Bieter sollen Schlange stehen

Erhält Ricardo.ch einen neuen Besitzer?

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Der Mutterkonzern von Ricardo.ch will das Schweizer Online-Auktionshaus verkaufen. Trotz hoher Preisvorstellung stehen die Interessenten schon Schlange, mutmasst die NZZ am Sonntag.

Der südafrikanische Medienkonzern Naspers will sich aus Westeuropa zurückziehen. Der erste Schritt: Verkauf der Schweizer Auktionsplattform Ricardo.ch, wie die NZZ am Sonntag berichtet.

Ricardo.ch gehört seit 2008 zu Naspers. Der Verkaufsprozess soll laut NZZ, die sich auf Brancheninsider beruft, in den nächsten Wochen beginnen. Doch wer würde die Plattform kaufen wollen?

Das Zürcher Medienhaus Tamedia zum Bespiel. Es wäre nicht die erste Transaktion zwischen den beiden Unternehmen. Im August hatte Tamedia die Mehrheit der Vintageplattform Trendsales von Naspers übernommen. Gegenüber der NZZ am Sonntag sagte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer: "Wenn der Verkaufsprozess beginnt, werden wir uns das Unternehmen ganz sicher anschauen und prüfen, ob wir ein Angebot abgeben".

Wachstum im digitalen Geschäft

Der direkte Konkurrent Ringier wollte sich gegenüber der NZZ nicht äussern. Ein Insider soll aber gesagt haben, dass man einen Kauf prüfe. "Wir wären dumm, wenn wir es nicht tun." Tamedia wie Ringier wollen ihre Umsätze im digitalen Geschäft gemäss NZZ in den nächsten Jahren stark ausbauen. Ricardo käme da gelegen.

Interesse könnte aber auch das US-Gegenstück Ebay bekunden. Der globale Marktführer im Auktionsgeschäft verpasste aufgrund Ricardos frühen Erfolgs den Einstieg hierzulande. Die Übernahme von Ricardo würde Ebay zur Nummer eins machen. Ebay wollte gegenüber der NZZ keinen Kommentar abgeben.

500 Millionen US-Dollar?

Weitere mögliche Käufer fänden sich unter den Private-Equitiy-Firmen. Diese würden Ricardo weiterentwickeln, um das Unternehmen später teurer zu verkaufen, schreibt die NZZ.

Teuer wird der Kauf auch ohne Weiterentwicklung. Ricardo macht mit seinen 140 Mitarbeiten jährlich 660 Millionen Franken Warenumsatz. Die Plattform zählt 2,3 Millionen Mitglieder. Im September startete das Unternehmen sein Online-Warenhaus Ricardoshops. Ebenfalls im September schätzten zwei Personen gegenüber Bloomberg den Firmenwert auf 500 Millionen US-Dollar ein.

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