Softwaretrends

Wohin bewegt sich der Softwaremarkt für Digital Signage?

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von Marcel Urech

Wer eine Digital-Signage-Lösung sucht, hat die Qual der Wahl. Mittlerweile gibt es über 100 Anbieter. Die Redaktion hat sich auf dem Markt umgeschaut und einige spannende Produkte entdeckt.

Grassfish ist eines der Unternehmen, das ge­rade an einer HTML5-­Lösung arbeitet. Sie soll Mitte 2016 auf den Markt kommen. (Quelle: Grassfish)
Grassfish ist eines der Unternehmen, das ge­rade an einer HTML5-­Lösung arbeitet. Sie soll Mitte 2016 auf den Markt kommen. (Quelle: Grassfish)

Der Markt für Digital Signage ist heute nur noch schwer zu überblicken. Ausser Computern, Displays und Set-Top-Boxen ist vor allem die Software entscheidend. Es gibt mittlerweile mehr als 100 Unternehmen, die spezialisierte Lösungen anbieten. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich der Softwaremarkt in unterschiedliche Richtungen entwickelt.

Spricht man mit den Herstellern, lassen sich trotzdem einige Trends ausmachen, darunter 4k, HTML5 und Cloud-Lösungen. Auch die Einbindung von Audio-over-IP-Lösungen in Digital-Signage-Produkten und IP-Netzwerkkompatibilität sind hier zu nennen. Es ist erstaunlich, wie viele Digital-Signage-Displays auch im Jahr 2016 immer noch nicht netzwerkfähig sind. Dabei erwarten Kunden heute, dass sie ihre Digital-Signage-Lösungen jederzeit und von jedem Gerät aus über eine Weboberfläche oder eine App bedienen und konfigurieren können. Weiter fällt auf, dass viele Hersteller beginnen, ihre Produkte mit Inhalten aus sozialen Netzwerken zu verknüpfen. Auch "Social Ads" erreichen langsam, aber sicher die Welt des Digital Signage.

Hersteller entdecken HTML5

Grassfish ist eines der Unternehmen, das gerade an einer HTML5-Lösung arbeitet. Die Wiener Firma, die sich als "Softwarehersteller für die Steuerung digitaler Mediennetzwerke" beschreibt, will die neue Oberfläche Mitte 2016 präsentieren. Das sei gerade die "heisseste News" rund um Grassfish, antwortet das Unternehmen auf eine Anfrage der Redaktion.

Sehr aktiv in der Softwareentwicklung ist auch die Lausanner Firma Navori. Sie veröffentlichte bereits eine HTML5-Version ihres CMS QL Manager. Diese soll das Nutzererlebnis verbessern, die Reaktionszeit der Oberfläche erhöhen und neue Templates erlauben.

Barco ist ein weiteres Unternehmen, das auf HTML5 setzt. Die X2O-Plattform von Barco ermöglicht es, relevante Informationen über Standard-Webtechnologien zur Verfügung zu stellen. X2O stellt Daten dabei in einer grafischen Form dar, die einfach interpretierbar ist. Dabei ist eine Veröffentlichung in Standardformaten wie HTML5 möglich. Mit dem Produkt lassen sich eigene Medienkanäle erstellen, die Videos, Grafiken, Diagramme, Bilder, Social-­Media-Inhalte und Powerpoint-­Folien an Nutzer ausliefern können. Die Inhalte können direkt auf Unternehmensdatenbanken (wie SAP, Oracle und Sharepoint) verweisen oder auf Social-Media-Profile, unter anderem auf Twitter, Youtube und Facebook. X2O-Objekte enthalten eine vorcodierte Produktionslogik, die grafische Elemente automatisch aktualisiert. Nutzer können die Objekte per Drag-and-drop den einzelnen Kanälen zuteilen.

Dem Bildschirm eine Stimme geben

Mit einer spannenden Neuigkeit wartete ­letztes Jahr auch Barix auf. Das Unternehmen aus Zürich stellte mit "Sound­scape" eine IP-basierte Audiolösung vor. Die Cloud-­Lösung kann als "Audio Si­gnage" bezeichnet werden. Sie lässt sich in Produkte anderer Hersteller integrieren, unter anderem in diejenigen von Screenfood. Mit der zusätzlichen Anwendung "Audio Point" ist es möglich, Audioinhalte über WLAN auf Kunden-Smartphones zu streamen. Der Clou dabei: Die Inhalte lassen sich synchron zu Videos abspielen, die Firmen über Displays ausliefern können. Barix geht davon aus, dass Einzelhändler so ihre Sonderangebote besser präsentieren und ihre Umsätze dadurch steigern können.

"Wir entwickelten Audio Signage, um Bildschirmen eine Stimme zu geben", schreibt Barix auf seiner Website. Da für die Audio­streams mehrere Kanäle möglich sind, unterstützt die Lösung auch mehrere Sprachen. Um den Stream zu erhalten, können Kunden etwa einen QR-Code auf einem Display scannen.

Mit dem "Exstreamer SoundScape Player" verkauft Barix auch einen Managed-IP-Audio-Decoder, der Inhalte über Netzwerke ausliefert. Er kann mit Playlists, Adverts und Live-Streams umgehen. Das Gerät unterstützt MP3 und AAC+, Stereo Line Level Output, Micro-SD-Karten und eine Weboberfläche.

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