Aussteller grösstenteils zufrieden

14'000 Besucher an Topsoft

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Gestern ist die Topsoft 2016 zu Ende gegangen. Die Aussteller freuten sich über die gut vorbereiteten Besucher. Doch hätten es mehr sein dürfen.

Gestern ist die Topsoft zu Ende gegangen. Die Schweizer Messe für Business-Software hat gemeinsam mit der parellel veranstalteten Suisse Emex 14'000 Fachbesucher nach Zürich gelockt, wie die Veranstalter mitteilten. Hersteller aus den Bereichen ERP, CRM, BI und DMS präsentierten ihre Lösungen und Services. Einige hatten Neuheiten im Gepäck. So wie etwa Opacc. Der Luzerner Softwarehersteller wird im Oktober seine jährliche Hausmesse veranstalten.

Besucher der Messe konnten in Zürich einen Blick auf die Version 16 des ERP-Systems werfen. Die E-Commerce-Lösung Opacc Shop wurde überarbeitet und zeigt sich im Responsive-Design. Unter der Nutzeroberfläche werkelt nun .net. Auch Oxas war ein Gesprächsthema. Die Software verbindet etwa das ERP-System eines Drittherstellers wie SAP mit dem Shop-System von Opacc.

Am Morgen des zweiten Messetages zog Opaccs Marketing Manager Urs Amrein eine positive Bilanz. Insbesondere die erste Hälfte des Eröffnungstags sei sehr gut gelaufen. Am Nachmittag habe die Besucherfrequenz nachgelassen. Insgesamt sei die Qualität der Fachbesucher aber hoch gewesen.

Grossartiger Vormittag

Der erste Tag verlief auch für Christian Meuli gut. Er ist Managing Partner beim Abacus-Partner Customize. Richtig genial sogar: "Wir hatten gestern einen grossartigen Vormittag", sagte Meuli. Innerhalb eines halben Tages konnte sein Unternehmen zahlreiche Leads generieren.

Rudolph Wild vom Nachbarstand ist ein Abacus-Partner der ersten Stunde, wie er sagt. Wild hätte sich mehr Kundschaft gewünscht. Er vermutet eine Sättigung am ERP-Markt und dass deshalb nicht allzu viele Besucher an die Messe in Zürich gereist seien. Wild freute sich über die gute Atmosphäre an der Messe und lobte die Veranstalter für die Messe-Organisation.

Damit steht Wild beispielhaft für viele Aussteller. Alle Befragten lobten die Organisation der Veranstaltung und die Betreuung am Event selbst.

"Es dürften mehr Besucher sein"

Bei Bison freute man sich über den Vormittag des ersten Messetages. Es seien fortwährend Besucher vorbeigekommen, sagte Dominic Achermann von Bison. Ansonsten sei der Besucherstrom verhalten gewesen. Ein Satz, den man ebenfalls oft hörte von Ausstellern.

Dafür seien die Besucher sehr gut vorbereitet gewesen und hätten konkrete Fragen gestellt. Grundsätzlich sei für Bison die Topsoft aber der "Place to be". Man müsse an der Messe präsent sein, erklärte Achermann, schliesslich seien alle grossen Anbieter vor Ort.

Messe als Teil der Customer Journey

Die Topsoft konnte dieses Jahr das ​20. Jubiläum feiern. In den vergangenen drei Jahren überarbeitete der Veranstalter, Schmid und Siegenthaler Consulting, das Konzept. Anstatt ein Mal pro Jahr soll die Topsoft während des gesamten Jahres ein Thema sein.

Hierzu zählen etwa der Sofware-Contest oder das Topsoft-Magazin. Künftig sollen auch Videos mit Fallbeispielen auf der Website topsoft.ch potenziellen Kunden Lösungen aufzeigen. Der Kunde trete dadurch auf verschiedene Arten in Kontakt mit der Marke Topsoft. "Heute ist die Topsoft eine Station des Kunden auf seiner Customer Journey", erklärte Messeleiter Cyrill Schmid​, "und ​ist ​das Highlight im Topsoft-Jahr.​"​ Seit dem letzten Jahr kooperiert ​die ​Topsoft mit der Marketing-Messe Suisse Emex, an der Aussteller wie Post​f​inance oder Virtual-Reality-Start-ups neue Vermark​t​ungskonzepte vorstellen.

