Marktbericht

PCs und Clients verlieren

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Das Geschäft mit der Hardware hat einen schlechten Start ins neue Jahr erwischt. Der Markt für PCs sowie der für Thin und Terminal Clients gingen im ersten Quartal 2015 deutlich zurück. Die Wachstumstreiber blieben aus und das Wachstum soll erst gegen Ende des laufenden Jahres wieder einsetzen.

Das PC-Geschäft steckt in einer schwierigen Phase. Einerseits sind die Wachstumsmotoren, wie die XP-Migration, die dem Vorjahr noch unter die Arme griffen, in diesem Jahr zum Erliegen gekommen. Andererseits dämpft die bevorstehende Einführung von Windows 10 die Nachfrage nach Hardware. Da Microsoft das Update gratis zur Verfügung stellen will, dürfte die Erneuerungswelle, die üblicherweise nach der Lancierung eines neuen Betriebssystems einsetzt, bei Windows 10 mager ausfallen.

Entsprechend reduzierte sich im ersten Quartal des laufenden Jahres die Anzahl ausgelieferter Geräte. Zum Jahresauftakt setzte der weltweite PC-Markt gemäss Canalys 115,7 Millionen Einheiten ab. Im Vergleich zum ersten Quartal 2014 entspricht dies einem Rückgang von 7 Prozent. Somit setzt sich der Abwärtstrend des letzten Jahres fort. Wie IDC errechnete, schrumpfte der PC-Markt 2014 um gut 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ein globaler Trend, dem auch die Schweiz folgte, wie Robert Weiss in seinem aktuellen Weissbuch festhält. Auch in der Schweiz hatte der PC-Markt 2014 Mühe, an das Vorjahr anzuknüpfen. Im Jahresvergleich setzte der Schweizer PC-Markt 1,1 Prozent weniger Geräte ab. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Rückgang von 2,78 auf 2,75 Millionen Einheiten.

Client-Markt mit Startschwierigkeiten

Eine vergleichbare Entwicklung zeigt sich auch auf dem Markt für Client-Systeme. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ging der globale Markt für Thin und Terminal Clients ebenso deutlich zurück wie der PC-Markt. Die Anzahl der Auslieferungen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent. Insgesamt ging die Anzahl ausgelieferter Geräte auf knapp 1,2 Millionen Einheiten zurück, wie das Analystenhaus IDC errechnete. Im ersten Quartal 2014 kam der Markt noch auf fast 1,3 Millionen Geräte. Weltweit sehen die Marktforscher, wie laufende Projekte eingestampft oder stark zurückgeschraubt werden.

In der zweiten Jahreshälfte soll der weltweite Markt ­wieder an Fahrt gewinnen. Die Analysten von IDC gehen davon aus, dass einige zuvor reduzierte Projekte wieder auf­genommen werden. Dennoch dämpften sie ihre Erwartungen an das laufende Jahr. Gingen sie ursprünglich noch davon aus, dass im gesamten Jahr 2015 insgesamt 5,98 Millionen Einheiten ausgeliefert werden, rechnen sie nun nur noch mit 5,71 Millionen Geräten. Das weitere Wachstum soll dabei moderat bleiben.

EMEA steht besser da

Den deutlichen Rückgang im ersten Quartal führt IDC auf den Direktvergleich mit einer besonders starken ersten Jahreshälfte 2014 zurück. Die positiven Zahlen beschränken sich jedoch auf das erste Halbjahr. Im dritten Quartal erlebte der Markt eine leichte Flaute, und im vierten Quartal des vergangenen Jahres brach er um 12,5 Prozent ein. Gemessen am Vorquartal stellen die Resultate des ersten Quartals 2015 folglich eine leichte Verbesserung dar.

Über das ganze Jahr gerechnet reduzierte sich der Markt um 0,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Für sich genommen, entwickelte sich der Thin-Client-Markt jedoch positiv. Das weltweite Geschäft mit Thin Clients wuchs nämlich 2014 im Jahresvergleich um 4,6 Prozent, wie IDC mitteilt. Betrachtet man die Region EMEA vom Weltmarkt losgelöst, sehen die Zahlen deutlich besser aus. Hier wuchs der Markt 2014 um fast 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl ausgelieferter Geräte stieg laut IDC auf knapp 2 Millionen Einheiten.

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