VMworld 2016

VMwares neue Lösungen im Überblick

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VMware hat in Barcelona Updates für seine Softwarelösungen lanciert. Die neuen Versionen von vSphere, Virtual SAN und vRealize Automation unterstützen nun Docker-Container. Und Skype for Business soll schon bald in einer optimierten Version für VMware Horizon verfügbar sein. Ein Überblick.

VMworld 2016 in Barcelona (Quelle: Netzmedien)
VMworld 2016 in Barcelona (Quelle: Netzmedien)

VMware hat in Barcelona einige Ankündigungen gemacht, unter anderem:

- VMware vSphere in der Version 6.5

- VMware Virtual SAN in der Version 6.5

- VMware vRealize Automation in der Version 7.2

- VMware vCloud Air mit neuen Funktionen

- VMware Workspace One Essentials

- Skype for Business für VMware Horizon

- VMware Cloud on AWS

- VMware Cross Cloud Services

HTML 5 und Docker für vSphere

Die Version 6.5 von vSphere bietet laut Hersteller verbesserte Automatisierungs- und Management-Funktionalitäten. Die vCenter Server Appliance vereinfache Deployments, Patching, Back-ups, Recovery und Upgrades.

Neu sind auch die Rest-APIs für Entwickler und der vSphere Client auf HTML-5-Basis. Eine Verschlüsselung auf Ebene der virtuellen Maschine und Secure Boot sollen vor unberechtigtem Datenzugiff schützen. Eine Unterstützung von Containern macht vSphere zudem Docker-kompatibel.

Darüber hinaus kündigte VMware vSphere Virtual Volumes 2.0 an. Die Technologie entkoppelt Apps von Speichervolumina und erlaubt es Administratoren, Anwendungen auf VM-Ebene zu managen. Neu sind eine native Unterstützung von Array-basierten Replikation und Oracle-Datenbank-Anwendungen mit Real Application Clustern.

Workspace One Essentials und ein neues Skype

Mit Workspace One Essentials kündigte VMware eine Erweiterung von Workspace One an, die einen einheitlichen Zugang zu Unternehmensdaten und Apps ermöglichen soll. Das Produkt biete einen Single-Sign-On für Enterprise-Webanwendungen. Dieser funktioniere auch, wenn eine App die Security Assertion Markup Language (SAML) nicht unterstütze.

Essentials biete Sicherheitsfunktionen, die bei der Nutzung von Office 365 einen Datenverlust verhindern sollen. IT-Administratoren sollen genau kontrollieren können, wer Zugriff auf geschäftskritische Business-Anwendungen hat. So soll es etwa nicht mehr möglich sein, Office-365-Anwendungen mit webbasierten File-Sharing-Diensten zu verknüpfen. Daten sollen innerhalb eines firmeneigenen Containers auf dem Gerät bleiben.

Eine Zusammenarbeit mit Microsoft soll zudem Skype for Business auf VMware Horizon bringen. Administratoren sollen die Software zentral bereitstellen und aktualisieren können. "Microsoft stellt Skype-APIs für VDI-Anbieter wie VMware bereit", kommentiert Andrew Sinclair, General Manager bei Microsoft.

VSAN-Zertifizierungen und All Flash

Virtual SAN 6.5 ist das fünfte Produkt-Update seit der Einführung vor drei Jahren. Die Speicherverwaltung kann nun ebenfalls mit Containern umgehen. Sie unterstützt laut Hersteller physische Workloads und iSCSI. Die neue Two-Node-Konfiguration soll die Installation von Router und Switches zwischen Remote-Niederlassungen und Zweigstellen überflüssig machen. Virtual SAN unterstützt nun zudem All-Flash-Hardware.

Rest-APIs und Expanded PowerCLI sollen Automatisierungen vereinfachen. Version 6.5 könne mit 512e-Festplatten und Solid State Drives umgehen, was grössere Speichermengen erlaube.

VMware verspricht, im vierten Quartal 2016 das Virtual-SAN-Standard-Edition-Paket zu aktualisieren und den Support für All-Flash-Konfigurationen zu integrieren. Das werde die Gesamtbetriebskosten für die Storage-Systeme senken.

