Podium SoHo-Markt

"Windows 10 wird im professionellen Umfeld mehr Akzeptanz finden"

Uhr | Updated
von David Klier

Welche Chancen und Möglichkeiten bietet der SoHo-Markt für den Channel? Markus Weiler, Abteilungsleiter Einkauf HP, Netzwerk und Komponenten bei der Competec-Gruppe, liefert Antworten.

Markus Weiler, Abteilungsleiter Einkauf IT bei Alltron. (Quelle: Alltron)
Markus Weiler, Abteilungsleiter Einkauf IT bei Alltron. (Quelle: Alltron)

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Geschäft mit Home- respektive SoHo-IT-Produkten Geld zu verdienen?

Markus Weiler: Er muss einen Mehrwert bieten, der das verdiente Geld rechtfertigt. So individuell wie die Kundenbedürfnisse sind, so individuell sollten auch die angebotenen Dienstleistungen sein. Viele Produkte im ­SoHo-Umfeld sind heute "Plug & Play"-fähig und lösen ein einzelnes "Problem", stellen aber häufig noch keine vernetzten Lösungen dar. Da würden häufig schon wenige Fragen ausreichen, um den Kunden von einer vernetzten Lösung zu überzeugen, die Zusatzverkäufe und Dienstleistungen nach sich ziehen würde.

Welche technologischen Trends werden das SoHo-Geschäft in diesem Jahr beeinflussen?

Smarthome, Connected Living und Internet of Things werden uns bis Ende des Jahres fast in allen Bereichen wie IT, Telko, Elektro und CE überschwemmen – somit auch bei SoHo. Egal ob Licht, Waschmaschine, Fernseher, Stereoanlage, Telefon oder Fitness­tracker: Es wird ständig neue "smarte" Apps geben und nicht nur unsere Geräte steuern, sondern auch unsere Nutzungsgewohn­heiten beeinflussen.

Wie wird Windows 10 den Markt für Home- beziehungs­weise SoHo-IT verändern?

Wie bei jedem Übergang zu einem neuen Betriebssystem wird auch Windows 10 zuerst bei den Consumer- und SoHo-Produkten anzutreffen sein. Aufgrund der Tatsache, dass es wieder ein Startmenü gibt und der Umstieg ab Windows 7 für die Dauer eines Jahres ab Release kostenlos sein soll, wird Windows 10 sicherlich auch im professionellen Umfeld mehr Akzeptanz finden als die Vorgängerversion, die überwiegend auf mobile Geräte ausgerichtet war. Da das neue Betriebssystem auch wirklich durchgängig auf allen Geräten läuft – vom Handy übers Tablet bis zum PC – und Bedienungshilfen wie zum Beispiel die persönliche digitale Assistentin "Cortana" integriert sind, bekommt auch der klassische Windows-Nutzer erstmals den Eindruck eines eigenen "Ökosystems", wie das etwa Apple-User schon kennen. Sobald sich der Kunde sowohl zuhause wie auch im Büro und unterwegs nur in einem Betriebssystem bewegen muss, könnten sich der Markt und das Nutzerverhalten verändern.

Welche Rolle spielen Cloud-Services im Home-IT- ­beziehungsweise SoHo-Geschäft?

Wenn wir davon ausgehen, dass rund 50 Prozent aller Smartphone-­Nutzer in der Schweiz ein iPhone besitzen, dann beantwortet sich die Frage eigentlich von selbst, denn diese nutzen die iCloud in der Regel schon sehr intensiv. Auch der normale PC-Nutzer kommt heute schon an Onedrive und Skype fast nicht mehr vorbei – so gesehen hat sich der Kunde schon längst daran gewöhnt. Vor allem der Smalloffice-User ist vermutlich im Umgang mit sensiblen Daten schon etwas vorsichtiger und wird ziemlich sicher nicht alles auf einer fremden Festplatte im Netz deponieren, sondern sich vermutlich eher ein kleines Business-NAS zulegen. Aber auch im privaten Umfeld ist der "Private Cloud"-Trend schon seit Jahren im Gang: Mit My Cloud von WD ist es zwischenzeitlich möglich, sein NAS auch ohne grosse Netzwerkkenntnisse ganz einfach per App einzurichten und den Server ähnlich komfortabel wie einen Cloudspeicher zu nutzen.

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