Was Kunden wollen

Hans-Peter Keller spricht über die IT-Herausforderung bei Helsana

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Hans-Peter Keller ist CIO und Mitglied der Geschäftsleitung beim Kranken- und Unfallversicherer Helsana. Im Interview spricht er über die Herausforderungen, die Helsana in den nächsten Jahren angehen wird, und welche Qualitäten er von Partnern erwartet, die mit Helsana zusammenarbeiten wollen.

Hans-Peter Keller, CIO, Helsana. (Quelle: Netzmedien)
Hans-Peter Keller, CIO, Helsana. (Quelle: Netzmedien)

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus und wo kommen Sie dabei mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Hans-Peter Keller: "Die tägliche Arbeit" gibt es nicht. Kein Tag ist wie der andere; an stets neuen Herausforderungen mangelt es nicht. Mein regelmässiger Austausch mit IT-Dienstleistern bezieht sich auf den Aufbau und die Gestaltung partnerschaftlicher Beziehungen und das Ausloten gemeinsamer Chancen und damit Investitionen.

Wie wirkt sich dies auf Ihre Tätigkeit aus?

Die IT ist nicht einfach Technologielieferant, und es bleibt den Nutzern überlassen, etwas mit der Technologie zu tun. Wir müssen heute die Prozesse im Unternehmen von der Technik bis hin zum Endkunden denken. Schon sehr früh müssen daher die richtigen Fragen gestellt werden: Was sind die Kundenbedürfnisse? Wie lässt sich Technologie im Sinne unserer Kunden einsetzen? Wie machen wir das Leben unserer Kunden einfacher?

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen? Direkt beim Hersteller oder bei einem Fachhändler?

Softwarelizenzen beschaffen wir in der Regel über Reseller. Die Hardwarelösungen für unsere Infrastruktur beziehen wir hingegen direkt bei den Herstellern.

Welche Bereiche der Firmen-IT haben Sie ausgelagert?

Wir haben Teile unserer Applikationslandschaft für das Geschäft mit Unternehmenskunden ausgelagert. Hinzu kommt der Bereich Druckerei. Von diesem lagerten wir Teile an externe Dienstleister aus.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?

Wir werden jene Segmente nicht auslagern, die es uns erlauben, die konzeptionelle Hoheit über unsere Architektur und Applikationslandschaft zu behalten und auszugestalten. Was wir ebenfalls nicht auslagern, sind grundsätzlich jene Bereiche, die Helsana helfen, sich im Markt von den Mitbewerbern zu differenzieren.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Zu den grössten technischen Herausforderungen der kommenden Zeit zählt die Ablösung unserer in die Jahre gekommenen Applikationslandschaft im Unternehmensgeschäft. Doch es geht insgesamt nicht bloss um rein technische Herausforderungen, sondern um einen gezielten, sinnvollen Technologieeinsatz im Sinne unserer Kunden.

Wann werden Sie mit der Ablösung der Applikationen im Unternehmensgeschäft starten?

Im Moment befinden wir uns in der Vorbereitungsphase. Ab Oktober wollen wir mit der eigentlichen Umsetzung beginnen. Das ist eine grosse Initiative, aber in gewisser Weise auch der Endpunkt unserer Applikationserneuerung. Wir verfolgen damit das Ziel, effizienter Lösungen für unsere Kunden auf den Markt zu bringen.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen, und was müssen diese dafür mitbringen?

Unsere Partner müssen generell gute Kenntnisse des Gesundheitswesens vorweisen. Zusätzlich müssen sie über die Trends, Treiber und Herausforderungen des Gesundheitsmarktes und der daraus folgenden Anforderungen und Bedürfnisse seitens Helsana Bescheid wissen. Potenzielle Partner müssen zudem bereit sein, in eine partnerschaftliche Beziehung zu investieren, diese zu pflegen und ausbauen zu wollen.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

 

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