Universalsprache für das Smart Home

Einer für alle, alle für einen

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Cisco, ABB, Bosch und LG planen eine internationale Kooperation. Gemeinsam wollen die Unternehmen eine Software-Plattform für das Smart Home der Zukunft bereitstellen. Hierfür wollen sie einen Standard für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten entwickeln.

Smartphone, Smartwatch, Smart-TV: Immer mehr Geräte erhalten das Prädikat "smart". Unlängst gesellte sich auch das "Smart Home" zu diesem Reigen hinzu. Der Begriff bezeichnet Häuser, deren Geräte miteinander vernetzt sind und ihren Nutzern dadurch neue Funktionen und Services bieten sollen.

Die Unternehmen Cisco, ABB, Bosch und LG haben sich jetzt dazu entschlossen, ein entscheidendes Problem in diesem Zusammenhang zu lösen. Heutigen Geräten fehlt für die Kommunikation untereinander oftmals ein einheitlicher Standard für den Datenaustausch. Die Geräte sprechen gewissermassen nicht dieselbe Sprache. Das wollen die Unternehmen ändern.

Offene Architektur für Datenaustausch

Wie Cisco mitteilt, planen die vier Konzerne ein internationales Konsortium, das eine gemeinsame Software-Plattform für Smart Homes bereitstellen soll. Die Unternehmen haben hierzu offenbar ein entsprechendes "Memorandum of Understanding" unterzeichnet. Das Vorhaben steht jedoch noch unter dem Vorbehalt kartellbehördlicher Genehmigungen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Konkret wollen die Unternehmen eine offene Architektur für den Datenaustausch entwickeln. Die Software-Plattform soll es ermöglichen, dass verschiedene Geräte und Dienste Informationen untereinander austauschen können. Durch den offenen Ansatz sollen künftig die Geräte unterschiedlicher Hersteller innerhalb eines Hauses automatisch zusammenarbeiten. Die gemeinsame Plattform sei ein weiterer Schritt in Richtung "Internet der Dinge". Ein weiterer Schritt in eine Welt, in der das Haus unserem Smartphone erzählt, was während unserer Abwesenheit so alles im Haus passiert.

Kompatibilitäts-Zertifikat angestrebt

Ziel des Konsortiums ist es, dass die Plattform allen Herstellern, Software-Entwicklern und Anbietern von Dienstleistungen zur Verfügung steht. Dadurch soll eine Vielzahl an Services zusammengeführt werden. Etwa aus den Bereichen Energiemanagement, Sicherheitstechnik, Komfort und Unterhaltungselektronik. Endnutzer sollen letztlich nicht mehr zwischen verschiedenen Technologien wählen müssen, um ihre elektronischen Geräte in Wohnhäusern automatisch steuern zu können.

Neben der Software-Plattform wollen die vier Konzerne auch ein eigenes Kompatibilitäts-Zertifikat schaffen. Dieses soll Endkunden garantieren, dass sich die neue Waschmaschine oder der neue Kühlschrank nahtlos mit dem bestehenden Ensemble seines Smart Homes verbindet und abstimmt.

Aufwendige Sicherheitsarchitektur soll vor Fremdzugriff schützen

Ist der angestrebte Standard dereinst umgesetzt, sollen die Geräte über Funknetze wie Wi-Fi, Zigbee, KNX oder über Kabelverbindungen miteinander kommunizieren. Die Steuerung soll über eine zentrale Einheit im Haus geregelt werden. Diese würde auch für eine sichere Internetanbindung sorgen.

Auch hier spiele der Hersteller nur eine sekundäre Rolle. Es müsse lediglich sichergestellt werden, dass die dem Standard entsprechende Software installiert sei. Eine aufwendige – nicht näher umschriebene – Sicherheitsarchitektur soll das Smart Home vor widerrechtlichem Zugriff schützen.

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