Umfrage 2015

Abo-Storage: "Es genügt nicht mehr, nur ein Integrator für die Kunden zu sein"

Uhr | Updated

Wie wird das Jahr für den Schweizer ICT-Fachhandel? Norbert Kopp, CEO von Abo-Storage, erklärt, mit welchen Erwartungen er ins Jahr 2015 startet.

Norbert E. Kopp ist CEO von Abo-Storage. (Quelle: Abo Storage)
Norbert E. Kopp ist CEO von Abo-Storage. (Quelle: Abo Storage)

Was glauben Sie, wie sich der Markt im laufenden Jahr ­entwickeln wird?

Das Jahr 2015 wird sich meiner Meinung nach dem vergangenen Jahr anschliessen und sich eher verhalten, aber stabil zeigen. Wir dürfen weiter auf den Aufschwung hoffen. Mehrheitlich werden aber kleine bis mittlere Projekte den klassischen Markt bestimmen.

Die SNB hat den Euro-Mindestkurs aufgehoben. Was halten Sie von diesem Entscheid?

Ob der Entscheid gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Währungs- und Kursschwan­kungen belasten uns im Enterprise-Geschäft allerdings weniger im Vergleich zum Consumer-Business. Unsere Kunden profitieren beim Einkauf von Handelswaren in Euro dort, wo die Basis in Euro festgelegt wurde. Der Preis- und somit der Margenzerfall wird aber weitergehen. Euro hin oder her.

Mit welchen Veränderungen wird sich der Fachhandel 2015 auseinandersetzen müssen?

Es genügt nicht mehr, nur ein "Integrator" für die Kunden zu sein. Spezialisten mit einer End-to-End-Ausbildung und entsprechender Beratungskompetenz werden gefragt sein. Die Sichtweise auf die Applikationen, aber auch die richtige Strategie für die Unternehmen und deren An- und Einbindung muss verstanden sein. Es ist kein Geheimnis, dass aus heutiger Sicht das beispiellose Datenwachstum, die Konsolidierung von Rechenzentren und Servervirtualisierung sich verheerend auswirken auf herkömmliche Ansätze von Back-up und Recovery. Für Hochverfügbarkeit "aktiv rund um die Uhr" wird es den Spezialisten brauchen. Das ist alles auch eine Vertrauenssache.

Welche Herausforderungen sehen Sie auf die ICT-Branche zukommen?

Einmal mehr wird die Servicebereitschaft und eine solide Qualität den Ausschlag geben. Eine ganzheitliche Beratung und Projektplanung um hybride Clouds werden bestimmend sein. Monolithische, zentrale Grossprojekte werden bedarfsorientierten Lösungsprojekten Platz machen. Hierzu zählen etwa Archiv- oder VDI-Lösungen.

Welche technischen Trends erwarten Sie für das Jahr 2015?

Als klarer Trend wird sich dieses Jahr die Flash-Technik im Enterprise Business durchsetzen. Zuerst in Einzellösungen - auf den Ebenen Tier 0 und Tier 1 - gegen Ende des Jahres dann auch im Tier-2-Bereich. In der Photographie und im Laptop haben wir uns an die kurzen Latenzzeiten und hohen Verfügbarkeiten längst gewöhnt. Das austauschen defekter Disks und der damit verbundenen Garantie ist heute kein Thema mehr. Das beeinflusst aber auch die Service-Firmen, die ihr Businessmodell rund um das ersetzen defekter Teile gewählt haben. Die Zeiten der mechanischen, traditionellen Disks sind gezählt. SSD/Flash wird an Dominanz gewinnen und im Midmarket einen tragenden, zukunftsweisenden Stellenwert erhalten. 85 Prozent der defekten Teile in einem Enterprise-Array sind laut dem Flash-Array-Anbieter Pure Storage Rotationsfestplatten. Dagegen liegt der Ausfall von SSDs statistisch bei cirka 0,1 Prozent.

Ihr Vorsatz für 2015?

Gesund bleiben, gesund leben und ein gesundes Wachstum anstreben mit meinem Team.

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