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"Der Schweizer Markt für Videoüberwachung wird sicherlich wachsen"

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IP-Kameras sind eigentlich nichts Neues mehr und 4k bald ein alter Hut. Mit Videoüberwachung kann man trotzdem noch gutes Geld verdienen. Man darf nur den Anschluss nicht verlieren. Die Spezialisten von Alltron, Also, Aptex und Axis ­sprechen über die Eigenheiten des Marktes. Im Interview: Ali Farhat, Geschäftsführer, Aptex

Ali Farhat Geschäftsführer, Aptex
Ali Farhat Geschäftsführer, Aptex

Wie hat sich der Markt für Videoüberwachung in den letzten ­Jahren verändert?

Ali Farhat: Er hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Bedarf an Videoüberwachungskameras ist extrem gestiegen und hat die Videoüberwachungsindustrie zum grössten Teilbereich der Sicherheitstechnik gemacht. Der Wechsel von Analog-CCTV zu IP hat den Markt ebenfalls sehr stark beeinflusst. Allerdings sind es nicht nur die Kameras mit den hochwertigen technischen Eigenschaften, die eine wichtige Rolle spielen, sondern massgeschneiderte Lösungen als Gesamtpaket.

Wie schätzen Sie das Marktpotenzial für Schweizer Reseller und Integratoren ein?

Der Schweizer Markt für Videoüberwachung wird sicherlich wachsen. Für Integratoren wird es aber leider mehr Konkurrenz geben, da immer mehr Firmen in das Geschäft einsteigen. Wichtig ist, zwischen professionellen und Hobby-Kameraprodukten zu unterscheiden.

Wessen Aufgabe ist es, Anwender über die rechtlichen ­Bestimmungen zum Einsatz von Videoüberwachung aufzuklären?

Will ein Kunde auf öffentlichem Grund ein Videoüberwachungssystem installieren, ist er verpflichtet, eine Bewilligung einzuholen. Befindet sich das Überwachungsobjekt auf Privatgrund, braucht er keine Bewilligung. Trotzdem ist es notwendig, den überwachten Bereich mit Hinweisschildern zu kennzeichnen.

Welchen Problemen können Reseller und Integratoren begegnen?

Etwa alle 6 Monate bringen die Hersteller neue Kameras auf den Markt. Das ist für die Integratoren ein grosses Problem. Die Preise der Kameras sind nicht stabil und bei den Lieferzeiten muss man oft mit Verspätungen rechnen. Ein weiteres Problem sind die Firm- und Software-Updates, die entweder noch nicht freigegeben wurden oder im schlimmsten Fall Bugs enthalten.

Welche Storage-Lösungen eignen sich für Videoüberwachungs­systeme?

Man will natürlich alle wichtigen Daten an einem sicheren Ort speichern. Direkt auf der Festplatte des Network-Videorekorders oder eines NAS-Servers ist es am sichersten. Was wir auf gar keinen Fall empfehlen, ist eine Cloud-Lösung. Für grössere Infrastrukturen ist eine starke Firewall äusserst wichtig.

Welche Rolle spielt Video Analytics? Was steckt hier für den ­Channel drin?

Video Analytics spielen eine sehr wichtige Rolle in der Videoüber­wachungsindustrie. Es stellt eine detaillierte Analyse eines bestimmten Ablaufs dar. Etwa im Detailhandel, bei der Überwachung kritischer Infrastrukturen, Banken oder im Transportwesen profitiert man von Video Analytics. Geschäftsführer können so ihre Prozesse und Abläufe besser protokollieren.

Was kommt nächstes Jahr auf den Channel zu?

Die Video-Analytics-Technologie hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Effektivität und Zuverlässigkeit haben Video Analytics im ­Videoüberwachungsmarkt eine grössere Bedeutung gegeben. Tiefere Preise für Kameras und Geräte werden die Nachfrage nach Über­wachungssystemen und Video Analystics steigern.

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