E-Commerce-Studie

4,7 Millionen Schweizer kaufen online ein

Uhr | Updated
von Coen Kaat

Der Schweizer E-Commerce-Markt ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. In gewissen Bereichen ist die Schweiz im europäischen Vergleich gar führend, wie eine Studie von Netcomm Suisse zeigt.

Wer nicht auf E-Commerce setzt, sollte sich dies wohl noch ein Mal überlegen. Denn die Schweiz verfügt über solide Geschäftsmöglichkeiten in dem Bereich, wie aus einer Studie des E-Commerce-Verbands Netcomm Suisse hervorgeht.

Der Schweizer E-Commerce-Markt wuchs 2015 um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Womit er auf einen Gesamtwert von 9,1 Milliarden Franken kletterte. Die Summe verteilt sich auf insgesamt 4,7 Millionen Schweizer. So viele Personen erwarben gemäss der Studie in den letzten zwölf Monaten mindestens ein Produkt oder eine Dienstleistung über Online-Kanäle. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 12 Prozent.

Gemäss den Studienverantwortlichen bei Netcomm spielt die Schweiz mit diesen Werten in der europäischen Top-Liga mit. Pro Online-Shopper gerechnet liegen die Ausgaben bei 1946 Franken. "Diese Zahl ist deutlich höher als in anderen europäischen Ländern", sagt Allesandro Marrarosa, President von Netcomm Suisse.

Händler sollten Online-Shop und Ladenlokal verknüpfen

Der Schweizer E-Commerce-Markt hat gewisse Eigenheiten. So zeigt sich bei den Schweizer Online-Shoppern eine Vorliebe für E-Commerce-Händler, die auch über eine stationäre Verkaufsstelle verfügen (41 Prozent der Kunden). Schweizer Händler sollten daher ihre physischen Läden und ihre Webpräsenz möglichst gut vernetzen.

In ihrer Webstrategie sollten Händler zudem Social-Media-Plattformen miteinbeziehen. Eine "nicht unerhebliche Anzahl der Konsumenten" verwende Social Media, um sich mit ihren Lieblingsmarken zu vernetzen, wie Netcomm schreibt. So seien 83 Prozent der Schweizer E-Commerce-Nutzer auf Facebook aktiv, 49 Prozent auf Youtube, 44 Prozent auf Google Plus und 29 Prozent auf Twitter.

Aber auch das Medium Newsletter habe noch nicht ausgedient. Fast 90 Prozent der Internetnutzer haben mindestens einen abonniert. 79 Prozent gaben an, dass sie ein Produkt online kauften, weil sie dem Link in einem Newsletter folgten. 74 Prozent kauften ein Produkt im stationären Handel aufgrund der Werbung in einem Newsletter.

Schweizer bevorzugen Paypal

Von dem E-Commerce-Boom profitiert in erster Linie die Modebranche – 52 Prozent der Online-Shopper kauften Kleidung im Netz. Doch geben die Schweizer online auch jährlich mehr als 1500 Franken für Dienstleistungen in den Bereichen Reisen und Transport aus. Mobile Apps und CE-Produkte erscheinen erst ab den Plätzen 6 und 7 auf der Rangliste.

Bei den Zahlungsmöglichkeiten macht Paypal das Rennen. 43 Prozent der Konsumenten ziehen laut Netcomm den Dienst anderen Bezahlformen vor. An zweiter Stelle, mit 40 Prozent, folgt die Kreditkarte. Kunden, die mit Kreditkarte zahlen, würden zudem mehr ausgeben, als die restliche Kundschaft. Ferner wählen 39 Prozent am liebsten die Zahlung bei Lieferung.

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