Samsung lanciert neue Windows-Tablets

Der Clou des Q

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von Geroge Sarpong

Der koreanische Hersteller Samsung hat in London neue Windows-Rechner präsentiert. Der Star der Show war der Tablet-Ultrabook-Hybrid Ativ Q. Anwender können auf dem Convertible Windows und Android gleichermassen nutzen.

Samsung hat gestern Abend in London mit einem Produktfeuerwerk sein Engagement im Bereich Windows 8 unterstrichen. Ausserdem demonstrierte das Unternehmen, in welche Richtung sich der PC weiterentwickeln könnte: Windows konvergiert mit Android. Tablets und Notebooks verschmelzen zu Convertibles. Samsungs Antwort auf diese Entwicklung heisst Ativ Q.

Das Ativ Q ist mehr Notebook als Tablet. Alleine die Bildschirmdiagonale von 13,3 Zoll rückt es in die Nähe der Ultrabooks. Samsung fasst die Monitoreigenschaften unter den drei Buchstaben qHD zusammen: Das Display löst Programmfenster, Bilder oder andere Dateien mit 3200x1800 Pixel auf. Die Pixeldichte beträgt 275 PPI und liegt damit knapp dreimal höher als bei einem Full-HD-Display. Ausserdem wurde das Display mit einer Leuchtstärke von 600 Candela auf helle Umgebungen optimiert, so dass es auch im Sonnenlicht gut abgelesen werden kann, erklärte Patrick Povel, Leiter des europäischen Ativ-Marketings, auf der Bühne.

Der Clou des Q

Auch das Gewicht von 1,29 Kilogramm und seine Höhe rücken das Ativ Q eher in Richtung Ultrabook als in Richtung Tablet. Im Inneren der 13,9 Millimeter flachen Magnesiumgehäusses arbeitet ein Core-i-5-Chip von Intel, gebaut auf Basis von Intels jüngster Chiparchitektur Haswell. Unterstützt wird der Chip von vier Gigabyte DDR3L-RAM.

Auf der SSD-Festplatte mit 128 Gigabyte Speicher finden Daten und das Betriebssystem Platz. Eigentlich, und das ist der Clou am Q, sind es zwei Betriebssysteme: Windows 8 und Android 4.2 Jelly Bean. Die Entwickler hätten mit dem Feature auf auf den Wunsch zahlreicher PC User reagiert, die den fehlenden Zugang zu Android Apps beklagt hätten, erklärt Samsung den Schritt. Samsung versucht die Bedienung beider Systeme parallel so einfach wie möglich zu halten.

Um nicht erst von einem System in das andere wechseln zu müssen, können Anwender ihre Android-Anwendungen auch direkt im Startfenster von Windows ablegen. Auf diese Weise können Benutzer Programme zweier Welten nutzen: Anwendungen, die auf Microsofts Betriebssystem aufbauen wie etwa Adobes Kreativprogramme und Apps aus der Android-Welt, die es (noch) nicht als Windows-8-App gibt.

Synchronisation mit anderen Samsung-Geräten

Einen weiteren Bogen zu seiner Galaxy- (Android-) Welt spannt Samsung mit der Side-Sync-Technik. Über die Funktion können User auch im Windows-Modus mit Samsungs Android-Smartphone zusammenarbeiten. So kann einerseits etwa für das Schreiben einer SMS die Tastatur des Ativ Q verwendet werden. Andererseits können Pläne, Fotos und Videos vom Smartphone auch im grösseren Format auf dem Convertible betrachtet, bearbeitet oder für unterwegs wieder auf dem Smartphone gesichert werden. Das Ativ Q kann auch mit Samsungs Stift, dem S-Pen, bedient werden. Samsung gibt die Laufzeit mit neun Stunden an.

Gute Chancen am Schweizer Markt

Povel räumt dem Ativ Q als High-End-Modell speziell in der Schweiz mit seinem Premiummarkt gute Chancen ein. Etwa zwischen Lenovos Yoga und Sonys Convertible-Modellen. Povel zieht noch einen weiteren Vergleich: Das Ativ Q sei vergleichbar mit Apples Macbook Air, leistungsfähig, robust und hochwertig. Allerdings leichter und mit seinen Funktionen vielfältiger. Ausserdem sieht er einen weiteren, vielleicht den entscheidenden Trumpf für das Ativ Q. Viele User seien der Meinung, mit einem Tablet nicht alle Aufgaben erledigen zu können. Mit dem Best-of-Breed-Konzept des Ativ Q könnten sie es. Ob sich Povels Einschätzungen bewahrheiten, wird sich ab Mitte August zeigen. Dann will Samsung sein Convertible am Schweizer Markt einführen. Der empfohlene Endkundenpreis liegt bei 1699 Franken.

Samsungs "Surface"

Als weiteres Highlight stellte Samsung das Ativ Tab 3 vor: Das 10,1-Zoll-Display punktet besonders bei den Massen: Samsung preist es als das derzeit dünnste Windows-8-Tablet auf dem Markt an, mit einem Durchmesser von 8,2 Millimetern. Auch das Ativ Tab 3 kann über den S-Pen bedient werden. Das Handling erinnert an Microsofts Surface. Sein Design ähnelt hingegen jenem der Galaxy-Smartphones. Die Ecken sind ähnlich abgerundet und ein metallener Rand beherbergt die Schalter und Anschlüsse wie Mikro-USB 2.0 und Mikro-HDMI. Im Inneren arbeitet Intels Atom-Chip im Verbund mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte Datenspeicher.

Ein wichtiges Kaufargument könnte sein, dass Samsungs Windows-Tablet als Bundle mit Microsoft Office ausgeliefert wird. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit 10 Stunden an, ausreichend für einen Arbeitstag. Auch das Tab 3 erscheint voraussichtlich ab Mitte August in der Schweiz. Der Hersteller empfiehlt einen Endkundenpreis von 899 Franken.

Neues Ultrabook und All-in-One-PC vorgestellt

Neben den Tablets stellte Samsung auch die modellgepflegte Variante seiner Ultrabook-Reihe Serie 9 vor. Das 13-Zoll-Modell misst eine Bauhöhe von maximal 13,6 Millimetern und wiegt 1,39 Kilogramm. Es wird angetrieben von Intels Core-i-Chips nach der neuen Haswell-Architektur. Dadurch läuft das Ultrabook bis zu 12 Stunden durch, bevor es wieder an die Steckdose muss. Das sind vier Stunden mehr als bei der Vorgängergeneration. Ein weiteres Highlight ist die qHD-Auflösung.

Auch einen All-in-One-Rechner hatte Samsung im Gepäck: Der Ativ 5 bietet eine Quadcore-CPU von Intel. Sein Design lehnt sich ebenfalls an das der Galaxy-Smartphones an. Über die Funktion Home Sync Lite soll der Ativ 5 zum Heim-Server werden, auf den verschiedene Anwender auch von unterwegs zugreifen können.

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