Videowave II in Zürich vorgestellt

60 Kilo pures TV-Vergnügen

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Für über 7'000 Franken bietet Bose einen LED-Fernseher, dem Features wie 3-D oder Smart-TV-Apps fehlen. Dafür bietet der 55-Zoll-TV ein integriertes Klangsystem, das am Markt seinesgleichen sucht, und eine Medienkonsole, die praktisch alle Einspielgeräte wiedergibt.

Bose hat heute die neue Generation seines Fernsehsystems Videowave vorgestellt. Um dieses stilecht zu präsentieren, lud der Hersteller ins Wohnzimmer der Penthouse Suite im Zürcher Hotel Widder ein. Rasche Produktfolgen sind Boses Sache nicht. Daher verwundert es, dass Bose eineinhalb Jahre nach der Premiere bereits die neue Generation des Fernsehers nachschiebt. Bose wolle dadurch seinen Fachhändlern entgegenkommen, erklärte Martin Hug, Marketingleiter CE bei Bose Schweiz: "In die zweite Generation des Soundwave haben wir das Feedback unserer Händler einfliessen lassen", sagte Hug.

Noch grösser

Auf der Feedbackliste ganz oben sei der Wunsch nach einer neuen Grösse gestanden. Denn die Händler hätten gerne zusätzlich zum 46 Zoll-Modell ein noch grösseres Modell im Angebot gehabt. Wunsch erfüllt: Bose bietet mit dem neuen Soundwave einen 55-Zoll-Fernseher mit einem Rahmen in schwarz eloxiertem und gebürstetem Aluminium. Dieser thront auf einem geschwungenen Ständer, der irgendwie etwas zu wuchtig wirkt. Das irritiert bei einem Designer-Fernseher mit einem Listenpreis von rund 7'500 Franken.

Feiner hätten die Bose-Ingenieure das Gerät aber nicht formen können, denn der Fernseher wiegt sage und schreibe 58 Kilo. Wen der Ständer stört, kann den Videowave alternativ auch an die Wand hängen. Bose empfiehlt eine Wandhalterung die mindestens 70 Kilogramm trägt. Das liegt am Soundsystem, das der Hersteller in die Rückwand integriert hat. Hierzu gehören 16 Lautsprecher und ein Basserzeuger, der einen Bananenkisten-grossen Subwoofer vermuten lässt. Doch alles findet in der 14 Zentimeter tiefen Rückwand Platz.

Individuell kalibriertes Display von Samsung

Die Montage des TVs erfolgt in Irland. Dort würden alle Geräte individuell kalibriert, merkte Hug an. Für die Kalibration werden sie angeschaltet und erst nach einer Dreiviertelstunde, nachdem sie ihre Betriebstemperatur erreicht haben, justiert. Das kalibrierte Full-HD-Panel, über dessen Brillianz Hug schwärmt, stammt von Partner Samsung. Durch den Einsatz eines LED-Backlight-Panels sei der Videowave auch besser im Stromverbrauch geworden und erreicht die Verbrauchsklasse B.

Es bleibt die Frage, wie man einen 55-Zoll grossen, 100-Hertz-LED-Backlight-Fernseher verkauft, der über 7'000 Franken kostet, noch nicht mal 3-D kann und auch keine Smart-TV-Funktionen, wie über das Web herunterladbare Apps, bietet. Hauptargument ist die Klangwiedergabe: Das integrierte Soundsystem bietet Surround-Sound beinahe, als seien mehrere Boxen im Raum verteilt. Die Bässe sind klar und laut, ebenso die mittleren und hohen Töne. Mit dem Videowave II will Bose Kunden ansprechen, die schönes Design bezahlen möchten, aber keine zusätzlichen Lautsprecher wie Boxen, Subwoofer oder eine Soundbar sehen möchten. Diesen Wunsch erfüllt Bose.

Zum Fernseher selbst legt Bose auch eine Basisstation bei, die Mediakonsole. Sie ist die Drehscheibe für die Medienverwaltung. Hug glaubt, dass Kunden möglichst wenig Kabel hinter dem Fernseher sehen möchten. Darum wurden die Anschlüsse in die Mediakonsole verlegt. An diese werden alle weiteren Geräte zum Medienkonsum angeschlossen: Blu-Ray-Player, Sat-Receiver, Home-Nas, USB-Stick zum Bilder anschauen, etc. Über die Bedienoberfläche der Mediakonsole kann praktisch jedes Zuspielgerät mit der mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden.

Ohne Verkaufsschulung geht nichts

Die Fernbedienung mutet rudimentär an, was die Bedienung vereinfachen soll. In der Mitte ist eine berührungsempfindliche Fläche integriert, die wie ein Ring gestaltet ist. Sie entspricht einer ringförmigen Oberfläche, die auf dem Fernseher eingeblendet wird. Hier sind verschiedene Felder wie Kapitel einer Blu-Ray-Disc und so weiter abgelegt. Wer mit einem Smartphone umgehen kann, wird sich schnell zurechtfinden. Leider lässt sich der Videowave nicht mit dem iPhone steuern, doch es gibt eine Dockingstation, die ebenfalls im Paket beiliegt.

Wer weitere Verkaufsargumente möchte, wird sie in der Verkaufsschulung erfahren, auf die Hug während der Präsentation hinweist. Denn das Gerät könne nicht jeder Partner verkaufen, sondern nur Fachhändler, die von Bose dafür geschult und autorisiert wurden.

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