Auch Suisse Emex mit Jubiliäum

Die parallel zur Topsoft stattfindende Suisse Emex feiert dieses Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Das ergänzende Digital Marketing Summit für KMU sei auf Interesse gestossen, teilten die Veranstalter mit. "Die positiven Eindrücke und Rückmeldungen von Ausstellern und Besuchern bestätigen uns darin, im kommenden Jahr auf der Ausstellungsfläche noch stärker auf Marketing, Event und Promotion zu setzen", teilte Emex-Geschäftsführerin Ewa Ming in einem Communiqué mit. Nächstes Jahr wollen die Emex-Veranstalter die Messe zudem um eine Kongress für digitales Marketing ergänzen.

Die Suisse Emex sei eine ideale Ergänzung zu den Angeboten der Aussteller der Topsoft, betonte Schmid im Gespräch. Auch wenn das nicht alle Aussteller gleich sahen, wie sie der Redaktion bei den Standbesuchen sagte.

Neuer Themenpark für Datenanalytik

Seit letztem Jahr bietet die Topsoft Themenparks, in denen sich Besucher zu einem Trendthema informieren können. Wie etwa der Themenpark für BI. Hierfür kooperierte die Messe mit dem Consulting-Unternehmen Barc, das seine Präsenz am Schweizer Markt ausbauen will.

Das Beratungshaus war erstmals an der Topsoft präsent und brachte gleich sieben BI-Unternehmen mit nach Zürich. Auch bei Barc lautete das Zwischenfazit, dass es mehr Besucher hätten sein dürfen.

Trendthema Enterprise Content Management (ECM)

Eine weiterer Themenpark lud zum Standbesuch von Spezialisten im ECM-Umfeld ein. Gleich mehrere grosse Dienstleister im Bereich Managed Print Services nutzten die Messe als Bühne, um ihre Lösungen im Dokumentenmanagement vorzustellen. Kyocera feierte gemeinsam mit Partnern Messe-Premiere an der diesjährigen Topsoft. Der Druckerhersteller übernahm vor rund einem Jahr den Dokumentenspezialisten Ceyoniq. Nun wollte man die Fachbesucher von den Vorteilen der Lösungen in Verbindung mit Kyoceras Drucker-Hardware und -Services überzeugen.

Auch Faigle zeigte an einem grossen Stand, dass Druckeranbieter heute mehr leisten als Managed Print Services. Toni Schunda, verantwortlich für den Bereich DMS, war zufrieden mit dem Messeverlauf. Faigle hatte sein Messekonzept angepasst und im Vorfeld der diesjährigen Messe Kunden angeschrieben, was in guten Leads resultierte, wie Schunda erklärt.

An den Stand von Faigle grenzte der nächste grosse Schweizer Anbieter, Graphax, an. Das Unternehmen wollte den Messebesuchern die Vorteile der Kombination von ERP- und ECM-Systemen aufzeigen. Insbesondere in Kombination mit Cloud-Lösungen.

Ein traditioneller ECM-Anbieter ist ELO, das ebenfalls mit Partnern vor Ort war. Florian Dürr lobte die Messeorganisation und freute sich über die guten Gespräche mit potenziellen Kunden, auch wenn mehr von ihnen den Stand hätten besuchen können. Auch für Dürr ist es wichtig, hier vor Ort zu sein, um Kunden zu treffen und mögliche Neukunden zu gewinnen.

Topsoft als Startschuss

Einiges zu erzählen und zu zeigen hatte auch Effcom. Das Unternehmen bietet eine Textverarbeitung für professionelle Anbieter. Ausserdem eröffnet Effcom heute (1. September) seinen Schweizer Standort. Als Textation AG will das Schweizer Team mit fünf Mitarbeitern den lokalen Markt erobern.

Die nächste Topsoft wird am 29. und 30 August 2017 stattfinden.

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