Es gibt nun ein Zertifizierungsprogramm für vSAN - "VMware Ready for vSAN". VMware legt den Fokus hier auf File-Service- und Data-Protection-Lösungen. Das Programm soll es für Kunden einfacher machen, qualifizierte Lösungspartner zu finden. Dell EMC, Netapp und Nexenta sind die ersten Partner für die File Services, Commvault, Dell EMC, Veeam und Veritas die ersten für Data Protection. Weitere Partner sollen dazukommen.

Neue Funktionen für vRealize

Auch vRealize Automation hat in der Version 7.2 neue Funktionen erhalten. Die Cloud-Automatisierungssoftware versteht sich nun mit Microsoft Azure "out of the box" und hat neue Container-Funktionalitäten erhalten. Weiter unterstützt werden die Amazon Web Services, VMware vCloud Air und das vCloud Air Network.

Version 7.2 beinhaltet das Container-Management-Tool Admiral und unterstützt Docker. Die Bereitstellung von Containern in virtuellen vSphere-Container-Hosts prüfe man in einer Beta, heisst es in einer Mitteilung. Entwickler können Container-Hosts auch aus dem Servicekatalog beziehen. Das soll App-Entwicklerteams befähigen, hybride Umgebungen aus VMs und Containern aufzubauen. Administratoren sollen so Container-Hosts verwalten und Governance-Regeln wie Kapazitätsquoten oder genehmigungspflichtige Workflows anwenden können.

Das neue vRealize eigne sich besonders für Firmen, die bestehende Apps weiter unterstützen und sie gleichzeitig durch den Einsatz von Microservices und einer nativen Cloud-Architektur modernisieren wollen.

Neu sind auch vRealize Log Insight 4.0 und vRealize Operations 6.4. Sie bringen weitere Alarm-Funktion, Dashboards, eine Anbindung an vSphere 6.5 und eine neue Oberfläche.

Integrierte Paketlösungen

VMware sei weiterhin bestrebt, Kunden die Verschiebung von firmeneigenen Workloads in die Public Cloud mit vCloud Air Network und vCloud Air zu erleichtern, heisst es weiter. Das vCloud Air Network eröffnet nach Angaben des Herstellers den Zugang zu einem Ökosystem von mehr als 4000 Serviceprovidern in über 100 Ländern, die Cloud-Dienste auf VMware-Basis anbieten.

Die neue Betaversion von vCloud Air verfüge über Sicherheits- und Isolierungsmechanismen für dedizierte Cloud-Umgebungen in Kombination mit einer Replikationslösung. Sie sei in vSphere integriert und für Software-Defined-WAN-Technologien optimiert. Und die Betaversion des Cloud Foundation Service on vCloud Air bietet neu ein Paket aus vSphere, Virtual SAN, NSX und SDDC Manager.

Verfügbarkeit und Preise

Die Produkte vRealize Automation 7.2, vRealize Log Insight 4.0, vRealize Operations 6.4, Virtual SAN 6.5, vSphere 6.5 und vSphere Virtual Volumes 2.0 sollen noch im vierten Quartal dieses Jahres erhältlich sein. Die Preise für vSphere beginnen bei 995 US-Dollar pro CPU. Die Container-Funktionen von vSphere werden auch auf vSphere 6 unterstützt. Sie sollen für vSphere-Enterprise-Plus-Kunden kostenlos erhältlich sein.

Workspace One Essentials ist voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres ab vier US-Dollar pro Nutzer und Monat erhältlich. Auch DLP Security in Workspace One soll im vierten Quartal auf den Markt kommen. Die erweiterte Single-Sign-On-Funktion für Workspace One ist ab sofort erhältlich.

Die Listenpreise für Virtual SAN beginnen bei 2495 US-Dollar pro CPU. Die Desktop-Listenpreise starten bei 50 US-Dollar pro Nutzer. Die Standard-Edition von Virtual SAN unterstütze jetzt auch All-Flash-Hardware, teilte VMware weiter mit.

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