Podium

David Stäheli von Dell EMC über die Bedeutung von Object Storage

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von Coen Kaat

Nebst der Frage nach der Hardware müssen sich Storage-Spezialisten auch noch mit der anderen grossen Storage-Frage befassen: Object-, Block- oder dateibasierte Systeme? David Stäheli, Presales Manager bei Dell EMC, stellt sich den Fragen der Redaktion.

David Stäheli, Presales Manager bei Dell EMC. (Source: Luca Roberti 2012)
David Stäheli, Presales Manager bei Dell EMC. (Source: Luca Roberti 2012)

Was sind die wichtigsten Vor- und Nachteile von Object Storage?

David ­Stäheli: Der grosse Vorteil von objektbasierten Speichersystemen ist, dass die Intelligenz komplett von der Software verwaltet und kontrolliert wird. Zudem benötigt Object Storage keine hierarchische Struktur wie bei File Services: Er ist darauf ausgelegt, unstrukturierte Daten Hardware- wie auch ortsunabhängig zu speichern. Das vereinfacht die Nutzung, die Verwaltung und den Unterhalt enorm und erlaubt eine effiziente, kostengünstige und praktisch endlose Skalierung solcher Systeme.

Haben Block- und dateibasierte Systeme ausgedient?

Nein, auf keinen Fall. Der Anwendungsbereich ist entscheidend. Um beispielsweise mit hoher Performance und kleiner Latenz transaktionelle Daten zur Verfügung zu stellen, werden All-Flash-basierte Blockspeichersysteme mit höchster Verfügbarkeit und Redundanz gebraucht. Aber auch im File-Bereich verzeichnen wir weiter Wachstum.

Was hindert Object Storage daran, eine breitere Marktabdeckung zu erreichen?

Object Storage hat bei Grossfirmen schon eine breite Abdeckung erreicht. Auch bei kleineren Firmen sind objektbasierte Speichersysteme bereits seit Längerem im Einsatz. Man denke hier nur an die weite Verbreitung von objektbasierten Archivsystemen. Um das enorme Wachstum im Bereich unstrukturierte Daten zu bewältigen, das unter anderem durch IoT und moderne Cloud-Applikationen erzeugt werden, wird der Anteil an objektbasiertem Speicher weiterhin stark ansteigen.

Welche Technologie wird letztlich das Rennen machen? ­Object-, Block- oder Datei-Storage?

Es werden künftig alle drei Technologien existieren. Traditionelle Enterprise-Anwendungen, die auf höchste Verfügbarkeit und tiefste Latenzen angewiesen sind, werden weiterhin auf Block-basierte Speichersysteme setzen. Die Nachfrage in diesem Bereich stagniert aber. Das Wachstum im unstrukturierten Datenbereich, ob File- oder Objekt, ist enorm und wird in Zukunft exponentiell weiter ansteigen. Ob Objekt- oder File-Storage oder eine Kombination aus beidem, entscheidet letztlich die Anforderung der Anwendung.

Wie wichtig ist Object Storage für Sie und Ihre Partner?

Grosse Firmen wie Facebook oder Google waren die Erstanwender und Treiber objektbasierter Systeme. Die neueste Generation objektbasierter Speichersysteme von Dell EMC erlaubt es nun Firmen aller Grössen, von diesen Vorteilen zu profitieren. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig: Wir begleiten Projekte im Bereich IoT und Cloud-Native-Applikationen und nutzen Objektspeicher auch für die Archiv- und Langzeitaufbewahrung. Das haben auch unsere Partner erkannt und bieten aktiv Objekt­lösungen an.

Welche Herausforderungen stellen sich Resellern, Herstellern und Distributoren?

Es ist wichtig, die richtigen Anwendungsfälle zu identifizieren, um zukunftsgerichtete Lösungen zu entwickeln. Dafür müssen die Anforderungen des Kunden in Bezug auf moderne Applikationen und Daten­analytik erkannt und verstanden werden. Dies erfordert komplett neue Kompetenzen, eine Weiterbildung ist unumgänglich. Dell EMC wie auch unsere Distributoren bieten hierfür seit einiger Zeit bereits massgeschneiderte Kurse und Zertifizierungen an.

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