Schwarzer Freitag für Symbian-Anhänger

Elefantenhochzeit: Microsoft schliesst Partnerschaft mit Nokia

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Der Handyhersteller Nokia und Microsoft haben eine "strategische Allianz" geschmiedet, teilten die Unternehmen am Freitagmorgen in London mit. Das ist das Aus für Symbian und Microsoft schliesst so den Deal des Jahres.

Nokia-Chef Stephen Elop sah die Partnerschaft wohl als einzigen Ausweg um den Abwärtstrend zu stoppen. So heisst es nach der Ankündigung auf der Nokia-Website: "Nokia + Microsoft. Here we go!" Der finnische Handyhersteller wird unter anderem Microsofts Betriebssystem Windows Phone 7 als zentrale Smartphone-Plattform übernehmen.

Zusammenarbeit auf allen Ebenen

Laut Elop wolle Nokia nicht nur die Handy-Software von Microsoft einsetzen. Das Abkommen sieht auch vor, dass Nokia mit seiner Hardware-Expertise und den Erfahrungen in der Lokalisierung dabei helfen soll, Windows Phone 7 auf eine grössere Zahl von Geräten zu bringen - sowohl in Hinblick auf unterschiedliche Preispunkte aber auch was lokale Märkte betrifft. Auch soll es gemeinsame Marketing-Aktivitäten und abgestimmte Entwicklungs-Roadmaps geben.

Die Finnen hatten zuletzt gegen die Konkurrenz von Apple und anderen Anbietern Marktanteile verloren. Elop hat bereits angedeutet, dass er die Nokia-Handys künftig auch für Betriebssysteme anderer Hersteller öffnen könnte Das veraltete Handy-Betriebssystem aus dem Hause Nokia soll jedoch auch weiterhin unterstützt werden, hiess es am Freitag.  Auch die Arbeit an der neuen offenen Plattform MeeGo werde fortgesetzt.

Neue Strategie: Zwei Handygeschäftsbereiche

Elop erklärte aussserdem seine neue Strategie: Das Handygeschäft werde demnach aufgeteilt. Ein Geschäftsbereich soll sich zukünftig mit Smartphones beschäftigen und der andere Bereich soll sich auf günstigere Telefone konzentrieren. Nokia stehe an einem entscheidenden Scheideweg, sagte Elop.

Unter der Führung des Ex-Microsoft-Managers Elop bindet Nokia in Zukunft seine Strategie ganz an Microsoft-Services: So soll Bing die Default-Suchmaschine werden und Werbung wird über Microsofts adCenter ausgeliefert werden. 

Schwarzer Freitag für die Nokia-Aktie & Proteste bei Nokia

Die Börse reagierte alles andere als freundlich auf die Nachricht. Nach der Bekanntgabe der Partnerschaft der beiden Unternehen startete die Nokia-Aktie mit einem Minus von neun Prozent. Als Reaktion auf die Partnerschaft haben am Freitag rund 1000 Nokia-Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Laut einen Bericht des Rundfunksender YLE, traten die Mitarbeiter der Nokia-Produktionsstätte Tampere in Streik. Sie verlangten Auskunft über die Zukunft ihrer Arbeit.

 

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