Was Kunden wollen

Was Rivella von seinen IT-Dienstleistern erwartet

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Der Schweizer Getränkehersteller Rivella setzt auch in Sachen IT auf Swissness. Rivellas Server werden seit mehr als zehn Jahren vom gleichen Systemintegrator betreut. Rivellas IT-Leiter Franz Mannsberger erklärt im Interview, warum das so ist.

Franz Mannsberger, IT-Leiter bei Rivella (Quelle: Rivella)
Franz Mannsberger, IT-Leiter bei Rivella (Quelle: Rivella)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit, und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Franz Mannsberger: Mit unserem schlanken IT-Team betreuen wir auf dem ­Rivella-Campus rund 260 Benutzer sowie über 100 Server. Das Daily Business betreiben wir selbst, nur den SAP-Basisbetrieb leistet ein regionaler Dienstleister. Dadurch sehen wir uns effizienter aufgestellt und können zeitnah sowie flexibel auf Benutzeranfragen und -wünsche eingehen. Bei der Installation von neuen Systemen vertrauen wir auf bewährte, strategische Partnerschaften mit externen Dienstleistern. Unsere Server-­Infrastruktur wird seit über zwölf Jahren vom gleichen Systemintegrator erweitert und betreut. Daneben haben wir noch externe Partnerschaften für Netzwerk und wenige Kernanwendungen. Neben meinen täglichen Aufgaben als IT-Leiter stehen gegen Jahresende Vertragsverhandlungen mit unseren Partnern an.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die ihre IT-Dienstleister beziehungsweise Serviceanbieter mitbringen müssen?

Unsere externen Partner sollten in der "gleichen Liga" spielen. Wir setzen bei unseren Dienstleistern eher auf Schweizer KMUs als auf internationale Grosskonzerne. Neben den Kompetenzen bezüglich neuer Technologien erwarten wir von unseren IT-Dienstleistern die Einhaltung der SLAs sowie eine zeitnahe Umsetzung. Daneben wünschen wir uns Beständigkeit bei den externen Spezialisten. Zukunftsgerichtete Beratung in neuen Technologien helfen der Rivella-IT, und davon sollten auch unser Benutzer profitieren.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Unsere Beschaffung erfolgt hauptsächlich via unsere Partner, die bei grösseren Projekten wiederum Special Bids beim Hersteller einholen. Kleingeräte wie Smartphones und Netzwerkkomponenten kaufen wir seit geraumer Zeit bei grossen Schweizer Onlinehändlern ein.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert?

Der grösste Anteil unserer Benutzer arbeitet direkt vor Ort auf dem Rivella-Areal in Rothrist, wo mittels Virtualisierung unsere Systeme auf zwei Rechenzentren verteilt sind. Für einen effizienten und kundenfreundlichen IT-Support versuchen wir, 80 Prozent des Daily Business selbst mit eigenen Ressourcen zu bewältigen. Falls Spezial-­Know-how erforderlich ist, greifen wir auf unsere strategischen Partner zurück. Daher sind nur wenige Services wie das Housing der Webserver sowie der Webserver für unsere Servicetechniker-Tablet-Lösung ausgelagert.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Seit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes im Jahre 2008 sind wir in der komfortablen Lage, unsere Systeme auf zwei Rechenzentren verteilen zu können. Somit stehen sämtliche vitalen Systeme auf unserem Campus und werden von uns selbst überwacht und betrieben. Eine Auslagerung von solchen vitalen Services und deren Daten ist weder geplant noch angedacht.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen ­Herausforderungen im Bereich der IT für Sie sein, und wie kann Sie der Handel bei deren Lösung unterstützen?

Bereits vor über zwölf Jahren starteten wir bei Rivella mit Citrix die Virtualisierung auf der Applikationsseite. Mit zunehmender Virtualisierung der anderen Bereiche in den letzten Jahren hat sich die Komplexität auch bei der Rivella-IT wesentlich gesteigert. Zukünftig sehe ich daher eine stärkere Spezialisierung in verschiedenen IT-Bereichen, die wir ohne professionelle Unterstützung unserer Partner kaum bewältigen können.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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