Data Protection Index

EMC: Schweizer Unternehmen verlieren jährlich Gigabytes an Daten

Uhr | Updated
von George Sarpong

EMC hat IT-Entscheider auf den Zahn gefühlt. Unter den Befragten waren auch über 100 Schweizer IT-Verantwortliche. Das Ergebnis der Umfrage fiel ernüchternd aus.

Speicherhersteller EMC hat IT-Entscheider weltweit befragt, wie es um die Datensicherheit in ihren Unternehmen bestellt sei. Unter den 3300 Befragten waren auch 150 Schweizer IT-Verantwortliche aus Firmen mit über 250 Mitarbeitern.

Ein Ergebnis: Die meisten Firmen investieren zu wenig in den Schutz ihrer Daten, wie Christophe Monnin erklärte, Sales Director Switzerland EMC für den Bereich Datensicherheit und derzeit Schweizer Länderchef von EMC. Ein Unternehmen gibt der Erhebung zufolge rund 5 Prozent seines Jahresumsatzes für IT aus. Davon investiert es wiederum knapp 6 Prozent in Data Protec­tion. Wobei der Finanzsektor mit fast 10 Prozent am meisten aufwendet.

Dabei werde das Thema immer wichtiger. Denn durch Trends wie Big Data gewinnen Daten an Wert. Umso bedeutender sollte also die Datenpflege für IT-Abteilungen werden. Immerhin nehmen Unternehmen das Thema Data Protection ernst: 50 Prozent der Befragten werten Data Protection als absolut kritischen Faktor für den unternehmerischen Erfolg. 36 Prozent empfinden Data Protection hingegen als wichtig, aber nicht kritisch.

Stromausfall in mehr als einem Drittel der Fälle verantwortlich

Immerhin 12 Prozent halten das Thema für unwichtig, und für 2 Prozent spiele Data Protection überhaupt keine Rolle – obwohl 54 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr Downtime oder gar Datenverluste zu verzeichnen hatten. Die Ursachen dafür erscheinen teilweise banal. Stromausfall sollte eigentlich in der Schweiz kein Thema sein. USV-Systeme sorgen für einfache Abhilfe.

Dennoch rangiert der Stromausfall (36 Prozent) gemeinsam mit Problemen wie Softwarefehlern (36 Prozent) oder beschädigten Dateien (36 Prozent) ganz oben auf der Liste. Dicht gefolgt von Hardwareversagen (34 Prozent) und Anwenderfehlern (25 Prozent). Bei einem Ausfall sinkt die Produktivität von Mitarbeitern, Umsätze werden eingebüsst und mitunter auch der gute Ruf beim Kunden.

Mehr muss nicht besser sein

Je grösser eine Firma ist, desto eher dürfte sie auf Lösungen von mehr als einem Hersteller setzen. 57 Prozent der Befragten nutzen die Systeme von mehr als einem Anbieter. Womöglich soll durch einen Best-of-Breed-Ansatz ein optimaler Datenschutz erzielt werden.

Den Daten von EMC zufolge zeichnet sich jedoch ein gegenteiliges Bild ab: Mehrere Anbieter erzeugen nicht nur höhere IT-Kosten, sondern steigern die theoretische Wahrscheinlichkeit, Daten zu verlieren. Laut EMC verliert ein Unternehmen statistisch betrachtet 0,43 Terabyte (430 Gigabyte) pro Jahr. Das entspreche rund 4 Millionen E-Mails und verursache theoretische Kosten von 0,34 Millionen Dollar.

Jenen Unternehmen, die auf Produkte von drei oder mehr Herstellern setzen, kommen mit 0,44 Terabyte die meisten Informationen abhanden. Während Firmen, die auf einen Anbieter setzen, "nur" 0,31 Terabyte jährlich verlieren.

Ob das den IT-Verantwortlichen auf das Gemüt schlägt? Man könnte es in die Daten hinein interpretieren. Denn fast 70 Prozent der Umfrageteilnehmer sind nicht ganz sicher, ob sie ihre Daten und Systeme nach einem Ernstfall wieder komplett auf allen Plattformen herstellen können.

Investieren, bevor die Daten futsch sind

EMC hat auch untersucht, welche Plattformen am schwierigsten zu schützen sind. Mit Abstand (65 Prozent) sind das Mobile Devices, Big-Data-Anwendungen (31 Prozent) und hybride Cloud-Applikationen (15 Prozent). Diese würden in den meisten Fällen auch nicht durch Disaster Recovery abgesichert. Das könnte man auch abgeben an Spezialisten.

Im Bereich Back-up wird diese Möglichkeit bereits von 36 Prozent aller befragter Unternehmen genutzt, während weitere 38 Prozent entsprechende Pläne erarbeiten. Recovery-as-a-Service setzen hingegen erst 10 Prozent der Firmen ein. Allerdings planen 54 Prozent der Befragten, professionelle Services zu nutzen. Monnin schätzt, dass Data Protection vor allem im Ernstfall zum Thema wird.

Eine Risikoanalyse sei wichtig. Möglichst auch zuvor. EMC bietet, wie andere Anbieter auch, Check-ups an. Kostenpunkt gut 7000 Franken. In Anbetracht der Folgen von Datenverlusten wohl gut investiertes Geld.

Webcode
BPVXFUTY