Besuch bei NEC im Silicon Valley

Riese im Hintergrund

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NEC beschäftigt weltweit fast 100'000 Mitarbeiter. Der Mischkonzern bietet auch Speicherlösungen an. Unternehmen aus Europa, die sich im Storage-Markt umschauen, nehmen NEC aber kaum wahr.

Nobuyuki Morita von NEC
Nobuyuki Morita von NEC

Wenn von Speicher die Rede ist, fallen meist die Namen der Grossen: Dell-EMC, HDS, HPE, IBM und Netapp. Dabei geht oft vergessen, dass die langjährigen Dominatoren heute einer neuen Konkurrenz gegenüberstehen. An der Hyperconverged-Front sind etwa Nutanix und Simplivity im Aufwind, im All-Flash-Markt Pure Storage und Kaminario, im Object-Storage-Bereich sorgen Scality und Cloudian für Aufregung. Weitere Alternativen für die Speicherung von Dateien bieten Public-Cloud-Anbieter wie Amazon, Google, Microsoft, IBM und Oracle. Der Kampf um Marktanteile wird immer intensiver.

Neuling in Europa

Ein Name hört man im Zusammenhang mit Speicher in Europa aber kaum: NEC. Das ist erstaunlich, bietet der japanische Mischkonzern doch gleich mehrere Speicherlösungen an. Auch in den aktuellen IDC-Zahlen für «Purpose-Built Backup Appliances» taucht NEC nicht auf. Im dritten Quartal 2016 dominierten Dell (60,3 Prozent Marktanteil), Symantec/Veritas (15,2 Prozent), IBM (5,7 Prozent), HPE (4,8 Prozent) und Quantum (2,5 Prozent). NEC ist Teil der «Anderen», denen IDC 11,6 Prozent Marktanteil zuschreibt.

Im Februar 2016 beschäftigte sich IDC allerdings mit der fünften Generation von NECs Speicherlösung Hydrastor. Analyst Phil Goodwin stellte fest, dass das Unternehmen schon fast zehn Jahre lang im Markt aktiv sei. Laut CTO Hiroaki Mizumachi begann die Entwicklung von Hydrastor 2002. NEC habe sich zum Ziel gesetzt, eine Speichertechnologie zu entwickeln, die sehr gut skaliere. 2005 legte das Unternehmen den Fokus auf Back-ups und Archivierung. Seit 2013 vertreibt NEC Hydrastor auch im EMEA-Raum.

1100 Kunden, 1800 Deployments

NEC entstand 1899 und beschäftigt heute fast 100'000 Mitarbeiter. Die Redaktion besuchte den Konzern im Silicon Valley, im Rahmen der IT Press Tour. Laut Produktmanager Nobuyuki Morita gibt es weltweit rund 1100 Hydrastore-Kunden und 1800 Deployments. Sie sollen über 3 Exabyte an Daten verwalten.

Der Konzern bietet Appliances mit 6-TB-Festplatten an. Das erhöht in Raid-Konfigurationen zwar die Chance von Ausfällen. Die Alternative Erasure Coding ist aber vorhanden. Eine Herausforderung für NEC sei die Einbindung von Public-Cloud-Providern. Viele Firmen würden das heute verlangen, sagt Goodwin. Neu bietet NEC auch eine Virtual Appliance an. Sie läuft in vSphere- und Hyper-V-Umgebungen.

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