Quickline im Podium

Wo die Umstellung auf All-IP gemäss Yann Steulet stockt

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von Coen Kaat

Ende 2017 war auch das Ende von ISDN. Die Migration auf den neuen IP-basierten Standard läuft bereits seit Jahren. Doch ist die Umstellung auf All-IP nun im entscheidenden Moment noch auf Kurs? Es antwortet Yann Steulet, Managing Director Residential bei Quickline.

Yann Steulet, Managing Director Residential bei Quickline. (Source: zVg)
Yann Steulet, Managing Director Residential bei Quickline. (Source: zVg)

Ist die Umstellung auf All-IP vollständig abgeschlossen? Wo gibt es noch Nachholbedarf?

Yann Steulet: Der Quickline-Verbund führte 2005 die Festnetztelefonie über unser Hybrid-Fiber-Coax-Netz ein. Und zwar in einer Vorreiterrolle von Anfang an auf IP. Parallel sind unsere Netzbetreiber daran, immer mehr Gebäude direkt mit Glasfasern zu erschliessen (FTTH). Für den TV-Service nutzen wir heute bewusst beide Technologien (HFC und IP über FTTH). Diese parallele Technologienutzung macht die Entwicklung der Services zwar komplex, bietet uns und unseren Endkunden aber den Vorteil, dass wir die Netzkapazität besser ausnutzen können. Beide Technologien können über einen Zeithorizont von mehreren Jahren genutzt werden und es ist keine forcierte Umstellung erforderlich. Für den Endkunden ist die Technologie irrelevant, er spürt keinen Unterschied.

Wo kommt es zu Verzögerungen?

Eine reine All-IP-Strategie hat nicht nur Vorteile. Wenn wir bei einem hohen Zugriff – nehmen wir als Beispiel ein Fussballmatch der Schweizer an der WM – das Signal nur über IP verteilen würden, hätte dies einen massiven Impact auf die Netzkapazität. Dadurch, dass wir die beiden Technologien hybrid nutzen, können wir die Netzkapazitäten besser ausnutzen und die beste Übertragungsqualität für die Kunden sicherstellen.

Was geschieht nun mit der alten Infrastruktur?

Das HFC-Netz ist ein Hochleistungsnetz, das noch mehrere Jahre die Kundenbedürfnisse voll erfüllt und mit vergleichsweise wenig Aufwand ausgebaut werden kann. Die direkte Gebäudeerschliessung mit Glasfaser (FTTH) ist ein natürlicher Übergang und ergibt heute vor allem Sinn bei Umbauten oder Neubauten.

Welche Chancen ergeben sich für den Channel?

Unsere Netzpartner und Vertriebspartner profitieren von unserer hybriden Strategie, indem die Netzqualität sichergestellt ist und sie ihren Kunden ein stabiles Internet-, Telefonie- und TV-Signal zur Verfügung stellen können.

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