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"Wir erwarten ein starkes Wachstum im Bereich Videosicherheit"

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IP-Kameras sind eigentlich nichts Neues mehr und 4k bald ein alter Hut. Mit Videoüberwachung kann man trotzdem noch gutes Geld verdienen. Man darf nur den Anschluss nicht verlieren. Die Spezialisten von Alltron, Also, Aptex und Axis ­sprechen über die Eigenheiten des Marktes. Im Interview: Sandro Heusler, PM CCTV, Alltron

Sandro Heusler PM CCTV, Alltron
Sandro Heusler PM CCTV, Alltron

Wie hat sich der Markt für Videoüberwachung in den letzten ­Jahren verändert?

Sandro Heusler: Wir können einen klaren Trend ausmachen: weg von analogen hin zu IP-basierten Systemen. Gleichzeitig ist auch der Absatz von Kameras im hochauflösenden 4k-Bereich stark angestiegen. Vermutlich deswegen, weil diese Kameras einen grossen Radius ab­decken und flexibel einsetzbar sind.

Wie schätzen Sie das Marktpotenzial für Schweizer Reseller und Integratoren ein? 

Sicherheit ist ein allgegenwärtiges Thema. Dennoch haben noch lange nicht alle Integratoren den Wert erkannt, den diese Vernetzung mit sich bringen kann. Für Integratoren eröffnen sich mit der Implementierung von Sicherheitssystemen, Gegensprechstellen und Video-Management-Software komplett neue Märkte. Diese Märkte fordern und fördern einen engeren Kundenkontakt und eine abgestimmte Zusammenarbeit. Entscheidend sind lösungsorientierte und kompetente Ansätze!

Wessen Aufgabe ist es, Anwender über die rechtlichen ­Bestimmungen zum Einsatz von Videoüberwachung aufzuklären?

Meiner Meinung nach lässt hier die Kommunikation des Gesetzgebers noch zu wünschen übrig. Die Bestimmungen sind vage formuliert und nicht eindeutig, bindend. Jedoch ist es Aufgabe der Integratoren – oder allgemein der beratenden Stellen – sich über die rechtlichen Grundlagen zu informieren. Im Zweifelsfall kann der kantonale Datenschutzbeauftragte kontaktiert werden. In unseren Integratoren-Kursen versuchen wir, die rechtlichen Grundlagen so gut wie möglich zu vermitteln.

Welchen Problemen können Reseller und Integratoren begegnen?

Am schwierigsten ist klar der Einstieg in diesen Marktsektor, bei dem wir gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Grundsätzlich bleibt die grösste Herausforderung, danach herauszufinden, ob die Kundin oder der Kunde eine realisierbare Anlage verbauen möchte und vor allem wozu. Bedürfnisse müssen zwingend abgeschätzt und beurteilt werden.

Welche Storage-Lösungen eignen sich für Videoüberwachungs­systeme?

Weil das Angebot an Speicherlösungen gigantisch ist, muss man die genauen Bedürfnisse der Nutzer erfragen. Nur so kann die richtige Lösung evaluiert werden. Ein weiterer Punkt ist die Zukunftssicherheit und eventuelle Redundanz. Ohne den richtigen Speicher ist die ganze Überwachung nutzlos, was sicherlich nicht wünschenswert ist.

Welche Rolle spielt Video Analytics? Was steckt hier für den ­Channel drin?

In der Schweiz wird der Channel meiner Meinung nach massiv zu wenig genutzt. Mit Analytics können enorme Kosten eingespart werden. Lösungen, die aktuelle Analytics-Ansätze bieten, sind erstaunlich faszinierend. Es ist sehr wichtig, dass der Integrator jenen Wert erkennt. So kann etwa ein einfaches Heat Mapping in Verbindung mit People Counting einem Detailhändler kostengünstig helfen, seiner Kundschaft das perfekte Einkaufserlebnis zu bieten.

Was kommt nächstes Jahr auf den Channel zu? 

Für 2017 und 2018 erwarten wir ein starkes Wachstum im Bereich ­Videosicherheit. An der Security-Messe in Essen konnte man einen kleinen Blick in die Zukunft werfen: Detektion und Abwehr durch Drohnen, massiv raffiniertere Kompressionslösungen für kleine Bandbreiten und Speicherbedarf, ausgeklügelte Vernetzungssysteme etc. Es bleibt garantiert spannend und es lohnt sich mehr denn je, auf den Zug aufzuspringen, solange man die Chance noch hat. Denn der bewegt sich aktuell mit Höchstgeschwindigkeit!

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