Streit geht weiter

Telenetfair prescht vor

Uhr | Updated

Die Telenetfair hat eine offizielle Einladung verschickt. Darin greift der Geschäftsführer der Messe die Konkurrenzveranstaltung Com-Ex an. Diese weist die Anschuldigungen von sich.

Im Juli kam ans Licht, dass einige der bisherigen Aussteller der Telenetfair eine eigene Messe ins Leben rufen wollen: die Com-Ex. Diese soll ebenfalls in Luzern stattfinden - gut sechs Wochen vor der Telenetfair.

Das Problem: Die Messe Luzern will nicht zwei thematisch so ähnliche Events innerhalb von sechs Wochen veranstalten, wie Markus Lauber, Geschäftsleitungsmitglied der Messe Luzern im Juli sagte.

Die Entscheidung darüber, welche Messe nächstes Jahr ihr Lager in Luzern aufschlagen darf, sollten Lauber und die Messeleitung eigentlich Anfang August fällen. Der Termin wurde aber immer wieder verschoben, wie Harald Fessler, Geschäftsleiter der Telenetfair, sagt.

Es gibt keine Nachfolgemesse

Fessler hat den Druck auf Lauber nun zusätzlich erhöht. Er verschickte eine offizielle schriftliche Einladung für die Telenetfair 2016 mit Datum (11. bis 13. Oktober) und einem direkten Angriff auf die Com-Ex. "Es gibt keine Nachfolgemesse der Telenetfair!", schreibt Fessler in der Einladung. "Dass unter dem Namen Com-Ex von einer Nachfolgemesse geredet wird, ist natürlich Humbug."

Laut Fessler geht Dany Fässler, Managing Partner von Event-Ex (eine der zwei Firmen, die die Com-Ex umsetzen), auf den Markt und wirbt für eine Nachfolgemesse der Telenetfair. Die Ähnlichkeit der Namen der beiden Herren verwirre die potenziellen Aussteller. Sie würden sich so zu Absichtserklärungen hinreissen lassen, sagt Fessler.

Fesslers Vorgehen stösst auf Unverständnis

"Mir ist es egal, wenn sich die Com-Ex als die neue Messe oder die bessere Messe vermarktet", sagt Fessler. Den Begriff "Nachfolgemesse" könne er jedoch nicht akzeptieren. Für ihn sei das unlauterer Wettbewerb. Fessler erwäge, rechtliche Schritte einzuleiten. Die nötigen Abklärungen habe er bereits getroffen. Zeugen, die ihm das Vorgehen bestätigen würden, habe er ebenfalls.

Aufseiten der Com-Ex ruft Harald Fesslers Vorgehen Unverständnis hervor. Dany Fässler amüsiert die Tatsache, dass er angeblich seinen Namen dafür verwende, Verwirrung zu stiften. "Was Herr Fessler mit seinen Aussagen bezweckt, ist mir schleierhaft", schreibt er in einer Stellungnahme.

Bettina Oberhänsli von Trustmarketing (die zweite Firma hinter der Com-Ex) weist die Anschuldigungen Fesslers ebenfalls zurück. "Wir kommunizieren die Com-Ex nicht als Nachfolgemesse. Weder in Gesprächen noch über den Werbeauftritt", sagt Oberhänsli. Sie würden stets von der "neuen Schweizer Fachmesse für Kommunikations-Infrastruktur" sprechen.

Messe Luzern entscheidet voraussichtlich am Freitag

Den Vorwurf, Verwirrung zu stiften, kann Oberhänsli ebenfalls nicht ernst nehmen. "Jeder weiss jetzt, dass es die zwei Messen gibt", sagt sie. Die Com-Ex würde mit fairen Mitteln spielen. Von unlauterem Wettbewerb könne keine Rede sein.

Trustmarketing hat am Freitag, den 21. August, einen Termin bei der Messe Luzern. Oberhänsli hofft, dann die Zusage von der Messe zu erhalten. Die Telenetfair hat ihren Termin bei der Messe Luzern erst am Dienstag, den 25. August. Beide Parteien gehen davon aus, den Zuschlag zu erhalten.

Laut Oberhänsli wird die Com-Ex in jedem Fall stattfinden. Wenn nicht in Luzern, dann an einem anderen Ort.

Anmerkung der Redaktion:
Markus Lauber von der Messe Luzern war heute leider nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Update folgt.

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