Erste Eindrücke

"Es ist das Jahr zwei der neuen Cebit"

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Die diesjährige Cebit wird im Zeichen der digitalen Ökonomie, der D!conomy, stehen. Als Gastland wird China mit mehr als 600 Ausstellern vertreten sein. Das 100-Prozent-Business-Konzept wurde konsequent weitergeführt, was viele Unternehmen zur Rückkehr bewogen hat.

Schon vor der Eröffnung in eineinhalb Monaten hat die Cebit Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt buchstäblich den roten Teppich ausgerollt. Am Cebit Press Preview informierten die Organisatoren über die wichtigsten Trends der diesjährigen Leitmesse. Einige der grossen Aussteller präsentierten sich auch schon vorab. Die Messe öffnet vom 16. bis zum 20. März ihre Tore für Fachbesucher.

Da dieses Jahr China das Gastland der Messe ist, werden über 600 Aussteller aus dem Reich der Mitte vertreten sein. Auf dem Preview richtete auch niemand geringeres als seine Exzellenz der Botschafter von China in Deutschland eine Grussbotschaft an die Pressevertreter.

"Das B2B-Konzept kommt an"

Die diesjährige Cebit wird durch das Schlagwort "Digitale Economy" geprägt. Die Veranstalter schufen dazu das Kunstwort "d!conomy", dass allgegenwärtig ist. Damit soll zum Ausdruck kommen, das die Wirtschaft am "Anfang des digitalen Zeitalters stehe", sagte Oliver Frese, Cebit Vorstand der Deutschen Messe AG.

Auch in diesem Jahr ist die Cebit wieder 100 Prozent Business, betonte Frese. Damit soll der Weg fortgesetzt werden, der letztes Jahr zum ersten Mal eingeschlagen wurde. "Es ist das Jahr zwei der neuen Cebit", brachte es Frese auf den Punkt.

Laut Frese deuten die ersten Frühindikatoren auf ein deutliches Wachstum bei Ausstellern und Ausstellerfläche hin. Die genauen Zahlen werden erst später vorliegen, das B2B-Konzept sei aber aufgegangen, betonte Frese. So hätten einige namhafte Unternehmen wie etwas Konica Minolta, Amazon Webservices oder auch Schneider Electric wieder zurück zur Cebit gefunden. Andere Unternehmen wie Samsung, Huawei, Intel oder auch ZTE hätten ihre Präsenz deutlich ausgebaut.

Diese gestiegene Nachfrage deutet Frese als Zeichen, dass die Cebit immer noch der zentrale Event für das IT-Business sei. Kein anderes Format würde einen solch grossen Querschnitt der Branche abbilden können und gleichzeitig einen Austausch ermöglichen.

Mit China habe die Cebit ihr "wichtigstes und stärkstes Partnerland aller Zeiten gefunden", sagte Frese. Für die deutsche IT-Wirtschaft ist das Land die eindeutige Nummer eins. Auch würden dort neue globale Player im IT-Umfeld heranwachsen, was auf der Messe zum Ausdruck kommen soll.

Hochkarätige Referenten

Dieses Jahr werden auch wieder zahlreiche Grössen der IT-Welt Vorträge auf der Cebit halten. Unter ihnen etwa der Enthüller der Snowden-Dokumente Glen Greenwald, der stellvertretende NATO Generalsekretär Jeremy Rifkin, Samsungs Marketingchef Won Pyo Hong oder auch Infosys CEO Vashal Sikka.

Zudem werden zahlreiche Prominente Vertreter aus der Volksrepublik China zugegen sein. Neben dem Alibaba- und Taobao-Gründer Jack Ma (Ma Yun) werden auch Xiaomi CEO Lei Jun sowie Hauweis Enterprise-Chef Yan Lida Vorträge halten.

Schwerpunkte Start-ups und IoT

IT-Startups werden dieses Jahr im Fokus der Cebit stehen, kündigte Frese an. Diese Jungunternehmen seien für die Dynamik der Wirtschaft zentral. Daher sollen rund 350 Start-ups ein Forum geboten werden. Dies nicht nur unter dem altbekannten Dach Code_N, sondern auch mit der neuen Plattform Scale 11. In dieser sollen Jungunternehmen mit etablierten Firmen, wie VW oder auch RWE, zusammengebracht werden, damit diese von den Erfahrungen profitieren. Zahlreiche Workshops sollen den Event ergänzen.

In diesem Jahr wird die Cebit ausserdem zur "Heimat des Internets der Dinge (IoT)", sagte Frese. Das gesamte Feld IoT solle sowohl in seiner Breite als auch Tiefe abgebildet werden. In kaum einen anderen Bereich würden Unternehmen ihre Investitionen so schnell zurückerhalten als hier, zeigte sich Frese überzeugt. Daher biete die Cebit ein wichtiges Forum dafür.

"Kooperation zum gegenseitigen Nutzen"

Im Jahr 2012 war China bereits Gastland der Hannovermesse, dem wichtigsten Branchentreff der Industrie. Laut Botschafter Shi war das chinesische Engagement ein durchschlagender Erfolg. Der Öffentlichkeit habe aufgezeigte werden können, dass es nicht nur "Made in China", sondern auch "Create in China" gebe.

In China nehme der ICT-Sektor einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Auch bei den modernsten Industrien habe China mit Baidu, Alibaba, Tengxun (Tencent), Huawei, Xiaomi oder auch Zhongxing (ZTE) Unternehmen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten können. Allein im vergangen Jahr wurde in China im IT-B2B-Bereich ein Umsatz von 8,2 Billionen Yuan Renminbi erzielt, umgerechnet 1,25 Billionen Franken. Der gesamte IT-Sektor erwirtschafte weit über 10 Billionen Yuan, was etwas 1,5 Billionen Franken entspricht, sagte Shi.

Der Botschafter appellierte auch an die Industrie, dass nur "wer mit den Entwicklungen Schritt hält, erfolgreich sein wird." Wer sich gegen den Trend stellt, werde abgehängt und überrollt. Daher messe China den neuen Technologien eine so zentrale Rolle bei. Dabei betonte Shi die zunehmende Verschmelzung von Industrie und IT, was sehr stark an das Konzept Industrie 4.0 erinnerte.

Zum Ende kündigte Shi auch noch eine vertiefte Partnerschaft zwischen Deutschland und China an. Das Jahr 2015 sei das "Jahr der Deutsch-Chinesischen Innovationspartnerschaft". Bei der Eröffnung der Cebit wird neben der Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Ma Kai (马凯),  einer der vier stellvertretenden Ministerpräsidenten Chinas, zugegen sein. Als Ehrengast ist Alibaba-Gründer Jack Ma (Ma Yun) geladen.

ICT-Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft

Auf dem Eröffnungspodium trat auch Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbands Bitcom, auf. Er untermauerte die gute Stimmung in der IT Branche mit Zahlen. Die IT sei der Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Auch freue er sich, dass die Cebit das Konzept 100 Prozent-Business weitergeführt habe.

Zum Abschluss gab noch Gong Xiaofeng, Executive Vice Chairman des CCPIT Electronics & Information Industry Sub-Council, einen Überblick der wichtigsten chinesischen Aussteller. Er hob besonders den chinesischen Pavillon hervor, in dem die grossen chinesischen Player, neben ihren eigenen Ständen, konzentriert vertreten sein werden.

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