Zweite Chance für Palm OS

HP präsentiert Tablet mit WebOS

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Hewlett Packard stellte am Mittwoch an einer Pressekonferenz in San Francisco das Touchpad vor. Der Tablet-PC sieht dem Apple iPad zum verwechseln ähnlich.

Der Computerhersteller HP will in den Tablet-Markt einsteigen und bringt noch dieses Jahr das Touchpad auf den Markt. HP stellt das Gerät am Mittwoch Abend an einer Pressekonferenz in San Francisco vor, berichtet die Financial Times Deutschland. Apple wird das gar nicht gefallen, denn das Touchpad ist dem iPad wie aus dem "Gesicht" geschnitten.

Allerdings wird das HP-Gerät erst im Sommer in den USA, Deutschland und vereinzelten anderen Ländern verfügbar sein. Glaubt man den Apple-Beobachtern, wird vorher jedoch schon das iPad2 den Markt erobern. Und ob dann das Touchpad noch eine Chance hat ist fraglich. Es wird damit gerechnet, dass Apple das neue iPad in den kommenden zwei Monaten enthüllen wird.

Chance für Palm WebOS

HP gibt mit der Ankündigung auch dem Palms Betriebssystem eine zweite Chance, den das Touchpad verwendet das WebOS von Palm. Der Konzern hatte 2010 das Betriebssystem mit der Übernahme des schwer angeschlagenen Smartphoneherstellers Palm erhalten. Palm konnte sich damals mit WebOS trotz der überzeugenden Software nicht im Smartphone-Markt etablieren.

Doch gerade das WebOS könnte für das Tablet ein Problem darstellen, denn wie will die kleine WebOS-Entwicklergemeinde gegen die tausenden Entwickler des Apple iOS-Betriebssystem ankommen. Programmierer konzentrieren sich in der Regel auf die erfolgreichste Plattform, auf der sie ihre Programme verkaufen können. Mit 10 Milliarden heruntergeladenen Programmen (Stand Januar 2011) aus dem App Store steht der Sieger eindeutig fest.

Ausserdem wird HP wohl nie die Absatzzahlen erreichen, die Apple mit seinem iPad bisher erreichte. Nach Angaben des Konzerns wurden allein im im vierten Quartal 7,3 Millionen iPads verkauft. In den ersten drei Quartalen erzielte Apple einen Absatz von rund 15 Millionen Geräten.

Ein weiteres Manko des Touchpads ist, dass die Anwender mit der ersten Version lediglich via WLAN im Internet surfen können. 3G- und 4G-Versionen sollen laut HP noch 2011 folgen. Das Touchpad verfügt wie das iPad über ein 9,7 Zoll grosses Display, allerdings verbaut HP mit einem Dual-Core-Snapdragon-Chip von Qualcomm einen neueren Prozessor als Apple. Zudem verfügt das Gerät über eine Front-Kamera für Video-Chats, beherrscht Multitasking und synchronisiert Inhalte automatisch mit den Web-OS-Smartphones von HP.

Grosse Konkurrenz = wenig Chancen

HP steht mit seiner Ankündigung nicht allein da. In den letzten Monaten hagelte es nur so vor Tablet-Produkten, die noch im Laufe des Jahres auf den Markt kommen sollen. Erst vergangenen Dienstag hatte Dell ein Tablet mit Microsofts Betriebssystem Windows 7 angekündigt. Samsung hat bereits das Galaxy-Tablet im Programm. Google arbeitet währenddessen noch an Honeycomb, einer Tablet-Version von Android, die in den kommenden Monaten auf den Tablets mehrerer Hersteller zum Einsatz kommen soll. Aus dem Hause Motorola kommt demnächst das Xoom-Tablet und der Blackberry-Hersteller Research in Motion will noch im laufenden Quartal sein Blackberry Playbook vorstellen.

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