Vortragsreihe zum Thema IP-Telefonie

AWK: "Jetzt ist die Zeit des Umbruchs"

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Ein voller Saal und viele Fragen: Wie aus einem beiläufigen Thema ein Hot Topic werden kann, hat ein Vortrag von AWK zum Thema IP-Telefonie gezeigt. Der Saal im Zürcher Hotel Au Premier war zum Bersten voll.

Das IT-Beratungshaus AWK hat an einer Vortragsreihe die Werbetrommel für IP-Lösungen gerührt. In den Deutschweizer Wirtschaftszentren Basel, Bern und Zürich zeigte das Unternehmen die Möglichkeiten von IP-Lösungen und deren Vorteile gegenüber ISDN-Systemen auf. Ein spannendes Thema: Alleine in Zürich war der Vortragsraum im Hotel Au Premiere mehr als voll. Rund 100 Besucher zählte der Saal und nicht für alle gab es einen freien Stuhl. Die Besucher kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Von der öffentlichen Hand bis zu privaten Unternehmen war alles vertreten.

VoIP sei bereits seit 15 Jahren ein Thema, doch jetzt sei die Zeit des Umbruchs gekommen erklärte Peter Gabriel, COO und Partner bei AWK. Neue Arbeitskonzepte wie Mobility, Collaboration und Home Office oder der Einsatz privater IT-Produkte förderten neue Wege der Kommunikation. Kleine Unternehmen könnten relativ einfach auch Managed-UCC-Lösungen einkaufen. Ausserdem könnten Kosten gesenkt werden. Das wohl bedeutendste Argument für IP-Systeme dürfte aber die ISDN-Abschaltung durch Swisscom kommendes Jahr darstellen.

Hauseigenes Projekt vorgestellt

AWK kann selbst ein Lied davon singen, was die Umstellung von ISDN auf ein modernes, also IP-basiertes, System bedeutet. Das Unternehmen rüstete im Jahr 2012 sein Telefonie-System um. Ein Projekt, das acht Monate in Anspruch nahm. Und Geduld erforderte: Alleine 4 Monate musste das Team für Tests und das lösen von Problemen aufwenden. Probleme bereiteten etwa Gesprächsabbrüche.

Dafür profitierten die Mitarbeiter von besserer Rufumleitung. So verzeichnete der Empfang des Unternehmens nach eigenen Angaben deutlich weniger Anrufe, die anschliessend weitergeleitet werden mussten. Anrufe könnten seit der Umstellung auf verschiedenen Devices entgegengenommen werden. Über das Softphone am Notebook, über ein beliebiges Telefon am Shared Desk oder via privates Smartphone.

Reisekosten sparen

Besonders die Integration der Mobiltelefone brächte den Mitarbeitern klare Vorteile. Die Berater von AWK sind häufig auf Achse oder arbeiten auch mal von zu Hause aus. Irgendein Device für die Kommunikation finde sich aber immer. Und sollte einmal die UCC-Anlage ausfallen, würden Anrufe automatisch auf das Handy umgeleitet.

Weilen die Mitarbeiter im Ausland, könnten sie gegebenefalls auch mittels WLAN Anrufe entgegennehmen. Ohne die Telefonkosten in die Höhe zu treiben. Was viele Mitarbeiter inzwischen auch schätzen würden, seien Collaboration-Tools. Während Telefonkonferenzen könnten Dokumente an Teilnehmer verschickt und gemeinsam bearbeitet werden. Das spare wiederum Reisezeit und Kosten. AWK spart nach eigenen Angaben inzwischen mehrere tausend Franken an Reisekosten.

Telefonie-Projekte werden künftig IT-Projekte

Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, dass IP-Projekte auch immer Netzwerk-Projekte sind. Anwender müssten bei der Evaluation eines IP-Systems auch immer die Belastbarkeit des IT-Netzwerks untersuchen. Besonders wenn zusätzliche Features, wie das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten, gewünscht sind. Hinzu kommen – das liegt in der Natur der Sache - steigende Kosten. Gabriel rechnete vor: Einzelanschlüsse gebe es bereits zwischen drei und zehn Franken pro User und Monat. Eine umfangreiche Managed-UCC-Lösung könne hingegen mit 40 – 60 Franken zu Buche schlagen. Auch wichtig ist die Wahl des Providers. AWK empfiehlt, Mobile und IP-Festnetz vom gleichen Anbieter zu beziehen.

Es bleiben offene Fragen

Das wurde auch während der anschliessenden Fragerunde klar. Trotz der ausführlichen Informationen von Gabriel und seinen Kollegen blieben noch einige Fragen offen. Auch weil diese noch nicht abschliessend beantwortet werden können. So sei die Standardisierung bei SIP noch nicht abgeschlossen. Bei Notrufen können Rettungsdienste an ihre Grenzen geraten. Da Anrufe nur schwierig rückverfolgt werden können, ist Rettungskräften nicht immer klar, woher der Anruf kommt. Ein anderes Thema ist die Business Continuity. Was tun, wenn der Strom oder die IT ausfällt? Die Fragen wurden lebhaft diskutiert und die Debatte bei einem Apéro fortgesetzt.

Auch wenn nicht alle Fragen abschliessend beantwortet werden konnten, wurde klar: Das Thema IP-Telefonie ist nicht länger ein untergeordnetes Thema, sondern scheint bei Unternehmen und Entscheidern der öffentlichen Hand gleichermassen oben auf der Agenda zu stehen.

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