UPC im Podium

Wo die Umstellung auf All-IP gemäss Walter Bichse stockt

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von Coen Kaat

Ende 2017 war auch das Ende von ISDN. Die Migration auf den neuen IP-basierten Standard läuft bereits seit Jahren. Doch ist die Umstellung auf All-IP nun im entscheidenden Moment noch auf Kurs? Es antwortet Walter Bichsel, Leiter Business Development & Product Management B2B bei UPC.

Walter Bichsel, Leiter Business Development & Product Management B2B bei UPC. (Source: zVg)
Walter Bichsel, Leiter Business Development & Product Management B2B bei UPC. (Source: zVg)

Ist die Umstellung auf All-IP vollständig abgeschlossen? Wo gibt es noch Nachholbedarf?

Walter Bichsel: UPC Schweiz Business gehört bereits seit Jahren zu den führenden Anbietern der VoIP-Technologie. Die Geschäftskundenabteilung von UPC Schweiz hat schon früh auf diesen Technologiestandard gesetzt und bringt über zehn Jahre Erfahrung in diesem Bereich mit. Somit kann die Umstellung auf All-IP als vollständig abgeschlossen erachtet werden.

Was müssen die Nachzügler jetzt beachten?

Sie sollten auf eine gute Internetverbindung achten. Denn es ist möglich, Telefondaten im Netz konsequent zu priorisieren, sodass diese Vorfahrt auf der Datenautobahn geniessen. Dadurch kann heute bereits bei geringen Bandbreiten eine störungsfreie Telefonie gewährleistet werden. Des Weiteren sollten sie von virtuellen Telefonanlagen profitieren. Telefonie lässt sich ohne spezielle Schnittstellen in bestehende Datenverarbeitungssysteme, Cloud-Anwendungen oder Office-Home/Office-Infrastrukturen integrieren. Denn sogenannte Virtual PBX ersetzen zu einem Bruchteil der Kosten bisherige Telefonanlagen. Zu guter Letzt sollten sie an die Sicherheit denken. Die heutigen Internetanschlüsse erfüllen zwar in der Regel alle Sicherheitsvoraussetzungen. Gegen das Restrisiko können sich Betriebe mittels Redundanz wappnen. Der Ausfall der Internetleitung kann so abgefangen werden, indem automatisch eine technologisch unabhängige Doppelleitung aktiviert wird.

Wo kommt es zu Verzögerungen?

Die ISDN-Abschaltung ist vor allem für Swisscom ein Thema. Bei UPC wurde All-IP schon länger umgesetzt.

Was geschieht nun mit der alten Infrastruktur?

Die Umstellung auf VoIP bringt viele Vorteile, doch traditionelle ISDN-Telefonanlagen und Alarm- respektive Haustechnikanlagen funktionieren nicht mehr. Für deren Umrüstung müssten Unternehmen teilweise tief in die Tasche greifen. UPC Schweiz bietet daher weiterhin ISDN-Anschlüsse für Telefonanlagen an, nur die Übertragung erfolgt über IP. Die Telefonanlage wird dabei an einen VoIP-Gateway angeschlossen. Damit kann die vorhandene ISDN-Telefonanlage weitergenutzt werden.

Welche Chancen ergeben sich für den Channel?

Nicht nur die Telefonie, selbst Videogespräche in HD-Qualität sind heute dank der höheren Internet-Bandbreiten zuverlässig möglich. Meetings können dadurch problemlos in den virtuellen Raum verlagert werden. Und zwar ganz ohne zusätzliche Investitionen: Ein Laptop und eine schnelle Internetverbindung genügen. Zusätzlich ist man dank VoIP stets unter derselben Nummer erreichbar – und dies ohne physische Infrastruktur, egal ob von zuhause, im Büro oder unterwegs. Und mit einer Smartphone-App ist die Festnetznummer sogar weltweit zu den gewohnten Gesprächstarifen nutzbar.

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