etwa bei der Beschaffung von neuen Notebooks, ziehen wir jeweils die Hersteller bei. Über Fachhändler bestellen wir in der Regel Zubehör zum Ausbau der bestehenden Infrastruktur oder beziehen Support-Dienstleistungen.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert?

Wir haben nur die Beschaffung und den Support von Multi­funktionsdruckern ausgelagert, da wir aus Sicherheitsgründen und zum Schutz unserer Kundendaten, das Wissen und die Dokumente nicht extern geben möchten. Zum Teil ist es auch gesetzlich verboten, gewisse Dienstleistungen als Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen auszulagern.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Wir würden nie unsere Kernkompetenzen auslagern, da diese stark mit den Hauptgeschäftsprozessen verknüpft sind und unser Innovationspotenzial negativ beeinflussen könnten. Zu diesen Bereichen gehören unter anderem die Business-Analyse, das Business Process Management und die Betreuung von ERP-Applikationen.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie werden, und wie kann Sie der Handel dabei unterstützen?

In unserem hochdynamischen Umfeld existieren zahlreiche und stetig wechselnde Herausforderungen. Das Hauptaugenmerk legen wir in naher Zukunft sicher auf den funktionellen Ausbau von Mobile Computing, die generelle Digitalisierung und die Integration der End-to-End-Unterstützung unseres Engagement Lifecycles. Aber auch die Automatisierung von zurzeit noch papierbasierten Prozessen ist ein zentraler Punkt in unserer Agenda. Für alle diese Aufgaben suchen wir situative Unterstützung, abhängig von den Prozessen und Produktexperten. Es gibt auch Bereiche, die tendenziell von der Wert­schöpfungs­kette weiter entfernt liegen, die auch Kandidaten für ein Out­sourcing wären.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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